Dimez hat geschrieben: zum Beitrag navigieren18. Jul 2025, 17:33
Die Feststellung, dass ein kleiner Teil der Aktien (ca. 4–5 %) langfristig den Großteil der Wertschöpfung liefert, ist für mich kein Argument gegen Stock Picking, sondern eine Bestätigung dafür, dass es sich lohnen kann, genau diese Outperformer systematisch zu identifizieren – bevor sie breit im Markt angekommen sind.
Wie willst du genau das über einen langen Zeitraum und über mehrere Investments hinweg bewerkstelligen? Hast du Informationen, die andere nicht haben? Falls ja, wäre das Insider-Handel, alles andere nicht mehr als Fantasie und blanke Hoffnung.
Dimez hat geschrieben: zum Beitrag navigieren18. Jul 2025, 17:33
Warum jetzt? Zeitgeist, Hype – und echte Umbrüche
Wir befinden uns in einer Phase massiver technologischer Umwälzungen:
Künstliche Intelligenz hat den Sprung vom Forschungslabor in die produktive Anwendung geschafft – mit Folgen für fast alle Branchen.
Quantencomputing, derzeit noch in der Aufbauphase, wird absehbar sicherheitsrelevante, industrielle und wissenschaftliche Probleme neu adressieren.
Verteidigung, Raumfahrt, Finanztechnologie – alles Sektoren, die stark vom Staat, geopolitischen Trends und Digitalisierungsdruck gestützt werden.
Diese Trends treffen auf einen Markt, der zunehmend thematisch statt sektoral denkt. Wir sehen eine klare Kapitalrotation in Bereiche, die nicht nur Wachstum versprechen, sondern auch gesellschaftlich und politisch im Fokus stehen.
Meine Strategie: Fokussiertes Investieren entlang disruptiver Trendlinien
Ich investiere bewusst nicht breit, sondern thematisch fokussiert – mit dem Ziel, frühzeitig Unternehmen zu identifizieren, die an der Spitze dieser Umbrüche stehen.
Klingt ja in der Theorie ja alles sinnvoll und erfolgsversprechend. Es gingen aber genau so viele Unternehmen übern Jordan, die ebenfalls mit disruptiver Technologie den Markt aufmischen wollten.
Schauen wir mal als gutes Beispiel uns genauer Nikola Corporation an. Ein riesen Hype damals um das "Tesla der Trucks"
@Stefan@05 -> emissionsfreie Wasserstoff- und Elektro-LKW. Im Endeffekt wurde hier nur viel Geld verbrannt, da außer Spesen nichts gewesen ist. Für die, die sich noch an das Marketing-Video erinnern, als ein LKW bergab rollte, weil er sonst nicht fuhr wie später herauskam.
Dimez hat geschrieben: zum Beitrag navigieren18. Jul 2025, 17:33
Hype ≠ Substanzlosigkeit
Natürlich wird derzeit viel überbewertet. Aber das ist in jeder frühen Technologiewelle der Fall – auch bei der Dotcom-Welle 1999/2000 gab es Blasen, aber eben auch die Geburtsstunde von Unternehmen wie Amazon, Nvidia oder Salesforce. Wer früh dabei war und durchgehalten hat, wurde später vielfach belohnt.
Wie viele Amazons, Nvidias und Salesforces gab es den noch neben diesen Unternehmen, die es nicht geschafft haben zu überleben? klar, man kennt nur die, die es from Zero to Hero geschafft, aber alle die Pleite gegangen sind, kennt man ja gar nicht erst mal.
Des Weiteren hast du meinen eigentlichen Kern des Beitrages nicht ganz erfasst. Zumindest mal mir geht es darum, dass ich in 20-30 Jahren auf nem dicken Berg Geld sitzen werde, nicht was kurzfristig in meinem Depot passiert.
Kannst du dir sicher sein, dass z.B. RocketLab noch in 20 Jahren so viel Wert ist wie heute bzw. in einem akzeptablem Maße mitzieht? Gibt es in 10 Jahren ggf. schon die nächste disruptive Technologie, die Palantir obsolet macht? Wenn ja, bist du dir sicher, wieder GENAU in die Player investiert zu sein, die diesen Trend reiten?
Schau dir Intel, Bayer, Nokia und wie sie alle heißen an. Alles mal großartige Unternehmen gewesen, die teils Marktführer und Spitze ihres Sektors waren...heute nur noch ein Schatten ihrer selbst und langfristig nur ein Verlustgeschäft als Aktionär.
Im Endeffekt wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, sind Einzelaktien eher Buy-and-hope statt Buy-and-hold. Da ist für mich dann der breitgestreute ETF langfristig einfach die sichere Bank, was auch mehrfach durch diverse Studien untermauert ist.
Nochmal, wenn du mit deiner Strategie auch langfristig erfolgreich bist, gönne ich dir jeden einzelnen Cent damit. Ich hege nur massive Zweifel, dass das a) langfristig funktioniert und b) für einen Großteil der Anleger praktikabel und erreichbar ist.