Es waren Gesichter, die Millionen Menschen in diesen Tagen zu sehen bekamen: Die Bild-Zeitung hatte mehrere junge Erwachsene, die auf Sylt betrunken „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ gegrölt hatten, auf ihrer Webseite und in ihrer Printausgabe unverpixelt abgebildet. Eine junge Frau, die im Video zu Gigi d’Agostinos Partyhit „L’amour toujours“ den alten Neonazi-Slogan brüllte, verlor kurz nach Verbreitung des Videos ihren Job und erhielt ein temporäres Hausverbot an ihrer Universität. Sie ließ sich die Verbreitung ihres Fotos durch das Boulevardblatt aber nicht gefallen, stellte einen Verfügungsantrag vor dem Landgericht München. Und gewann jetzt gegen den Axel-Springer-Verlag.
https://www.berliner-zeitung.de/politik ... li.2224574
Das Landgericht München teilte diese Auffassung aber nicht. Demnach besteht offenbar an der jungen Frau aus dem Video kein öffentliches Interesse, das gegenüber der Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte überwiegen würde. Laut Bild-Zeitung soll das Video „über eine Chat-Gruppe der Feier-Meute verbreitet“ worden sein. Ob die im Video gezeigten Personen überhaupt der Verbreitung des Videoclips zugestimmt hatten, gilt aber als fraglich. Auch die Vorstellung, die darin abgebildeten Menschen hätten ein gefestigtes rechtsextremes Weltbild, wird bezweifelt.
Das ist sehr interessant und geht in meinen Augen auch entgegen der Meinung, die Dame hätte das Video selbst hochgeladen. Für mich klingt das so als haben die das intern in einer Gruppe geteilt und jemand hat es weitergeleitet und dann ist es irgendwann auf X gelandet. Aber so wie ich das verstehe, hat die junge Dame, deren Leben durch den Dreck gezogen wurde, dass nicht aktiv auf X geteilt.