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An einem Sommertag in Berlin-Kreuzberg haben sich knapp 50 Leute in einem Seminarraum zusammengefunden, jeder Stuhl ist besetzt. Bei Gebäck und Filterkaffee berichten sie von Kopftuchzwang und Pausenhofpredigern, Gebeten auf dem Flur und Streit über vermeintlich gotteslästerlichen Musikunterricht. Auch von einer "gezielten Machtübernahme" ist die Rede, von einer "Unterwanderung".
Nicht allen gefällt der Zungenschlag, eine junge Frau mit Nasenpiercing hat immer wieder ein "Problem mit dem Wording". Aber in der Sache scheinen sich die meisten einig: Jugendliche, die nach einer reaktionären Vorstellung des Islam leben, bedrohen den Schulfrieden.
Doch Hammerbacher, der viele Jahre gegen Rechtsextremismus kämpfte, wurde nun von Teilen der politischen Linken und aus der Wissenschaft beschuldigt, Diskriminierung zu befördern. Die Umfrage sei methodisch fragwürdig, die Verengung auf die Religion beziehungsweise den Islam verkenne die Komplexität des Themas und leiste antimuslimischem Rassismus Vorschub, hieß es. Die Dokumentationsstelle wurde nicht eingerichtet, Hammerbachers nächste Förderanträge liefen ins Leere, er musste Mitarbeiter entlassen.
Eine neue, noch unveröffentlichte Befragung von Lehrkräften, Sozialarbeitern, Rektorinnen und anderem Schulpersonal in ganz Deutschland legt indes nahe, dass es sich nicht bloß um einzelne Vorfälle handelt, die auf Hotspots wie Berlin-Neukölln beschränkt sind.
Knapp jeder elfte Befragte berichtet von Missionierungsversuchen, jeder siebte von Konflikten über Kleidungsvorschriften, jeder fünfte von solchen übers Fasten. Und: 42 Prozent geben an, "religiös motivierte Anfeindungen" mitbekommen zu haben, etwa gegenüber Personen, die ihren Glauben vermeintlich falsch praktizierten, jüdischen oder als homosexuell geltenden Schülern.
"Etwa ein Drittel der Befragten berichtet von religiösen Konflikten, etwa ein Viertel von religiös bedingter Radikalisierung.
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