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Anzahl Arbeitssätze

Allgemeine Fragen zum Thema Bodybuilding- und Fitnesstraining.
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davidhigh
Lounger
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Anzahl Arbeitssätze

Nach den großartigen Artikeln hier auf LiLo ist der aktuelle Stand der Forschung ja, dass es für den Aufbau Muskelversagen bzw. Nähe zum Muskelversagen braucht (RIR 1-2).

Nun kann ich mir (nach ausreichender Aufwärmphase) das Muskelversagen ja in einem Arbeitssatz geben, oder aber in zwei, drei, vier, fünf, usw. Je nach Wahl der Sätze müsste man dann halt Gewicht (=konstant über die Sätze hinweg) und Wiederholungen (z.B. 5-12) passend adjustieren, aber am Ende stünde immer (Nähe zum) Muskelversagen.

Entsprechend findet man für jede der Anzahlen auch Trainingspläne, die eine Vorgabe bzgl. der Arbeitssätze treffen -- darunter offensichtliche wie PITT, 5x5 die das ganz klar als Prinzip voranstellen. Im Prinzip positioniert sich aber ja jeder Trainingsplan bzgl. der Anzahl der Arbeitssätze.

Fragen:
* Wieviel Arbeitssätze macht Ihr, und warum?
* Wenn Muskelversagen das Ziel ist, wieso versucht man dann nicht immer möglichst wenige Arbeitssätze zu machen? Es schafft vielleicht nicht jeder PITT von der Intensität her, aber sollte man aus Zeitgründen nicht versuchen die Arbeitssätze so gering wie möglich zu halten?

Hintergrund: ich mach Push/Pull mit drei Arbeitssätzen, und bin da am Push-Tag mit Kniebeugen und Bankdrücken schon gut lange beschäftigt (fast 1h). Hab mich daher gefragt, ob ich daraus nicht einfach zwei Arbeitssätze machen sollte. Jetzt könnte man sagen, mach halt einfach, bzw. "halt's Maul und drück" ... trotzdem würden mich nochmal Eure Erfahrungen bzw. die theoretische Einordnung interessieren. Thx.
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Lounger
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Re: Anzahl Arbeitssätze

So pauschal kann man das nicht sagen, das hängt von den dahinterliegenden Trainingsprinzipien ab (lineare Progression, Periodisierung, usw.)
Zahl der Arbeitssätze sind z.b. bei mir im Plan vorgegeben und orientieren sich an der wellenförmigen Periodisierung und ändern sich jede Woche.
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Re: Anzahl Arbeitssätze

davidhigh hat geschrieben: zum Beitrag navigieren29. Aug 2024, 11:17 Nach den großartigen Artikeln hier auf LiLo ist der aktuelle Stand der Forschung ja, dass es für den Aufbau Muskelversagen bzw. Nähe zum Muskelversagen braucht (RIR 1-2).

Nun kann ich mir (nach ausreichender Aufwärmphase) das Muskelversagen ja in einem Arbeitssatz geben, oder aber in zwei, drei, vier, fünf, usw. Je nach Wahl der Sätze müsste man dann halt Gewicht (=konstant über die Sätze hinweg) und Wiederholungen (z.B. 5-12) passend adjustieren, aber am Ende stünde immer (Nähe zum) Muskelversagen.

Entsprechend findet man für jede der Anzahlen auch Trainingspläne, die eine Vorgabe bzgl. der Arbeitssätze treffen -- darunter offensichtliche wie PITT, 5x5 die das ganz klar als Prinzip voranstellen. Im Prinzip positioniert sich aber ja jeder Trainingsplan bzgl. der Anzahl der Arbeitssätze.

Fragen:
* Wieviel Arbeitssätze macht Ihr, und warum?
* Wenn Muskelversagen das Ziel ist, wieso versucht man dann nicht immer möglichst wenige Arbeitssätze zu machen? Es schafft vielleicht nicht jeder PITT von der Intensität her, aber sollte man aus Zeitgründen nicht versuchen die Arbeitssätze so gering wie möglich zu halten?

Hintergrund: ich mach Push/Pull mit drei Arbeitssätzen, und bin da am Push-Tag mit Kniebeugen und Bankdrücken schon gut lange beschäftigt (fast 1h). Hab mich daher gefragt, ob ich daraus nicht einfach zwei Arbeitssätze machen sollte. Jetzt könnte man sagen, mach halt einfach, bzw. "halt's Maul und drück" ... trotzdem würden mich nochmal Eure Erfahrungen bzw. die theoretische Einordnung interessieren. Thx.
Na, ganz so einfach ist es dann doch nicht. Nähe zum Muskelversagen ist z.B. schon mal relativ, und hängt auch ein wenig von der Intensität im Sinne der verwendeten Arbeitsgewichte ab. Du kannst auch mit RIR 5 noch Muskeln aufbauen, wenn du schwer genug trainierst. Die RIR 1-2 habe ich nur als grobe Vereinfachung gewählt um es auf einen Punkt zu bringen aber das Spektrum ist schon weiter und das habe ich in einem der Artikel auch so formuliert. Hinzu kommt noch, dass natürlich auch Volumen, im Sinne von effektivem Volumen, ein Faktor ist. Wenn beispielsweise der Aufbaureiz eines oder mehrerer Sätze geringer ist, z.B. durch hohe RIR oder geringe Pausenzeiten, dann kann man das durch mehr Volumen wieder ausgleichen.
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Re: Anzahl Arbeitssätze

- 2
- versucht man ja, aber Versagen ist ja nicht immer das Ziel
Team USA
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Re: Anzahl Arbeitssätze

Dza müsste seine Pläne anpassen, er empfiehlt bei den meisten Übungen 3 oder 4 Sätze. Vermutlich nach neuem Stand mehr Übungen und Reduktion der Satzzahlen auf 2.
Cool42
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Re: Anzahl Arbeitssätze

Der erste Satz ist der effektivste. Also ist man gut beraten, so viele erste Sätze wie möglich innerhalb kürzester Zeit zu integrieren (eine Mindest-Erholungszeit von 48 Stunden mit einbezogen). Von da an schaut man was der Progress sagt und testet halt mal mehr als einen Satz. Muskelversagen ist an sich nicht notwendig und das Kosten-Nutzen-Verhältnis eher schlecht. RIR 1-2 scheint besser. Wenn man mehr als einen Satz pro Übung macht, würde ich im ersten Satz auch was im Tank lassen und im 2. oder 3. Satz erst all out gehen.

Ich persönlich mache seit geraumer Zeit gute Erfahrungen mit full body aber hoher übungsvielfalt (dann aber nur einen Satz bei den meisten Übungen außer Übungen wo die größte last in der Kontraktion und nicht in der Dehnung ist wie beispiel leg extensions, hypers, hip thrust, dips im lockout etc.)
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davidhigh
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Re: Anzahl Arbeitssätze

Danke für Eure Antworten! