Shivus hat geschrieben: zum Beitrag navigieren13. Jun 2025, 10:02
sehr schade. Ich habe in meinem persönlichen Umfeld viele Ausländer, die in DE leben - und die meisten wollen DE kurz- bis mittelfristig auch wieder verlassen. Rassismus hab ich noch nie als Grund gehört, allerdings immer: Sicherheit, Steuern, Bürokratie.
Wie viele sind bisher tatsächlich weg? Höre das von einigen Leuten in meinem Umfeld seit paar
Jahren. "Na ja, vielleicht gehe ich ja doch nach X". Die Leute sind teilweise weg - aber an andere Orte in
Deutschland gegangen. Einer ist in die Niederlassung gegangen, zuerst angestellt, dann Teilhaber. Die Frau arbeitet hier. Die drei Kinder sind hier geboren und gehen zur Schule. Er hat hier einen Freundeskreis aufgebaut. Der wird sich sehr gut überlegen, ob er mit seiner Familie das Land verlässt oder nicht.
Ab einem gewissen Punkt in der Karriere überlegst du dir, ob du woanders nochmal anfängst. Klar, wenn Papas Praxis in der Heimat auf dich wartet oder der Sahnejob im Krankenhaus, der über Vitamin B vermittelt wird, ist das was anderes (aber warst du dann je mehr als ein Expat, der von
vornherein die Rückkehr geplant hat?). Vermutlich auch, wenn du im Niedriglohnsektor hier arbeitest. Da haste halt wenig zu verlieren. Aber die CA und OÄ z. B. bei uns in der Neuro (in D-Land Facharzt gemacht) bilden sich nicht ein, dass sie in Land X (auch wenn's die ehemalige Heimat ist) wieder auf diesen Positionen einsteigen. Ob das unberechtigte Gedankengänge bzw. unbegründete Ängste sind oder nicht: es ist das gleiche Sicherheitsbedürfnis, das auch viele Deutsche vom Arbeitsplatzwechsel oder vom Auswandern abhält. Das Bedürfnis nach Sicherheit und Beständigkeit ist kein ur-deutsches Phänomen, auch wenn's gerne mal so dargestellt wird.