Mal ne kontroverse und ggf. etwas gefühllose Nachfrage die aber nicht als Angriff verstanden werden soll:
Sind Kinder das richtige wenn man regelmäßig so stark mit Depressionen zu kämpfen hat das man Schwierigkeiten im Alltag hat? Erhöht ja den Druck nochmal um ein vielfaches plus die krasse Verantwortung die man dann hat.
Ade Kochkäse-Schnitzel-Bauch
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Re: Ade Kochkäse-Schnitzel-Bauch
Das ist eine tatsächlich schwierige, meiner Meinung nach auch eine Berechtigte und unangenehme Frage. Die ich mir auch schon mehrfach selbst gestellt habe.schlafschaf hat geschrieben: zum Beitrag navigieren24. Nov 2025, 08:57 Mal ne kontroverse und ggf. etwas gefühllose Nachfrage die aber nicht als Angriff verstanden werden soll:
Sind Kinder das richtige wenn man regelmäßig so stark mit Depressionen zu kämpfen hat das man Schwierigkeiten im Alltag hat? Erhöht ja den Druck nochmal um ein vielfaches plus die krasse Verantwortung die man dann hat.
Ich denke es kommt auf die individuellen Umstände an. Ich bin mir der Herausforderung bewusst.
Ich bin meiner Meinung nach Recht stabil. Ich schätze mich als hoch funktionalen depressiven ein. Heißt, wenn es nötig ist, ist auf mich verlassen und ich ziehe durch. Problem daran ist, das man dadurch häufig auch über seine Grenzen geht und da habe ich in der Vergangenheit, meine eigene zu häufig ignoriert.
Mein Unterstützungsnetzwerk ist stark. Hab eine relativ große Familie und dazu echt richtig tolle Nachbarn, Freunde und andere Eltern mit den man sich austauscht und sich gegenseitig unterstützt.
Langfristig wird es immer besser bei mir. Natürlich kann ich nicht sagen ob ich sie jemals loswerde. Aber ich kann sie mMn mittlerweile Recht gut Managen. Muss halt nur auf mich aufpassen
Ich hab noch eine schwerere Frage, die ich mir selbst gestellt habe:
Kann ich es Verantworten das mein Kind evtl meine Krankheit erbt?
Klar ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, die Krankheit zu vererben. Da ich selbst betroffen bin, kann ich besser damit umgehen, falls mein Kind betroffen sein sollte. Ich kann dem Kind Dinge mitgeben, die ich nicht hatte, offener Umgang mit Gefühlen, in einem sicheren Umfeld aufwachsen und das ohne Gewalt. Ich erkenne frühzeitig Warnsignale und auch eine Therapie ist entsprechend nicht stigmatisiert. Ich denke ein offener bewusster Elternteil mit Depressionen ist nicht automatisch schlechter als ein unbewusster ohne.
Da habe ich halt einen echten Vorteil, mit meinem Stiefsohn. Wurde da quasi von heute auf morgen ins kalte Wasser geschmissen und hatte halt auf einmal einen dreijährigen im Haushalt. Also ja funktioniert gut, sogar mit Patchwork Stress und entsprechenden Absprachen und natürlich auch mal Spannungen wenn die Erziehungsstile aufeinander treffen. Meiner Meinung nach gar nicht so schlecht, vorausgesetzt, man pflegt einen offenen erwachsenen Umgang miteinander. Je mehr Input ein Kind bekommt ohne überfordert zu sein, um so souveräner wird er als Erwachsener werden.
Mein Log: Laufbursche trifft Eisen: Mein Kraft- und Lauftraining
Tobeass hat geschrieben: zum Beitrag navigieren16. Jun 2025, 10:45 Es ist nun mal leider leichter es sich schwer zu machen, als es schwer ist, es sich leicht zu machen
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Re: Ade Kochkäse-Schnitzel-Bauch
Tolle und reflektierte Sichtweise.
