Gesundheit ist ungleich Ethik. Das sind zwei paar verschiedene Schuhe, die man dringend auseinanderhalten sollte, sofern man sinnvoll argumentieren möchte.
Ich kann kerngesund sein mit einer gleichzeitig ethisch hinterfragenswerten Ernährungsform, siehe z.B. dass Beispiel mit dem Hühnerei aus der Legebatterie, das unterm Strich gesünder sein kann als das von glückliche(re)n Hühnern. Andersrum kann ich z.B. als reiner Veganer moralisch lobenswert handeln, wenn ich den Konsum von tierischen Produkten aufgrund des damit oft einhergehenden Tierleids ablehne, mich aber gleichzeitig sprichwörtlich krank essen, weil eine rein vegane Ernährung für den durchschnittlichen Otto Normalverbraucher mit in der Regel bestenfalls Laien-/Internet-"Wissen" im Bereich Ernährung schwerlich so hinzubekommen ist, dass nicht doch irgendwo (ggf. gravierende) Mängel auftreten.
Hält man Gesundheit und Ethik nicht auseinander, lädt man den Gesundheitsbegriff moralisch auf bzw. moralisiert diesen. Was in der Regel die Konsequenz hat, dass die vermeintlich "Aufgeklärten" die Ernährungsweise aller Anderen als moralisch wie gesundheitlich verwerflich verurteilen mit erhoben-mahnendem Zeigefinger. Das sind meiner eigenen Erfahrung nach dann meist dieselben "aufgeklärten" Personen, die ansonsten nicht sonderlich gesundheits-oder umweltförderlich leben, diesen Punkt aber erstaunlicherweise ohne Probleme ausblenden können in ihrem "Rant" über die ethisch "korrekte" Ernährungsweise.
Es gibt unzweifelhaft Schnittstellen bzw. Berührungspunkte bei Fragen bezüglich der Gesundheit bzw. des Gesundheitserhaltes und ethischen Fragen wie z.B. dem Tierwohl, dennoch sind Gesundheit und Ethik immer noch zwei verschiedene Dinge. Insofern unterstütze ich den Vorschlag von
@Tinker, ggf. in einem anderem Thread anhängige ethische Fragen bezüglich der Ernährung zu diskutieren, um diese Fragen nicht kreuz und quer mit dem eigentlichen Threadthema zu vermischen.