Ich hatte im letzten Jahr eine Blinddarm-Notop und laut Arzt war der ganze Bauchraum vereitert und deshalb gab es lange sehr hochdosiert Antibiotika.
Danach über 30Tage hochdosiert Omnibiotic und seitdem täglich selbstgemachten Wasserkefir, Glutamin und Bacillus subtilis und der Blähbauch ist viel viel besser geworden.
Kann natürlich sagen was davon jetzt der Gamechanger waren, aber ich denke schon dass die Antibiotika irgendwas plattgemacht haben.
Dr. Koch hat gestern was zu Unverträglichkeiten geschrieben. Vielleicht wäre ja mal ein IGE-Test sinnvoll
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Nahrungsmittelunverträglichkeiten, -empfindlichkeiten und -allergien.
Diese Begriffe werden oft im gleichen Atemzug genannt, bezeichnen jedoch grundverschiedene physiologische Reaktionen unseres Körpers auf bestimmte Nahrungsmittel.
Um diese Unterschiede und die zugrunde liegenden Mechanismen zu verstehen und eine korrekte Diagnose und effektive Behandlungsstrategien entwickeln zu können, bringen wir heute Licht ins Dunkel!
Jede der Kategorie umfasst unterschiedliche biologische Mechanismen, die verschiedene Auswirkungen auf den Körper haben können.
Nahrungsmittelallergien: Die sofortige Reaktion des Immunsystems
Nahrungsmittelallergien stellen eine spezifische Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Proteine in Lebensmitteln dar. Bei einer Person mit einer Nahrungsmittelallergie stuft das Immunsystem diese Proteine (Allergene) fälschlicherweise als schädliche Bedrohung ein. Diese Fehlinterpretation führt zu einer sofortigen Immunantwort, die innerhalb von Minuten bis zu wenigen Stunden nach dem Verzehr des allergenen Lebensmittels auftreten kann. Die allergische Reaktion kann dabei verschiedene Organsysteme des Körpers betreffen und eine Vielzahl von Symptomen auslösen.
Mechanismus: Die IgE-vermittelte Immunantwort
Der Mechanismus hinter Nahrungsmittelallergien ist komplex und involviert verschiedene Komponenten des Immunsystems.
Im Zentrum stehen die IgE-Antikörper (Immunglobulin E). Bei der ersten Exposition gegenüber einem Allergen werden IgE-Antikörper produziert, die spezifisch für dieses Allergen sind. Diese IgE-Antikörper binden an Mastzellen, die in verschiedenen Geweben des Körpers vorkommen, insbesondere in der Haut, den Atemwegen und dem Verdauungstrakt, sowie an den basophile Granulozyten im Blut.
Wenn die Person das Allergen später erneut zu sich nimmt, binden die Allergenmoleküle an die bereits vorhandenen IgE-Antikörper, die an die Mastzellen gebunden sind. Diese Bindung führt zur Aktivierung der Mastzellen, was zur Freisetzung einer Vielzahl von Entzündungsmediatoren führt. Histamin ist einer der bekanntesten dieser Mediatoren, aber auch andere Substanzen wie Leukotriene, Prostaglandine und Zytokine werden dabei freigesetzt.
Die freigesetzten Mediatoren verursachen die charakteristischen Symptome einer allergischen Reaktion, indem sie bestimmte physiologische Prozesse beeinflussen:
Vasodilatation:
Erweiterung der Blutgefäße, was zu Rötungen, Schwellungen und Blutdruckabfall führen kann.
Erhöhte Gefäßpermeabilität: Erhöhte Durchlässigkeit der Blutgefäße, was den Austritt von Flüssigkeit in das umliegende Gewebe und die Bildung von Ödemen (Schwellungen) bedingt.
Kontraktion der glatten Muskulatur: Zusammenziehen der glatten Muskulatur in den Atemwegen, weshalb es zu Atemnot, Keuchen und Husten kommen kann.
Stimulation von Nervenenden: Reizung von Nervenenden, was Juckreiz, Kribbeln und Schmerzen mit sich bringt.
Erhöhte Schleimproduktion: Erhöhte Schleimproduktion in den Atemwegen und im Verdauungstrakt, was zu verstopfter Nase, Husten und Durchfall führen kann.
Symptome: Ein breites Spektrum an Reaktionen
Die Symptome einer Nahrungsmittelallergie können sehr unterschiedlich sein und reichen von milden Beschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen. Die Art und Schwere der Symptome hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem wie viel des Allergens du aufgenommenen hast, deiner individuelle Empfindlichkeit und der Art der beteiligten Organe.
Häufige Symptome einer Nahrungsmittelallergie betreffen die:
Haut:
- Nesselsucht (Urtikaria): Juckende, erhabene Quaddeln auf der Haut.
- Angioödem: Schwellung der tieferen Hautschichten, insbesondere im Gesicht, an den Lippen, der Zunge und im Rachen.
- Ekzem (atopische Dermatitis): Juckende, entzündete Hautausschläge.
Mund und Rachen:
- Juckreiz oder Kribbeln im Mund.
- Schwellung der Lippen, der Zunge und des Rachens.
- Heiserkeit.
- Schwierigkeiten beim Schlucken.
Atemwege:
- Verstopfte Nase.
- Laufende Nase.
- Niesen.
- Husten.
- Keuchen.
- Atemnot.
Verdauungstrakt:
- Bauchschmerzen.
- Übelkeit.
- Erbrechen.
- Durchfall.
