da wir daheim aktuell ziemliche Diskussionen haben, möchte ich gerne eure Hilfe erfragen
Wir haben daheim diverse Gerätschaften, Lang- und Kurzhanteln und sind für KDK bestens ausgerüstet. Da ich wöchentlich ca 4 Mal ans Eisen gehe, möchte nun unser ältester Sohn (7) auch mitmachen. Finde ich nicht verwerflich, richtige Ausführung, Ernsthaftigkeit, Konzentration und leichteste Gewichte vorausgesetzt.
Meine Frau sieht das leider komplett anders: Im Wachstum und Gewichte das verträgt sich nicht. Er solle noch einige Jahre warten.
Wie seht ihr das bzw gibt es hierfür gute und vernünftige Studien? Alles was ich gefunden habe geht in die Richtung Rippetoe: Man kann nicht früh genug anfangen, richtige Ausführung vorausgesetzt.
Vielleicht könnt ihr mir ja mit dem richtigen Rat und Input helfen - ich möchte natürlich keine leichtsinnigen Verletzungen riskieren...
Spricht nichts dagegen hat sogar einige Vorteile, wichtig wäre aber die Ausführung pedantisch zu korrigieren und auf Mobilität zu achten. Und der Ehrgeiz sollte natürlich auch in Grenzen gehalten werden.
Grundsätzlich würde ich ja bei Kindern einen ganzheitlichen Ansatz angehen, Mischung aus Krafttraining, Turnen, Leichtathletik, Kampfsport und Mannschaftssport.
Eben viel Probieren lassen und das schon sehr jung beginnen. Und wenn er will wäre es eine Schande ihn nicht zu fördern.
Mein Neffe hat schon mit 3-4 ab und an mit mir Kniebeuge mit einem Besenstiel trainiert.
Übrigens sind Kinder relativ stark, beide Neffen haben meine 20kg Stange locker aufgehoben bei einem Körpergewicht von <20kg. Gut der jüngere hat mit drei auch schon Klimmzüge geschafft aber ist faul.
"In Anbetracht der sich zurückbildenden körperlichen Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen westlicher Industrienationen stellt Krafttraining, bei altersgerechter Anwendung, eine sichere und zielgerichtete Maßnahme zur Leistungssteigerung der Kraftfähigkeiten dar. In Abhängigkeit vom Alter, dem Trainingszustand und der Belastungsdosierung können trainingsbedingte Verbesserungen maximaler, explosiver sowie ausdauernder Krafteinsätze erzielt werden. Einerseits wirkt dieser Leistungszuwachs verletzungsprophylaktisch, andererseits trägt er zur Erweiterung der Handlungsfähigkeit im Alltag und im Sport bei. Neben der Kraft sollten parallel die Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination entwickelt werden, um damit die Grundlagen für die Alltags- und Sportmotorik sowie für die Gesunderhaltung in späteren Jahren zu schaffen."
Zuletzt geändert von M.a.K am 23. Feb 2024, 07:57, insgesamt 1-mal geändert.
Ich liebe dich, mich reizt deine Gestalt.
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.
Wo cao ni ma de 71!!
Das Negativ!
da wir daheim aktuell ziemliche Diskussionen haben, möchte ich gerne eure Hilfe erfragen
Wir haben daheim diverse Gerätschaften, Lang- und Kurzhanteln und sind für KDK bestens ausgerüstet. Da ich wöchentlich ca 4 Mal ans Eisen gehe, möchte nun unser ältester Sohn (7) auch mitmachen. Finde ich nicht verwerflich, richtige Ausführung, Ernsthaftigkeit, Konzentration und leichteste Gewichte vorausgesetzt.
Meine Frau sieht das leider komplett anders: Im Wachstum und Gewichte das verträgt sich nicht. Er solle noch einige Jahre warten.
Wie seht ihr das bzw gibt es hierfür gute und vernünftige Studien? Alles was ich gefunden habe geht in die Richtung Rippetoe: Man kann nicht früh genug anfangen, richtige Ausführung vorausgesetzt.
