– dieses so unscheinbare, aber derart lebenswichtige Organ, dass man sich fragt, warum die Evolution nicht gesagt hat: „Komm, wir packen das in eine stabile Box mit Polsterung.“ Aber nein. Stattdessen hängen sie frei herum, wie die fragilsten Christbaumkugeln der Natur. Und was passiert? Sie werden gequetscht.
Das ist keine Frage des „ob“, sondern des „wann“.
So auch bei mir. Es begann ganz harmlos. Ich saß auf meinem Sofa und hatte diesen Kaffeedurst, also schnell mal aufstehen und einen machen gehn. Also schwang ich mich mit der Eleganz einer Gazelle... einer altersschwachen Gazelle... ok, einer angeschossenen altersschwachen Gazelle... auf.
Ein Hoden wurde von der engen Jeans und der Sofakante dabei in eine Position gedrängt, die man physikalisch nur als „Quetsch-Kollision mit maximalem Schaden“ beschreiben kann.
Lassen Sie mich eines klarstellen: Es gibt Schmerz, und es gibt Hodenquetsch-Schmerz. Er ist nicht lokal. Er beginnt im Süden und breitet sich wie eine Tsunami-Welle der Qual in alle Himmelsrichtungen aus. Deine Beine geben nach, deine Augen fangen an zu tränen, und plötzlich bist du nicht mehr auf deinem Sofa, sondern in einer anderen Dimension. Ähnlich wie ein Orgasmus nach einem Standard-Knick-Knack von 6 Stunden, ihr kennt das, nur in grausam.
In dieser Dimension gibt es nichts außer Schmerz und der Gewissheit, dass du nie wieder glücklich sein wirst. Es ist wie ein schlechter LSD-Trip, nur ohne die Farben.
Währenddessen versucht dein Körper, die Situation zu verarbeiten. Du greifst dir automatisch in die Nähe des Schadens, was lächerlich ist, weil Berührung alles nur schlimmer macht. Es ist wie ein Feuerwehrmann, der Benzin auf ein Feuer kippt und ruft: „Das kriegen wir schon hin!“ Bevor ihn die Druckwelle der Explosion erfasst.
Während ich halb auf dem Sofa liege und keuchend aussehe wie ein sterbender Panda, kommt meine Frau ins Wohnzimmer. Sie sieht mich. Sie zögert. Und sie sagt: „Was ist denn jetzt schon wieder?“
Ich versuche zu sprechen, aber alles, was herauskommt, ist ein Geräusch, das irgendwo zwischen Darth Vader und einem sterbenden Elch liegt.
„Hodenquetschung?“, fragt sie. Und das Schlimme ist: Sie sagt es nicht mit Sorge, sondern mit der Selbstzufriedenheit von jemandem, der bereits wusste, dass das irgendwann passiert. „Das ist dir doch letztes Jahr schon mal beim Fahrradsattel passiert.“ Ja verdammt, ist so gewesen und war auch sehr ungeil. Zieh deine Lippen über ein Brandeisen, dann reden wir weiter...
Und da liegt das eigentliche Problem: Die Schwerkraft. Sie ist der wahre Feind. Sie zieht uns runter, sie zieht unsere Hoden runter, und sie sorgt dafür, dass wir uns in Jeans einklemmen, auf Sofakanten quetschen oder uns beim falschen Sprung vom Stuhl in den Wahnsinn stürzen.
Warum kann die Schwerkraft nicht mal nett sein? Stattdessen wirkt sie wie ein sadistischer Fitnesstrainer, der ruft: „Oh, deine Hoden? Die hängen zu tief? Lasst uns die Glocken zum leuten bringen!“
Der Schmerz vergeht irgendwann. Langsam. Sehr langsam. Aber die Scham bleibt. Du weißt, dass du etwas falsch gemacht hast. Vielleicht war es die falsche Jeans, vielleicht war es deine Hybris.
Und trotzdem: Männer reden nicht darüber. Warum? Weil es peinlich ist. Du kannst nicht zu deinem Kumpel gehen und sagen: „Du, ich hab mir gestern die Hoden eingeklemmt.“ Er würde lachen. Lachen wie ein Pferd. Und dann fragt er: „Wie genau ist das passiert?“ Und ehe du dich versiehst, bist du die Pointe jedes Witzes beim nächsten Stammtisch.
Also, liebe Männer, hier ein Rat: Seid vorsichtig da unten. Es ist eine gefährliche Welt. Und kauft euch bequemere Hosen. Oder Polster. Oder – wenn die Technik es irgendwann hergibt – einen verdammten Hoden-Airbag. Vielleicht kann eure Partner*in ja heile bla... Pusten, ich meinte pusten...
You and me, baby, ain't nothin' but mammals
So let's do it like they do on the Discovery Channel
(Do it again now)
You and me, baby, ain't nothin' but mammals
So let's do it like they do on the Discovery Channel
(Gettin' horny now)