- Bauchkrämpfe.
Herz-Kreislauf-System:
- Schwindel.
- Benommenheit.
- Ohnmacht.
- Schneller Herzschlag.
- Blutdruckabfall.
Anaphylaxie: Eine lebensbedrohliche Notfallsituation
In schweren Fällen kann eine Nahrungsmittelallergie zu einer Anaphylaxie führen, das ist eine lebensbedrohliche allergische Reaktion, die einen medizinischen Notfall darstellt. Sie tritt rasch und generalisiert auf und betrifft gleich mehrere Organsysteme. Symptome können sein:
- Schwellung des Rachens und der Atemwege, was zu Atemnot und Erstickungsgefahr führt.
- Starker Blutdruckabfall, der zu Schwindel, Bewusstlosigkeit und Herzstillstand führen kann.
- Schneller, schwacher Puls.
- Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
- Hautausschläge und Juckreiz.
- Verwirrtheit und Angstzustände.
Behandelt wird die Anaphylaxie durch die sofortige Verabreichung von Adrenalin (Epinephrin) mit einem Autoinjektor (EpiPen) und die Einleitung weiterer notfallmedizinischer Maßnahmen.
Häufige Allergene: Die "Big 8" und mehr
Obwohl nahezu jedes Lebensmittel eine allergische Reaktion auslösen kann, sind bestimmte Nahrungsmittel besonders häufige Allergene.
Die "Big 8" der Nahrungsmittelallergene, die für etwa 90% aller Nahrungsmittelallergien verantwortlich sind, umfassen:
Milch: Kuhmilch ist ein häufiges Allergen, insbesondere bei Kindern.
Eier: Hühnereier sind ein weiteres häufiges Allergen, wobei das Eiweiß das Hauptallergen ist.
Erdnüsse: Erdnüsse sind Hülsenfrüchte und gehören zu den häufigsten und potenziell gefährlichsten Allergenen.
Baumnüsse: Baumnüsse umfassen eine Vielzahl von Nüssen wie Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse, Cashewnüsse, Pistazien und Pekannüsse.
Soja: Sojabohnen und Sojaprodukte sind in vielen Lebensmitteln enthalten und können allergische Reaktionen auslösen.
Weizen: Weizen ist ein Getreide, das in vielen Lebensmitteln enthalten ist, z.B. in Brot, Nudeln, Gebäck und Müsli, aber auch zugesetzt in Soßen, Fertigprodukten etc.
Fisch: Verschiedene Fischarten können allergische Reaktionen auslösen.
Schalentiere: Schalentiere umfassen Krebstiere wie Krabben, Hummer und Garnelen sowie Weichtiere wie Muscheln, Austern und Tintenfisch.
Neben den "Big 8" gibt es noch weitere Nahrungsmittel, die häufig Allergien auslösen können, darunter:
Sesam
Senf
Sellerie
Avocado
Kiwi
Banane
Karotte
Diagnose: Den Allergenen auf der Spur
Die Diagnose von Nahrungsmittelallergien besteht in der Regel aus einer Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und spezifischen Allergietests.
Anamnese: Eine detaillierte Erhebung der Krankengeschichte, vor allem der Symptome, des Zeitpunkts des Auftretens, der verdächtigen Lebensmittel und der Familiengeschichte von Allergien.
Körperliche Untersuchung: Eine allgemeine Untersuchung des Körpers, um Anzeichen einer allergischen Reaktion festzustellen.
Haut-Prick-Test (SPT): Bei diesem Test werden kleine Mengen von Allergenextrakten auf die Haut aufgetragen und die Haut anschließend leicht angeritzt. Wenn eine Person allergisch auf ein bestimmtes Allergen ist, bildet sich innerhalb von 15-20 Minuten eine kleine, juckende Quaddel an der Teststelle.
Bluttests: Bluttests können verwendet werden, um die Menge an IgE-Antikörpern gegen bestimmte Nahrungsmittelallergene im Blut zu messen. Ein erhöhter IgE-Spiegel deutet auf eine Sensibilisierung gegenüber dem Allergen hin.
Orale Provokationstests: Unter ärztlicher Aufsicht wird die Person schrittweise steigende Mengen des verdächtigen Lebensmittels verabreicht, während sie sorgfältig auf Symptome einer allergischen Reaktion überwacht wird.
Behandlung: Vermeidung und Notfallmaßnahmen
Die strikte Vermeidung des allergenen Lebensmittels ist der wichtigste Schritt, um allergische Reaktionen zu verhindern. Das erfordert sorgfältiges Lesen von Lebensmitteletiketten, Nachfragen in Restaurants und die Vermeidung von Kreuzkontaminationen.
Hast du ein Risiko für schwere allergische Reaktionen solltest du immer einen Adrenalin-Autoinjektor (EpiPen) bei dir tragen und wissen, wie er im Notfall anzuwenden ist. Adrenalin ist das Mittel der Wahl bei Anaphylaxie und kann lebensrettend sein.
Allergen-Immuntherapie: In bestimmten Fällen kann auch eine Allergen-Immuntherapie (Hyposensibilisierung) in Betracht gezogen werden. Dabei wird die Person schrittweise steigenden Mengen des Allergens ausgesetzt, um die Toleranz des Immunsystems zu erhöhen. Die Allergen-Immuntherapie ist jedoch nicht für alle Nahrungsmittelallergien geeignet und sollte nur unter der Aufsicht eines erfahrenen Allergologen durchgeführt werden.