powerlifting_max hat geschrieben: zum Beitrag navigieren13. Apr 2024, 10:24
Matte hat geschrieben: zum Beitrag navigieren3. Apr 2024, 14:28
Grüße zusammen,
welche Ausführungsgeschwindigkeit empfindet ihr am effektivsten bei einer Wiederholung?
Ich empfinde dieses Thema ziemlich komplex, dennoch bin ich der Meinung, dass eine bestimmte Geschwindigkeit fast immer ideal ist.
Wenn ich zu langsam drücke/ziehe, erschöpfe ich schneller, habe aber nicht das Gefühl, dass der Muskelreiz besser ist. Bei zu hoher Geschwindigkeit erfolgt die Ausführung zu explosiv, was dennoch zur muskulären Anstregung führt.
Meinungen/Fachwissen?
Da meines Wissens die time under tension massiv überbewertet wird und in erster Linie die mechanische Spannung zählt (in Zusammenhang mit ausreichendem Volumen), mache ich meine Wiederholungen stets explosiv, aber doch halbwegs kontrolliert.
Künstlich langsam führt nur dazu, dass man weniger Gewicht nehmen kann und somit einen kleineren Reiz setzt.
3x10 langsam bedeutet kleineres Gewicht bedeutet weniger Reiz.
3x10 explosiv und halbwegs kontrolliert bedeutet höheres Gewicht bedeutet mehr Reiz.
So seh ich das. Bei Verletzungen oder Reha oder ähnlichem kann man diskutieren.
Allerdings muss man auch sagen: mach das, was für dich funktioniert. Wenn du mit langsam und sehr sauber Fortschritte machst, gibt es keinen Grund, was zu ändern.
Wenn ich also etwas empfehlen müsste, dann explosive konzentrische und einigermaßen kontrollierte exzentrische Phase, aber keine künstliche Verlangsamung.
Das heißt aber nicht, dass eine langsame Ausführung falsch ist.
Meiner m.M. wird die TUT und eine langsamere Ünungsausführubg derzeit eher unterschätzt als überschätzt.
Es bringt vielleicht hinsichtlich Hypertrophie keine grossen Vorteile ne Übung kontrollierter als nötig zu machen, aber auch keine Nachteile. Der interessante Bereich von hohen Spannungszuszänden im Muskel ist eh der, in dem man ein Gewicht nicht mehr schnell bewegen kann. Wie man dahin kommt ob schnell oder langsam ist dabei relativ egal.
Der Vorteil einer kontrollierteren Übungsausführung ist aber, dass man den passiven Bewegungsapparat weniger überlastet. Auf Dauer macht das nen Riesenunterschied m.M.
Das kann sogar für Powerliftig extrem hilfreich sein.
Also v.a. was Koordinative Skills angeht. Würde sogar sagen, dass man vermünftige Bewegungen und übungsausführungen grundsätzlich nur langsam lernt.
Aber ist auch sehr übungsabhängig und individuell, wie man sowas umsetzt und was das bringt.
Bei komplexeren Wettkampfübungen, die ne Schellkraftkomponente haben, wie KDK, Gewichtheben, oder so ziemlich alle Sportarten sollte Explosivität und Schnellkraft auch irgendwann trainiert werden.
Bodybuilding ist kein Schnellkraft- und kein Maximalkraftraining!
Also kontrolliert mit Fokus Muskelerschöpfung.
wenn man bei Satzdauern von 10-50 Sekunden am Ende nur noch langsame reps schafft, oder nur noch Teilwiderholungen ist man m.M. gut dabei.
Geht halt genau so gut mit bissl weniger Gewicht und besserer Übungsausführung wie mit möglichst hohen Gewichten die man irgendwie bewegt...es zählt wie man ein Gewicht bewegt und nicht wie hoch das Gewicht ist, dass man bewegt. Ist also in erster Linie ne Frage der Koordination.
Zumindest wenn es um Hypertrophietrainig geht. Die Mind-Muscle- Connection.
Spielt auch ne grosse Rolle, ob man nen Muskel zwischen den reps entlastet bzw. Ob man im Lockout pausiert usw.
...aber im Grunde würde ich auch sagen: so kontrolliert, dass man die Zielmuskulatur, mit ausreichend hohen Widerständen erschöpft.
Lange Rede, kurzer Sinn: je besser Du die Muskukatur gegen Widerstand kontrollieren kannst, desto besser.
Macht deshalb sehr viel Sinn, das Tempo einer Übung zu variieren.
Extrem unterschätzt m.M. sowas wie Tempovariationen...von Zeit zu Zeit...auch in unterschiedlichen Gelenkstellungen mit unterschiedlichen Widerständen.
Also sowas wie das Trainig der Tiefensensibilität, Propriozeption.
Ist bissl ne Frage der Ausgangslage und der Zielsetzung.

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