7. Rhein City Run Düsseldorf-Duisburg 2024: Ob Kona oder Rheinland, die letzten Kilometer zählen!
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Es begab sich an einem kühlen und wolkigen Herbstmorgen, dass zwei absolute Badass-Kilometerfresser (
@D58) ihre Kräfte vereinen sollten, um einen fast legendären gemeinsamen Lauf auf den Asphalt zu brettern. Da das motorisierte Gefährt der Wahl gerade in der Werkstatt frisch gemacht wird, war ich auf meinen grünen Drahtesel angewiesen, den böse Lästerzungen hier schon mit einigen abfälligen Bemerkungen versehen haben. Dies war allerdings eine willkommene Gelegenheit, die Muskeln aufzuwärmen und bereits ready for Action am Startbereich direkt am Rheinufer anzukommen. Nachdem die Taschen bei der Abgabe verstaut waren, konnten wir gemütlich zum ersten Startblock spazieren. Die Orga in Düsseldorf schien von der mehr als verdoppelten Teilnehmerzahl (Laufen boomt btw) leicht überfordert zu sein. Die Zugänge zum Block waren über eine schmale Brücke geregelt, was natürlich zu Stau und Wartezeiten führte. Wir gelangten wirklich auf die Sekunde genau vor den 1.30 Pace, den wir den ganzen Lauf über nicht mehr sehen sollten. Ich bahnte uns mit meinen kräftigen Oberarmen den Weg und schon fiel komplett unvermittelt der Startschuss, der uns inmitten der Welle mitriss.
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Kilometer 1-10: Über Stock und Stein Richtung Rhein
Irgendwie hatte ich von Anfang an kein wirklich gutes Gefühl (man könnte es auch Biss nennen). Die letzten Nächte waren recht unruhig und kürzer als gewollt. Auch deshalb entschied ich mich dazu, erstmal Piano zu machen und das Rennen auf mich zukommen zu lassen. Auf den ersten Kilometern kam ich zudem nicht wirklich ins Rollen, da einerseits die Strecke recht eng war und es andererseits zunächst über verwurzelte Wege am Rhein entlang führte. Die Kilometer gingen mit 4.38/4.35/4.37 weg, bevor ich wirklich zu mir fand. Mein Mitstreiter war im Gegensatz zu mir voller Elan und Kraft, was ihn voranstürmen ließ. Ich war kurz versucht, den Anschluss zu halten, entschied mich dann aber dazu, in meinen eigenen Rhythmus zu finden. Das klappte dann tatsächlich immer besser, wobei ich mich zurückhielt und die HFQ im Blick behielt. Ich wollte sie zwischen 165 und 170 stabilisieren, um auf der zweiten Hälfte zulegen zu können.
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Zwischendurch hatte ich
@D58 fast aus den Augen verloren. Bei Kilometer 6 kamen wir wieder auf eine Höhe und er sah weiter sehr stabil und stark aus. Deshalb entschloss ich mich, die Führungsarbeit zu übernehmen und mich an die Spitze zu setzen. Ich nahm das erste Hydrogel und machte mich daran, etwas Zeit aufzuholen. Nach und nach kam die Energie und ich sammelte fast über den ganzen Weg hinweg Läufer ein. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, am Limit zu sein oder das Tempo nicht halten zu können. Eher genau im Gegenteil - was mich jetzt ärgert.
Kilometer 11-21: Progressiv ins Ziel
Immerhin kann mir niemand mehr vorwerfen, im Wettkampf nie einen progressiven Split zu laufen. Die zweite Hälfte war deutlich schneller als die erste. Leider habe ich zu spät geschaltet, dass noch einiges mehr im Tank war. Vielleicht wollte ich mich heute einfach nicht quälen, irgendwas hielt mich davon ab, früher in den roten Bereich zu gehen. Als die Straßenverhältnisse besser und breiter wurden, nahm ich nochmal Geschwindigkeit auf und traf einige 4.30/4.31/4.32 Kilometer.
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Die letzten beiden Kilometer sprintete ich in 4.08 und 4.15 quasi durch, was mir ebenfalls beweist, dass mehr uringewesen wäre. Im Rückblick habe ich mein Ziel nicht erreicht, bin allerdings trotzdem um den schönen Lauf mit netten Leuten froh. Mein Sportkamerad hat ja schon aufgelöst, dass es nicht unser letztes Laufprojekt bleiben wird und wir Ende April gemeinsam über die volle Distanz durch die schönste Stadt am Rhein heizen werden.

Da ich den Lauf vor allem absolviert habe, um einen Zeitnachweis für den Berliner Halbmarathon zu bekommen, gehe ich nicht mit leeren Händen nach Hause. In Valencia muss der Wille aber vom Start an vorhanden sein - sonst kann ich die Sub 3.20 vergessen.
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