Vielleicht könnt ihr mir ja mit dem richtigen Rat und Input helfen - ich möchte natürlich keine leichtsinnigen Verletzungen riskieren...
Vielen Dank im Voraus!
du solltest den in einen Sportverein anmelden und garnicht auf die Idee kommen ihn als 7 jährigen in einem Homegym zu tranieren!
Meiner war in dem Alter schon 2 Jahre in einem Leichtathletik Verein.
Mit 12 ist er dann zum Basketball wo er bis heutes sehr! ambitioniert dabei ist
Diese Sportart so ziemlich das beste was man als Kind machen kann, und man lernt das was man als Junge können muss.
Schnell rennen, Weitwerfen und Hoch Springen. und ein grundsätzliches Gefühl für den Körper. Leichtatletik ist so ziemlich das beste Vorspiel für jeden andern Sport.
Zuletzt geändert von Altmeister am 23. Feb 2024, 07:59, insgesamt 1-mal geändert.
„Früh zu Bett und früh aufstehen macht den Menschen gesund, reich und klug.“ — Benjamin Franklin
Die Frage ist nicht ganz leicht zu beantworten, da hier mehrere Faktoren zu bedenken sind. Fangen wir mal so an: Dass Kraftsport in jungem Alter das Wachstum hemmt, indem es beispielsweise die Wachstumsfugen schließt oder schädigt, gilt inzwischen als widerlegt. Tatsächlich ist es so, dass in dieser Hinsicht andere Sportarten, die Kindern viel eher zugetraut werden, wie Fußball, Handball usw. durch das vergleichsweise hohe Verletzungsrisiko bedenklicher sind.
Ein wenig anders aus sieht es mit der Belastung der Sehnen und Gelenke. Diese sind im Kindes- und Jugendalter noch nicht so belastbar wie bei älteren Menschen. Wirklich schwere Training (natürlich im Verhältnis zum Körpergewicht) verbietet sich somit natürlich.
Was man ebenso bedenken sollte: Kinder haben vor Eintritt der Pubertät einfach noch nicht den für Muskelaufbau notwendigen Hormonhaushalt, echter Muskelaufbau kann somit nicht stattfinden. Insofern ist fraglich, ob "echtes" Training wie bei einem Erwachsenen, selbst mit deutlich reduzierten Gewichten, überhaupt einen Sinn ergibt.
Was Kinder aber definitiv bereits früh trainieren können ist Koordination und ja, auch eine gewisse Grundkraft in dem Sinne, dass man sie schult die bereits vorhandene Kraft gezielter einzusetzen. Deshalb werden oft Dinge wie Klettern, Balancieren, Sprinten usw. empfohlen, weil so eben auf spielerische Weise diese Fähigkeiten trainiert werden.
Natürlich kann ich mir vorstellen, dass selbst für einen 7jährigen, der seinen Vater regelmäßig schwere Gewichte bewegen sieht, das erstmal ein wenig unsexy erscheint. Deshalb würde ich persönlich meinem Sohn schon ein wenig Krafttraining gestatten, allerdings ihm auch vermitteln, dass man erstmal ein Grundgerüst schaffen sollte bevor man wirklich an die Hanteln darf. Dinge wie Liegestütze, Bodyweight-Kniebeugen oder unterstützte Klimmzüge sollten keinen Schaden anrichten und haben sicherlich ihre Benefits. Da Kinder oftmals auch nur trainieren wollen, weil sie ihren Eltern nacheifern wollen, kann man hin und wieder um dem nachzukommen auch richtiges Hanteltraining simulieren, z.B. mit einem Besenstiel als Hantel, Gummibändern und ab uns an mehr aus Spaß mal eine wirklich leichte Hantelstange (5Kg-Traininsgstange) oder Fitnesshanteln mit 2 bis 3 Kg. Auch damit lässt sich schon die Technik und Koordination trainieren, die ihnen später beim Einstieg ins echte Hanteltraining helfen kann.
