Herbert hat geschrieben: zum Beitrag navigieren19. Mai 2024, 01:00
Die bessere Frage wäre: gibt es ausser Immo & Aktien noch eine Anlageklasse die sich Risiko-Renditemässig irgendwo Zwischen Tagesgeld & Aktien bewegt?
Tagesgeld bis 100k könnte man aufgrund der Einlagensicherung als AAA Anleihe werten. High Yield Anleihen wären dann das andere Ende des Spektrums, wobei Du da sowohl rendite- als auch risikomäßig eher im Bereich Aktien bist. Die Korrelation von HY und Aktien ist im Krisenfall ziemlich hoch.
Blieben Anleihen die zwischen AAA und Junk liegen. Da wirst Du sowohl bei Staats- als auch Unternehmensanleihen fündig. Für Details frag aber lieber jemand anderen, Anleihen sind nicht mein Steckenpferd.
Von Fremdwährungsnanleihen würde ich an der Stelle aber die Finger lassen. USD Anleihen wurden die letzten Tage ein paar Mal erwähnt... wenn ich mir EUR/USD alleine die letzten drei Jahre anschauen, hatten wir da Schwankungen zwischen 0,95 und 1,23. Was nützen Dir 100, 200 Basispunkte Aufschlag gegenüber einer EUR Anleihe, wenn Du diese im Zweifel doppelt und dreifach auf der Währungsseite wieder verlierst? Insbesondere wo der Wechselkurs nicht nur auf die Zinsen greift, sondern auch auf die Rückzahlung des eigentlichen Betrages bei Fälligkeit.
Lauch hat geschrieben: zum Beitrag navigieren19. Mai 2024, 05:56
Preise von Aktien hängen weniger an der Wirtschaft als an den Alternativen zu Aktien und daran, wie viel Geld reinfließt.
Also ein ganzes Jahrzehnt ohne Rendite bei Aktien ist etwas komplett realistisches und "unsere" (ja, nicht du) Börsenerfahrung ist halt nur eine deutlich überdurchschnittliche Rendite und es geht nur nach oben. Das war ja früher nicht so. Vor allem auch weil sich in der Zeit die Zinsen von 10%+ auf 0% oder negativ entwickelt haben und das ein Hebel auf Kurse ist, die Entwicklung gibt es so aber nur einmal.
Bei einem Jahrzehnt bin ich bei Dir. Allerdings ging es in dem Fall um Jahrzehnt
e, sprich mindestens 20 Jahre. Sollte die Wirtschaft in der Zeit weiter im historisch üblichen Maß die Gewinne steigern (8% p. a.), würden aus einem Euro Gewinn 4,66. Wenn dann die Kurse seitwärts laufen, gehen die Multiples deutlich runter. Also DAX für ein 3er KGV statt 12er.
Hat es historisch schon gegeben - den S&P konntest Du in den 70ern für ein 7er KGV kaufen, statt heute für ein 20er. Nur hatte Volcker den Luxus, bei 30% BIP Verschuldung (Staat) die Fed Funds Rate auf 20% erhöhen zu können. Powell hat bei 130% Verschuldung (alleine Staat, nimm Unternehmen und Privatpersonen dazu dann eher 400%) diese Möglichkeit nicht mehr. Jedenfalls nicht ohne die Great Depression wie einen Kindergeburtstag aussehen zu lassen.
Das gilt im Prinzip für die gesamte westliche Welt. Italien würde bei 15% ebenso kollabieren, wie Deutschland bei 10%. Von Japan fange ich gar nicht erst an...