Eigenheim oder Miete

[Leoric]

Kann dem Kater nur voll beipflichten.

Ich komme aus dem Allgäu und in vielen Orten dort gibt es wenig bis gar keinen Wohnraum, gleichzeitig sind aber bis zu 40% Ferienwohnungen die von den Besitzern nur wenige Wochen im Jahr besucht werden, da diese nicht mal das monetäre Bedürfnis haben die Buden an andere anzubieten.

[summerset]

Besonders deshalb, weil die Alternativen (auch finanziell) fehlen.

Tja, meine Mutter würde gerne das Haus mit großem Grundstück und Nebengebäude verkaufen und in was Kleineres ziehen.

Das Problem: die Bude auf'm Kaff will halt keiner kaufen und selbst wenn, dann reicht das Geld nicht für "was anderes und kleineres". Da muss dann aber auch keiner mit "Aber dIe B00mer mit ihrem WOhNrAuM!!" ankommen.

[summerset]

Wenn jemand sein EFH mit Garten verkauft und von dem Ertrag nur noch 2-Zi Balkon bekommt ist das natürlich nicht wirklich leistbar.

Das wäre ja noch gut, wenn die Lage stimmt?? (Also entweder Umgebungsnähe, wenn man in der Gegend bleiben will oder was Seniorengerechtes mit guter Anbindung an Infrastruktur woanders).
Und die Leute wollen ja auch was kleineres, was weniger pflegeaufwändig ist. Deshalb würden sie ja "tauschen" wollen?

Rentnerehepaare oder alleinstehende alte Menschen die zu Hauf EFH, DHH und RMH runterwirtschaften, bis sie an den Punkt kommen, an dem sie alleine nicht mehr die Treppen hochkommen. Gleichzeitig sitzen die jungen Familien mit 2 und 3 Kindern auf 2-3 Zimmern und kommen nicht vom Fleck.

Ok, was wäre deiner Meinung nach ein guter Plan für diese Senioren, bei denen die Situation so ist? Wie kann man eine Win-Win-Situation erschaffen? Frage für einen Freund für eine Mutter.

[summerset]

Es ist schon ein wenig amüsant, wenn Links Grüne sich über “unfaire” Reihenhäuser für sozial schwache Familien beschweren. Irgendwo müssen die Leute schließlich wohnen.

"Ja, aber NIMBY sondern woanders!"

[summerset]

In meiner Heimat, eine beliebte Urlaubsregion in DE, kosten Häuser und Wohnungen so viel dass sich das ein normal verdienendes Ehepaar einfach nicht leisten kann. Die sind in aller Regel natürlich einheimische.
Getrieben werden die Preise von gut betuchten Leuten aus München, Stuttgart, Frankfurt und Co.. Die kaufen die Häuser für sich als Urlaubshaus auf und das wars. Ab und an sieht man dann halt die dicke Karre mit entsprechendem Kennzeichen vor der Türe.

Ist hier auch so.

Irgendwelche Wohnkomplexe, die neu hochgezimmert werden, da weißte jetzt schon, dass da mindestens die Hälfte gekauft und dann als Ferienwohnung vermietet und/oder selbst genutzt werden wird.
Wir haben kurz vor Corona auf 'nem Kaff paar Kilometer Richtung Inland gekauft. Das war zumindest damals noch ok vom Preis.

Der neuste shit ist nun, dass man auf besagten Dörfern Häuser baut um Flüchtlinge unter zu bekommen. Dort wo sonst nie einer eine Genehmigung bekommen hat, geht es jetzt auf einmal.

Tja. Wir haben halt anscheinend eben doch Geld und Platz?

[Piotr]

Einfach dafür sorgen (sofern möglich) dass es nur die letzten Jahre sind die man Treppen nicht mehr hoch kommt

Haben uns gegen beide Häuser entschieden

Warum?

Aktuell lieber im Kapitalmarkt investiert bleiben und nachlegen
Bauzinsen bei 3,5-3,79% hauen rein

Es hätte ein Haus sein müssen wo wir sagen "das isses, da passt alles"
Ich verkaufe meine Wertpapiere nicht in einer schlechten Lage, nehme zu einem hohen Zinssatz Geld auf für ein Haus was einen Kompromiss darstellt.

Hatten immer weniger Konkurrenten, ich denke die wirtschaftliche Lage in anderen Branchen hilft vielleicht auch.
Mal sehen

[clayz]

Es muss ja auch nicht immer alles jetzt und gleich sein.
Verstehe jeden, der den Traum vom Eigenheim hat, aber sich dafür ein schlechteres Leben zu bereiten, weil man keine Zeit hat und alles übereilt, sehe ich leider sehr oft.

Das ist für mich die perfekte Anleitung, um im Alter unglücklich zu sein, aber wenigstens im Eigenheim.