Meine Schwägerin war auch wegen Depressionen jahrelang in Behandlung, teils auch stationär und sehr lange inkl. Medikation. Meine Frau und ich haben damals mit ihr zusammen gewohnt, deshalb hab ich das recht nah mitbekommen.
Sie sagt heute, dass Ihr das Mutterwerden da raus geholfen hat, weil es ihr Bild dessen, was sie kann und wert ist, verbessert hat UND weil sie sich seitdem besser von sich selbst defokussieren kann. Sie ist nicht mehr in Behandlung und nimmt auch keine Medikamente mehr. Das muss natürlich nichts allgemeines heißen, aber ist einer von zwei Fällen, die ich kenne. Sie ist, würde ich sagen, auch immer funktional gewesen, sogar uneingeschränkt.
Der andere Fall ist die Frau meines ältesten Kindheitsfreundes, bei der es leider ganz anders lief. Der hat das Mutterwerden nicht viel gebracht, es hat es eher verschlechtert. Sie ist aber nicht funktional, war es auch davor nie. Sie ist eher so, dass sie keinen Antrieb finden kann und auch vor den Kindern 12h Schlaf brauchte usw. Konnte nicht aufstehen, sich nicht "aufraffen" selbst zu alltäglichen Tätigkeiten, hat sich vernachlässigt usw. Für sie war das Leben vorher schon hart und ist es mit Kindern jetzt noch mehr.
Ist natürlich ein bisschen zu einfach, das so zu vergleichen, aber ich finde es passt ganz gut zu Deiner Schilderung.
Meine Schwägerin war auch wegen Depressionen jahrelang in Behandlung, teils auch stationär und sehr lange inkl. Medikation. Meine Frau und ich haben damals mit ihr zusammen gewohnt, deshalb hab ich das recht nah mitbekommen.
Sie sagt heute, dass Ihr das Mutterwerden da raus geholfen hat, weil es ihr Bild dessen, was sie kann und wert ist, verbessert hat UND weil sie sich seitdem besser von sich selbst defokussieren kann. Sie ist nicht mehr in Behandlung und nimmt auch keine Medikamente mehr. Das muss natürlich nichts allgemeines heißen, aber ist einer von zwei Fällen, die ich kenne. Sie ist, würde ich sagen, auch immer funktional gewesen, sogar uneingeschränkt.
Der andere Fall ist die Frau meines ältesten Kindheitsfreundes, bei der es leider ganz anders lief. Der hat das Mutterwerden nicht viel gebracht, es hat es eher verschlechtert. Sie ist aber nicht funktional, war es auch davor nie. Sie ist eher so, dass sie keinen Antrieb finden kann und auch vor den Kindern 12h Schlaf brauchte usw. Konnte nicht aufstehen, sich nicht "aufraffen" selbst zu alltäglichen Tätigkeiten, hat sich vernachlässigt usw. Für sie war das Leben vorher schon hart und ist es mit Kindern jetzt noch mehr.
Ist natürlich ein bisschen zu einfach, das so zu vergleichen, aber ich finde es passt ganz gut zu Deiner Schilderung.
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Re: Ade Kochkäse-Schnitzel-Bauch
Ein Baby ist auf jeden Fall eine Extrem-Situation, auf die man vorbereitet sein muss.
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Re: Ade Kochkäse-Schnitzel-Bauch
Konnte und wollte ich nie verantwortenRhovan hat geschrieben: zum Beitrag navigieren24. Nov 2025, 12:16Ich hab noch eine schwerere Frage, die ich mir selbst gestellt habe:schlafschaf hat geschrieben: zum Beitrag navigieren24. Nov 2025, 08:57 Mal ne kontroverse und ggf. etwas gefühllose Nachfrage die aber nicht als Angriff verstanden werden soll:
Sind Kinder das richtige wenn man regelmäßig so stark mit Depressionen zu kämpfen hat das man Schwierigkeiten im Alltag hat? Erhöht ja den Druck nochmal um ein vielfaches plus die krasse Verantwortung die man dann hat.
Kann ich es Verantworten das mein Kind evtl meine Krankheit erbt?