Aber echtes, progressives Training mit wirklichen Gewichten würde ich bei Kindern aufgrund des Verletzungsrisikos und des zwangsläufig ausbleibenenden Erfolg vermutlich nicht machen. Wobei auch hier die Sache die ist: Wenn der Kleine unbedingt will, und der Vater die nötigen Skills hat es dem Filius kompetent beizubringen, ist auch das kein absolutes No Go. Dann aber eher ab 10, 7 ist schon sehr jung.
Habe unsere Kids nie abgehalten, dass zu tun, worauf sie Lust haben, wenn es um Bewegung geht. Sehe da auch kein Problem. Wenn man Kinder zum Fußball oder in den Kampfsport schickt, dann ist ein wenig Krafttraining wohl weniger übel. Zumindest habe ich mir in meiner Kindheit alle Verletzungen und Brüche beim Kontaktsport geholt. Unser wollte immer mit der Kettlebell spielen, also habe ich dann 1-3 kg Kettlebells bestellt und ihn mitmachen lassen. Dass er jetzt nicht mit zweifachen Körpergewicht beugen und heben soll, denke ist klar. Aber wenn es um Bewegung geht, würde ich Kinder nicht ausbremsen, sondern eben dabei sein und eingreifen, wenn es dann doch "gefährlich" wird. Denn größte Problem der heutigen Kinder ist nicht zu viel sondern zu wenig Bewegung.
Cool42 hat geschrieben: zum Beitrag navigieren23. Feb 2024, 09:00
Dass er jetzt nicht mit zweifachen Körpergewicht beugen und heben soll, denke ist klar.
Richtig, man sollte die Messlatte nicht zu niedrig hängen.
Cool42 hat geschrieben: zum Beitrag navigieren23. Feb 2024, 09:00
Habe unsere Kids nie abgehalten, dass zu tun, worauf sie Lust haben, wenn es um Bewegung geht. Sehe da auch kein Problem. Wenn man Kinder zum Fußball oder in den Kampfsport schickt, dann ist ein wenig Krafttraining wohl weniger übel. Zumindest habe ich mir in meiner Kindheit alle Verletzungen und Brüche beim Kontaktsport geholt. Unser wollte immer mit der Kettlebell spielen, also habe ich dann 1-3 kg Kettlebells bestellt und ihn mitmachen lassen. Dass er jetzt nicht mit zweifachen Körpergewicht beugen und heben soll, denke ist klar. Aber wenn es um Bewegung geht, würde ich Kinder nicht ausbremsen, sondern eben dabei sein und eingreifen, wenn es dann doch "gefährlich" wird. Denn größte Problem der heutigen Kinder ist nicht zu viel sondern zu wenig Bewegung.
Das ist denke ich klar, dass man sie nicht von Bewegung abhalten sollte
Hab in dem entsprechendem Alter zum Glück nie in einem Homegym traniert, so ist er garnicht auf die Idee gekommen das Training allein zu Hause der richtige Weg ist für einen 7 jährigen
Ausser Klimmzüge und hängen hat der mich im entsprechenden Alter zum Glück auch nie Zuhause erlebt das ich mich da ertüchtige.
Das er da dann mitgemacht hat ist ja ok.
Homegym Ist praktischer wie sie mit 7 2 -3 mal die Woche zum Training zu fahren und sich das auch meistens noch komlett anzuschauen, klar.
Aber mit Sport hat das was du beschreibst im Homegym nix zu tun.
„Früh zu Bett und früh aufstehen macht den Menschen gesund, reich und klug.“ — Benjamin Franklin
Altmeister hat geschrieben: zum Beitrag navigieren23. Feb 2024, 10:06
Aber mit Sport hat das was du beschreibst im Homegym nix zu tun.
Thread heißt auch "wann ans Eisen?" und nicht "ab wann Sport". Dass man Kinder, egal welchen Alters, nicht von Sport abhalten sollte, dürfte hoffentlich jedem klar sein.
