Gude Leute,
ich würde gerne an meinen eigenen unten zitierten Post aus Sep. 24 anknüpfen und um euren Rat bitten.
Vor 4 Wochen habe ich Antrag auf reduzierte Vollzeit gestellt, um mich dem Abschluss meines Studiums zu widmen, Abstand zu dem UN zu gewinnen, und um mich irgendwann in 2025 auf einen anspruchsvolleren Job extern zu bewerben.
Vorhin 1min vor Feierabend ruft mich der Standortleiter ins Büro der Personalchefin. Ich dachte erst, man wolle sich einfach für den Einsatz der letzten 6 Monate im Zuge der Umstrukturierung unser Organisationsstruktur bedanken und schöne Feiertage wünschen.
Fehlanzeige, mein Manager hat zum 31.03.25 gekündigt und man möchte mich nun zu seinem Nachfolger machen. Ich solle mir Zwecks der grundsätzlichen Bereitschaft bis zum 27.12 Gedanken machen und das dann an die Personalchefin kommunizieren, damit wir meinen Antrag auf reduzierte Vollzeit vor Eintritt im Januar wieder rückgängig machen können.
Es geht bei der Rolle um den Bereich Trade & Export Compliance, berichtet wird direkt an den Standortleiter, Führung von 2 Mitarbeitern (erste Führungsverantwortung für mich)
Genaue Details zu compensation etc. kenne ich nicht, aus dem Kopf würde ich einfach mal auf EG8 - 9 bei 40 Stunden tippen, also in 2025 zwischen 80 - 90k. Vermutlich Einstieg in EG8 mit Entwicklung in die 9. Drunter brauchen wir nicht darüber sprechen und der Standortleiter sagte mir noch bei rausgehen "es lohnt sich auf jeden Fall für dich".
Obligatorische Aufnahme in das Talent/Entwicklungsprogramm mit allen nötigen Schulungen zur Ausführung der Rolle, aber erstmal ins kalte Wasser (O-Ton)
Jetzt befinde ich mich im Konflikt mit mir selbst und meinem eigtl. geschmiedeten Plan
Ich glaube (leider), dass mir diese opportunity mehr bringt, als mein eigtl. Plan für 2025.
Meinungen, Gedanken oder eigenen Erfahrungen von euch dazu sind gern gesehen
!
Dimez hat geschrieben: zum Beitrag navigieren9. Sep 2024, 17:20
Sondermaschinenbau hier
seit 2020 und C0wid, Supply-Chain-Krise + UA Krieg wurde die Auftragslage immer dünner.
Kurzarbeit war dann seit 2020 fast regelmäßig angesagt, glücklicherweise nicht in meinem Bereich.
Vor 3 Monaten mündete es dann in einem Stellenabbauprogramm per Abfindungsangebot + Übergang in eine Transfergesellschaft für 15 Personen (von 100).
Es traf zu 80% Leute die eh in 1-3 Jahren in Rente gegangen wären, für die Kollegen war das der absolute Jackpot (lt. eigener Aussage)
5 weitere gingen zusätzlich sowieso in Rente.
Im letzten Newsletter von 08/24 - ist unser Auftragsbuch nun so dick wie seit ca. 3,5 Jahren nicht mehr, die Personaldecke aber auch so dünn wie noch nie.
Stand jetzt bin ich neutral bis pessimistisch gestimmt, was die Zukunftssituation des UN angeht.
Da wir zu einem US börsennotiertem UN gehören, stehen vor allem die Monats- und Quartalsergebnisse absolut im Vordergrund und Projekte werden teilweise um 2 Monate vorgezogen, um die unrealistisch hochgesteckten Ziele irgendwie zu erreichen, darunter leidet natürlich massiv die Qualität der Maschinen (keine gescheite Inbetriebnahme- sowie Abnahme). Viele Lieferanten können auch so kurzfristig gar nicht die benötigten Materialien zur Verfügung stellen, so das ein Haufen Nachlieferungen anfallen (Aufwand + Kosten + frustrierte Servicetechniker vor Ort)
Psychisch macht dieser erhöhte Druck bei reduzierter Personaldecke einem schon zu schaffen, vor allem da man nun die Verluste der "gekündigten" Kollegen kompensieren muss, ohne dafür etwas zu bekommen (weder monetär noch durch manpower), während durch Umstrukturierung unseres UN (weitere Tochtergesellschaft unseres US Mutterkonzerns ist zu uns an den Standort gezogen, deren Standort wurde aufgelöst) sich für die Manager und Teamleiter neue berufliche Perspektiven ergeben haben, für den normalen Sachbearbeiter aber nichts, außer mehr Druck.
Ich werde mich nun auf den Abschluss meines nebenberuflichen BWL Bachelor konzentrieren, den ich seit Jahren habe auf Eis gelegt, und mich dann anderweitig umschauen, sind zum Glück nurnoch 4 Prüfungen und die Thesis.