[GoldenInside]

Es muss ja auch nicht immer alles jetzt und gleich sein.
Verstehe jeden, der den Traum vom Eigenheim hat, aber sich dafür ein schlechteres Leben zu bereiten, weil man keine Zeit hat und alles übereilt, sehe ich leider sehr oft.

Das ist für mich die perfekte Anleitung, um im Alter unglücklich zu sein, aber wenigstens im Eigenheim.

Problem sind mMn oft die Eltern. Wir ziehen ja jetzt auch nach fast 2 Jahren erfolgloser Eigenheimsuche in ein Mietshaus, und wir kriegen sooo viele dumme Sprüche a la „warum schmeißt ihr euer Geld weg“, „ihr zahlt dem Vermieter das Haus ab“, etc.

[Knolle]

Dumme Sprüche gibt es doch bei jedem Thema

[Leoric]

Wenn jemand sein EFH mit Garten verkauft und von dem Ertrag nur noch 2-Zi Balkon bekommt ist das natürlich nicht wirklich leistbar.

Das wäre ja noch gut, wenn die Lage stimmt?? (Also entweder Umgebungsnähe, wenn man in der Gegend bleiben will oder was Seniorengerechtes mit guter Anbindung an Infrastruktur woanders).
Und die Leute wollen ja auch was kleineres, was weniger pflegeaufwändig ist. Deshalb würden sie ja "tauschen" wollen?

Rentnerehepaare oder alleinstehende alte Menschen die zu Hauf EFH, DHH und RMH runterwirtschaften, bis sie an den Punkt kommen, an dem sie alleine nicht mehr die Treppen hochkommen. Gleichzeitig sitzen die jungen Familien mit 2 und 3 Kindern auf 2-3 Zimmern und kommen nicht vom Fleck.

Ok, was wäre deiner Meinung nach ein guter Plan für diese Senioren, bei denen die Situation so ist? Wie kann man eine Win-Win-Situation erschaffen? Frage für einen Freund für eine Mutter.

Ich denke ich habe hier keine perfekte Antwort. Betrachten wir mal meine Mikro und Makrolage in MUC. Sozial gute Gegend, perfekte Infrastruktur, viele EFH/RH/DHH, Naturnähe. Wenn jemand hier in der Mikrolage stirbt (wir haben wie gesagt sehr viele Rentner in den Siedlungsstücken 70-80 BJ, wird das RMH zum Verkauf angeboten. Das Beispiel mit dem ich kürzlich vertraut war ist ein BJ 69 gewesen. Die Frau war nicht mehr lebensfähig und musste dann zwangsweise ins Altersheim - sie verstarb auch kurz darauf. Das Haus war groß genug für 4 Personen. Der Zustand war kernsanierungsbedürftig. Die Kalkulation waren ca. 300k Investment. Der Preis (dieser war ziemlich gut) war auf 500k angesetzt. Also eine halbe Millionen für ein runtergewirtschaftetes Haus.

Was wäre jetzt die Lösung? Fangen wir vielleicht in der Realtität an und pitched danach ein „Wenn-Szenario“.
Also im hier und jetzt hätte die Dame eben schon vor 5-10 Jahren (sie lebte über 15 Jahre alleine in dem Haus) verkaufen sollen und dann entweder A) etwas kleineres in der Gegend kaufen sollen, oder B) etwas kleineres anmieten. Das Ergebnis war nun, dass die Erben die Bude bekommen haben und diese nun renovieren und vermieten wollen.


Wie könnte es sein? Ich glaube man sollte einfach mehr betreutes Wohnen schaffen. Vielleicht nicht so riesige Anlagen, sondern eher kleinere Spots in den jeweiligen Vierteln. Hier müssten 2-3 Zi mit und ohne Garten zum Kauf oder zur Miete (speziell für Rentner) angeboten werden. Alles altersgerecht mit Öffi Anbindung zu Supermarkt/Bäcker/Apotheke/Ärzte.
Das Modell muss eben finanziell und von der Wohnqualität so attraktiv sein, dass es den Großteil der Menschen dazu bewegt diesen Shift zu machen, bevor es im hohen Alter zu spät ist. Dazu sollte es eben einen Sozialservice geben, den man in verschiedenen Stufen buchen kann - von zB 1x die Woche vorbeischauen bis hin zu täglichen Besuchen / mobiler Mittagstisch etc.


Gehen wir mal davon aus, dass so etwas existiert (mal unabhängig von den finanziellen Gegebenheiten und „Woher kommt das Geld für die Förderung?“) würde dadurch deutlich mehr Wohnraum geschaffen und die Gesamtlage am Markt würde ebenfalls mehr Entspannung erfahren, da die Pro-Kopf Wohnraumbelegung wieder angepasst wird und dadurch eine Art Dominoeffekt entsteht. Es ist nun mal ein Fakt, dass wir derzeit die höchste Pro-Kopf-Wohnraumbelegung in der Geschichte der BRD haben, bei gleichzeitig höchster Wohnraumnachfrage. Wenn hier eine Immobilie auf dem Portal um 23:30 Uhr hochgeladen wird und bereits um 07 Uhr morgens wieder entfernt wird und der Anbieter in dieser Zeit 42 ernste Anfragen erhält spricht dies doch schon Bände, was alles schiefläuft.