Das eine schließt ja das andere nicht aus. Manchmal kann das auch der Einstieg für mehr Interesse sein. Für meinen Kleinen war das auch definitiv Sport, aber dazu sei gesagt, dass unser Homegym eher einer Crossfit box ähnelt als einem klassischen Gym. Von daher konnte er sich grenzenlos austoben. Es war auch ein Ausgleich und hatte sicherlich auch einen zusätzliche Nutzen für den Fußball. Ich würde mir da also keinen Kopf machen. Eltern haben einfach ein gewisses Fingerspitzengefühl und greifen automatisch rechtzeitig ein, wenn es riskant wird. Krafttraining ist immer noch die "sportart" mit dem geringsten Risiko für Verletzungen.
Altmeister hat geschrieben: zum Beitrag navigieren23. Feb 2024, 10:06
Aber mit Sport hat das was du beschreibst im Homegym nix zu tun.
Thread heißt auch "wann ans Eisen?" und nicht "ab wann Sport". Dass man Kinder, egal welchen Alters, nicht von Sport abhalten sollte, dürfte hoffentlich jedem klar sein.
Achso gut...
Dachte da der TE deswegen einen Thread aufmacht und mit seiner Frau diskutiert es um Sport, und nicht nur ein bisschen rumgealber geht weil er mal versucht die Lehre Stange anzuheben.
Selbst hab ich mit 11 mit strukturierten Krafttraining angefangen.
Was ich rückblickend ganz schön früh finde.
7 ist aber für meinen Geschmack viel zu früh für Hantel Training.
Aber nicht zu früh um zum bsp ein Seil hochkletern oder an einem Klettergerüst oder ähnlichem zu hangeln was wahrscheinlich cool 42 gemeint hat.
„Früh zu Bett und früh aufstehen macht den Menschen gesund, reich und klug.“ — Benjamin Franklin
Altmeister hat geschrieben: zum Beitrag navigieren23. Feb 2024, 11:51
Selbst hab ich mit 11 mit strukturierten Krafttraining angefangen.
Was ich rückblickend ganz schön früh finde.
7 ist aber für meinen Geschmack viel zu früh für Hantel Training.
Aber nicht zu früh um zum bsp ein Seil hochkletern oder an einem Klettergerüst oder ähnlichem zu hangeln was wahrscheinlich cool 42 gemeint hat.
Meine Kinder wollen auch bei Papa mitmachen wegen der Hanteln im Keller etc. Dass es schadet, ist ja inzwischen weitgehend widerlegt.
Ich lass sie mit kleinen Kurzhanteln mit machen, hab ne kleine Kettlebell dazu geholt und wir machen spielerisch Klimmzüge. Beugen, Ziehen, Drücken. Für mehr sind sie eh noch zu klein (6 und 4 die großen), es soll ja spielerisch bleiben. Deswegen auch nur, wenn sie von selber fragen, nicht regelmäßig oder gar systematisch.
Ansonsten rennen die bei jedem Wetter täglich draußen rum, klettern, fahren Rad etc., das find ich im Moment wichtiger.
Aus der Erfahrung der eigenen Kindheit ist es für mich vor allem wichtig, dass die Kinder Bewegung und Sport als Normalität vorgelebt bekommen, damit sie es selber als Erwachsene dann auch so halten. Meine Eltern haben überhaupt keinen Sport gemacht, da hat es auch nicht viel gebracht, mich in den Sportverein zu stecken. Auf Sport als Lebensstil musste ich selber kommen.
Für olympisches GH können sie gar nicht zu früh anfangen, gerade was den erhalt der Mobilität und die Koordination betrifft.
Wobei auch hier kann man erfolgreicher Quereinsteiger werden, wenn man früh in anderen Sportarten aktiv war.
Ich liebe dich, mich reizt deine Gestalt.
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.
Wo cao ni ma de 71!!
Das Negativ!
M.a.K hat geschrieben: zum Beitrag navigieren23. Feb 2024, 07:59
Ich gehe weiter und sage, LA sowie Turnen oder eben Kampfsportarten wie Judo, Ringen und du deckst alles ab was es braucht.
+1
Gerade in jungen Jahren trainiert man damit Körpergefühl und räumliche Wahrnehmung fürs komplette Leben.
Wenn er halt nur bock auf Krafttraining hat, dann soll er halt machen.
Alles ist besser als nichts.
Kraft + Turnen/LA/Kampfsport vermutlich das Optimum.
