Anbei
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"So viele Lehrstühle für Gender wie für Pharmazie – So forciert Deutschland den Abstieg
In Deutschland werden technologische Innovationen konsequent verhindert – insbesondere von der grünen Bewegung. Daten zeigen, wie schädlich es sein kann, wenn sich solche Kräfte und Sicherheiten verfestigen.
Kaum jemand kann der Unsicherheit etwas Gutes abgewinnen. Die Börsianer hassen sie und die Deutschen haben so viel Angst vor ihr, dass sie sich einen Allversicherungsstaat gebaut haben. Der gelernte Physiker und politische Ökonom Mark Taylor warnt jedoch davor, dass ein zunehmendes Gefühl der Sicherheit die Innovationsfähigkeit einer Gesellschaft erlahmen lasse.
In einer umfangreichen Untersuchung („The Politics of Innovation“) kommt Taylor zu dem Schluss, dass die „üblichen Verdächtigen“ – eine demokratische Verfassung, dezentrale Organisation des Staates und freie Märkte – nicht ausreichten, um technische Innovationen hervorzubringen, die für das Wachstum der Arbeitsproduktivität und des wirtschaftlichen Wohlstands entscheidend sind.
Damit die notwendigen Bedingungen erfüllt sind, braucht es demnach auch soziale Netzwerke zwischen Wissenschaft und Unternehmen sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene. Kommen diese Elemente zusammen, sind die Bedingungen für eine hohe Innovationskraft einer Wirtschaft Taylor zufolge vorhanden.
Doch was bewirkt, dass sich diese Kraft entfaltet? Taylor kommt zu dem Schluss, dass der Antrieb zu Innovationen aus „kreativer Unsicherheit“ komme. Fühle sich eine Gesellschaft sicher, formierten sich Interessengruppen zur Erlangung und Bewahrung von Privilegien. Wie der Ökonom Mancur Olson erklärt hat, leidet in der Regel das Allgemeinwohl unter der Durchsetzung dieser Interessen.
In meiner vorigen Kolumne habe ich Olsons Mechanismus die „Logik des Abstiegs“ einer Wirtschaft und Gesellschaft genannt. Olson meint, dass die Öffnung der Wirtschaft für internationalen Wettbewerb die Wirkungsmacht spezieller Interessengruppen eindämmen könnte.
Taylor geht einen Schritt weiter. Aus umfangreichen Datenanalysen und Fallstudien entwickelt er die These, dass es einer Bedrohung von außen bedarf, damit die von Interessengruppen entfalteten Beharrungskräfte gebrochen werden können. „Es ist die Balance zwischen heimischen Rivalitäten und äußerer Bedrohung, die letztendlich gesellschaftlichen Institutionen und der Politik dazu verhelfen, wissenschaftliche und technische Innovationen hervorzubringen.“
Dabei kann die Bedrohung militärischer Natur sein, wie es das Beispiel Israels zeigt, aber auch aus dem wirtschaftlichen Umfeld heraus entstehen, wie es etwa bei Japan in der Nachkriegszeit zu sehen war.
In Taylors umfangreichem Datensatz gehört Deutschland zu den fünf innovationsstärksten Ländern aus einer Gruppe von 166 Nationen. Doch bezieht sich diese Analyse auf den Zeitraum von 1970 bis 2012. Seither ist die Macht spezieller Interessen allerdings gewaltig gewachsen.
Die grüne Bewegung hat es geschafft, die Verbrennertechnologie im Fahrzeugsektor abzuwürgen, wo Deutschland einen Spitzenplatz hatte. Gleichzeitig hat sie mit dem erzwungenen Ausstieg aus der Atomkraft die Entwicklung der Nukleartechnologie zum Erliegen gebracht und mit der Verteufelung der Gentechnik die Pharma- und Agrarindustrie aus dem Land getrieben.
An den öffentlichen Hochschulen wurde die „Genderwissenschaft“ ausgebaut, sodass es inzwischen ungefähr so viele Lehrstühle für dieses Fach wie für Pharmazie gibt. Beinahe scheint es, als ob Deutschland zielstrebig auf den wirtschaftlichen Abstieg hinarbeitet.
Vor gut zwei Jahrzehnten schuf die Abstiegsangst „kreative Unsicherheit“, aus der die „Agenda 2010“ der Regierung Schröder hervorging. Nun können wir „live“ verfolgen, ob die aufwachsende Strukturkrise der Wirtschaft die gut ausgebaute Macht grüner und bunter Interessengruppen brechen kann.
Thomas Mayer ist Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute"
Wenn das alles nicht so weitreichende negative Konsquenzen hätte.. dann könnte man darüber tatsächlich lachen..