[Leoric]

Es muss ja auch nicht immer alles jetzt und gleich sein.
Verstehe jeden, der den Traum vom Eigenheim hat, aber sich dafür ein schlechteres Leben zu bereiten, weil man keine Zeit hat und alles übereilt, sehe ich leider sehr oft.

Das ist für mich die perfekte Anleitung, um im Alter unglücklich zu sein, aber wenigstens im Eigenheim.

Problem sind mMn oft die Eltern. Wir ziehen ja jetzt auch nach fast 2 Jahren erfolgloser Eigenheimsuche in ein Mietshaus, und wir kriegen sooo viele dumme Sprüche a la „warum schmeißt ihr euer Geld weg“, „ihr zahlt dem Vermieter das Haus ab“, etc.

Boomer Mentality.

Wir wollten 2016 eine 4-Zi Wohnung hier kaufen. Für 460k. Unser Schwiegervater hat es uns vehement ausgeredet. Damals war ich noch nicht gut genug informiert und dachte der Mann hat viel Ahnung. Jetzt weiß ich, dass dies nicht der Fall war.

[Leoric]

Einfach dafür sorgen (sofern möglich) dass es nur die letzten Jahre sind die man Treppen nicht mehr hoch kommt

Haben uns gegen beide Häuser entschieden

Warum?

Aktuell lieber im Kapitalmarkt investiert bleiben und nachlegen
Bauzinsen bei 3,5-3,79% hauen rein

Es hätte ein Haus sein müssen wo wir sagen "das isses, da passt alles"
Ich verkaufe meine Wertpapiere nicht in einer schlechten Lage, nehme zu einem hohen Zinssatz Geld auf für ein Haus was einen Kompromiss darstellt.

Hatten immer weniger Konkurrenten, ich denke die wirtschaftliche Lage in anderen Branchen hilft vielleicht auch.
Mal sehen

Hört sich für mich sehr vernünftig an. Solange es nicht die non plus ultra Immo ist finde ich deine Entscheidung genau richtig.

[clayz]

Es muss ja auch nicht immer alles jetzt und gleich sein.
Verstehe jeden, der den Traum vom Eigenheim hat, aber sich dafür ein schlechteres Leben zu bereiten, weil man keine Zeit hat und alles übereilt, sehe ich leider sehr oft.

Das ist für mich die perfekte Anleitung, um im Alter unglücklich zu sein, aber wenigstens im Eigenheim.

Problem sind mMn oft die Eltern. Wir ziehen ja jetzt auch nach fast 2 Jahren erfolgloser Eigenheimsuche in ein Mietshaus, und wir kriegen sooo viele dumme Sprüche a la „warum schmeißt ihr euer Geld weg“, „ihr zahlt dem Vermieter das Haus ab“, etc.

Ich habe das innerhalb der Familie anhand meiner DHH mal den Nörglern vorgerechnet. Bei mir hat niemand jemals wieder was gesagt. Hat ja jeder ein Recht auf ne eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten.

[darkes7soul]

Es muss ja auch nicht immer alles jetzt und gleich sein.
Verstehe jeden, der den Traum vom Eigenheim hat, aber sich dafür ein schlechteres Leben zu bereiten, weil man keine Zeit hat und alles übereilt, sehe ich leider sehr oft.
Das ist für mich die perfekte Anleitung, um im Alter unglücklich zu sein, aber wenigstens im Eigenheim.

würde ich so bestätigen, habe bei meinem letzten arbeitgeber so nebenbei efh bauanträge gemacht weil der chef als nicht nein sagen konnte wegen cousin der gu ist
90% waren dann so hässliche quadrat hütten mit flachdach, ohne keller auf kleinstem raum die max 400k kosten durften
der hatte als gu natürlich die gewerke die er nicht selbst gemacht hat an der hand für den pausch preis hatte man da aber kaum mitsprache recht und konnte nur zwischen paar optionen wählen, für mich wäre dass alles andere als mein traum vom eigenheim

[GoldenInside]

Dumme Sprüche gibt es doch bei jedem Thema

Klar, aber es braucht mentale Stärke, wenn dir ~80% deiner Familie sagt, dass du eine falsche Entscheidung triffst. Ich kann das, weil ich mehr Ahnung von Finanzen habe, aber so geht es ja nicht jedem.

@Clayz
Mache ich seit Jahren. Bei ein paar fruchtet es, bei anderen fängst du aber jedes Mal von neuem an. Viele Leute sind auch einfach schlecht in Mathe und können es gar nicht verstehen.