Wofür ist eigentlich 5-HTP gut
5-HTP (auch Griffonia genannt) ist die Vorstufe von Serotonin. Unserem Hormon für Antrieb und Ausgeglichenheit. Es wird auch oftmals das Chef-Hormon genannt.
Die Stoffwechselkette schaut, grob vereinfacht, wie folgt aus:
Tryptophan --> 5-HTP --> Serotonin --> Melatonin
Melatonin ist unser Schlafhormon, aber auch ein wichtiges, körpereigenes Antioxidans.
Damit sehen wir bereits mögliche Einsatzgebiete, sowohl von Tryptophan, als auch von 5-HTP:
Ausgeglichenheit / Antrieb (gerade in stressigen Phasen)
Guter, erholsamer Nachtschlaf
Stimmungsverbesserung (z.B. bei Burnout und bestimmten Depressionen)
Warum 5-HTP und nicht direkt Tryptophan nehmen?
Da spricht erst einmal nichts dagegen, außer, dass man sich einen Umwandlungsschrit spart. Aber es gibt bestimmte Gründe, wo Tryptophan schlechter wirken kann, oder sogar kontraproduktiv wäre:
Tryptophan konkurriert mit 6 anderen Aminosäuren beim Transport durch die Blut-Hirn-Schranke
Das kannst du dir wie ein Taxi mit 5 Sitzplätzen vorstellen. Kommt Tryptophan hier "zu spät", ist das Taxi voll und die Aminosäure steht traurig am Taxistand und wird nicht mehr mitgenommen.
5-HTP benötigt dieses "Taxi" nicht und kann direkt ins Gehirn gelangen.
Sind stille entzündliche Prozesse im Körper am Werk, ist Tryptophan eher ungünstig
Hintergrund: In diesem Fall ist ein bestimmtes Enzym überaktiv (IDO). Eine erhöhte Tryptophan-Zufuhr würde dieses Enzym weiter anfeuern. Die Folge: Das Enzym wandelt Tryptophan zu Kynurenin um und das hemmt die Serotonin-Produktion. Einer der möglichen Zusammenhänge, wie sich aus entzündlichen Prozessen im Körper eine Depression entwickeln kann. Hinweis: Nicht jede Depression hängt mit einem Serotonin-Mangel zusammen.
Bei 5-HTP passiert das nicht. IDO wird nicht zusätzlich aktiviert.
Du siehst also: Es kann mehrere Fälle geben, in denen es sinnvoller ist 5-HTP einzunehmen, als Tryptophan.