Piotr hat geschrieben: zum Beitrag navigieren20. Mai 2025, 09:34
Was sagt ihr eigentlich zu den Nachteilen von Kaiserschnitten und kann man die verhindern/mindern?
Atemprobleme Bei geplanten Kaiserschnitten ohne Wehen fehlt der "Stressreiz", der die Lungenreifung und das Abhusten von Fruchtwasser unterstützt.
=> lässt sich wohl nicht ändern
Veränderte Darmflora Kein Kontakt mit Vaginalflora → Einfluss auf das Immunsystem.
=> manuell Kontakt herstellen möglich, aber wohl "seltsam"
Höheres Risiko für Allergien und Übergewicht (lt. Studien) Zusammenhang wird diskutiert, u. a. wegen geänderter Mikrobiom-Entwicklung
Wohl durch Punkt 2
Bindung kann erschwert sein Sofortiger Hautkontakt nach der Geburt ist schwieriger – kann Bonding beeinflussen.
Vielleicht dann mehr Bonding mit Vater dafür
Ich habe bei dir immer wieder das Gefühl das du das Thema zu arg zerdenkst.
Man wählt die Geburtsart mit Ihrem Vor- und Nachteilen die für die Beteiligten aus diversen Gründen die geeignetste ist.
Bonding zB macht man doch als Mutter und Vater so oder so soviel wie möglich.
Ich würde sagen das ist wie mit dem Thema Stillen. Das hat auf dem Papier natürlich viele Vorteile für das Kind und die Bindung zur Mutter. Wenn das aber für Mutter und/oder Kind nicht taugt und daher gar nicht oder nur kurz erfolgt ist das nicht zwangsläufig ein Nachteil. Sicherlich besser als wenn die Mutter sich auf äußeren Druck hin zwingt zu stillen.
Würde die Dinge etwas mehr einfach passieren lassen. So viel und genau wie du denkst lässt sich das eh nicht planen. In der Regel weicht die Realität von der Vorstellung/Planung schnell und stark ab. Ging bei uns zB schon während der Geburt los (da ein plötzlich Kaiserschnitt nötig war).
Dadurch war ich auch der erste der den Junge in die Finger bekam. War verrückt. Ich stand plötzlich weinend mit meinem Sohn auf dem Arm im OP rum während gefühlt 10 Leute um mich rumwuseln und meine Frau in den Aufwachraum geschoben wurde.
Was ich übrigens noch als guten Tipp ansehe ist sich um ein Familienzimmer zu bemühen. Durch den Kaiserschnitt waren wir noch 3 Tage im Krankenhaus und meine Frau konnte sich nur sehr begrenzt bewegen. Wir hatten ein Zimmer für uns allein und ich konnte die ganze Zeit da bleiben. Ich habe dann alles was ging (waschen, anziehen, wickeln, schlafbegleitung) den Mitarbeitern abgenommen. Dadurch hatte ich als wir Zuhause ankamen schon etwas Routine und Sicherheit im Umgang mit dem Kind.
Hebamme wurde ja schon genannt. Das ist auch viel Wert. Man fühlt sich beim ersten Kind in den ersten Tagen so unsicher. Da Hilft es enorm bisschen Rat zu bekommen und vor allem die Bestätigung das man das schon ganz gut macht. Am Anfang hat man gerne mal das Gefühl das man zu blöd ist den kleinen Wurm einfach nur am Leben zu halten.