Ach das Spiel ist schon released.HungrigerBiber hat geschrieben: zum Beitrag navigieren18. Feb 2025, 08:20 Positiver Ersteindruck zu Avowed von Jochen Gebauer nach 25 Stunden Spielzeit. Dem vertraue ich seit Jahren, ist der fähigste Podcaster auf dem Markt imo.
► Text anzeigenErsteindruck für Avowed, das neue Rollenspiel von Obsidian. Die kennt man womöglich von Outer Worlds oder Pentiment oder Pillars of Eternity. Oder von Fallout New Vegas, das wird gleich noch wichtig.
Übers Wochenende habe ich Avowed nämlich 25 Stunden lang gespielt. Nur für euch! Okay, und vielleicht auch, weil ich verdammt viel Spaß damit hatte. Man könnte zwar einen (oder zwei) Podcasts mit den nervigen Kleinigkeiten füllen, die es einem raffiniert zwischen die Beine wirft, wenn man gerade überhaupt nicht damit rechnet. Aber es hat ein spaßiges Action-Kampfsystem, bei dem ich in der linken Hand ein Schwert oder eine Axt schwinge und in der rechten einen Zauberspruch oder eine Pistole. Oder einen Dolch, weil Knarren für Penner, Messer für Männer (Ehrenmann- oder Ehrenfrau-Punkte für den Film, aus dem das Zitat stammt).
Und es hat eine erfrischend unkonventionelle Spielwelt, auch wenn die sehr hell und sehr bunt ist. Und schön viel befriedigende Erkundung. Und bislang auch eine ganz solide Geschichte und Sinn für Humor und angenehme NPC-Begleiter.
Was es nicht hat: die Qualitäten eines Fallout New Vegas im Hinblick auf Figuren, World Building oder Geschichtenerzählen. Was insofern interessant ist, weil es der geschätzte Jason Schreier angesichts der teils sehr mittelmäßigen Wertungen mit eben diesem Fallout New Vegas verglichen hat. Freilich im Hinblick auf seine Vermutung, dass es bei Spielern deutlich besser ankommen könnte als bei der Presse. Eine Vermutung, die ich übrigens teile. Bislang ist es ein sehr solides AA-Spiel (was keinen verwundern sollte; ob Obsidian überhaupt je ein AAA-Spiel gemacht hat, könnte man wahrscheinlich stundenlang kontrovers diskutieren, und an Avowed saßen auch nicht Josh Sawyer und Co., sondern eher das B- oder C-Team, wenn man es böse formulieren wollte), von dem ich mir sicher bin, es wird seine Fans und Liebhaber finden. Ich mag es, weil es das ist, was es ist, und gar nicht viel mehr sein möchte.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass es augenscheinlich auch seine Nicht-Fans und Überhaupt-Nicht-Liebhaber findet, wenn man zum Beispiel einen Blick in die Steam-Foren wirft, was ihr, nun, da ich euch davor warne, tunlichst vermeiden solltet, wenn ihr mehr als nur ein flüchtiges Interesse an der Unversehrtheit eurer Gehirnzellen besitzt. Denn – Alarm! - das Spiel ist sooooo woke.
Also eigentlich ist es überhaupt nicht woke. Aber irgendein Entwickler hat mal irgendwas wokes (oder vermeintlich wokes) gesagt und außerdem kann man bei der Charaktererstellung auch einen nicht-binären Charakter erstellen (nicht, dass das irgendeinen Unterschied machen würde, der non oder einigermaßen binäre Charakter spricht eh nie und könnte im Grunde auch ein dreibeiniges Huhn mit Kopfsalat auf dem Hals und Flohzirkus zwischen den Beinen sein), also ist seine Wokehaftigkeit wissenschaftlich erwiesen, denn Leute, die Spiele auf ihre Wokehaftigkeit abklopfen, sind gemeinhin nicht diejenigen, nach denen Bibliotheken oder Krankenhäuser benannt werden.
Scheint ja ziemlicher Schrott zu sein für den Preis.
Hast du es gespielt?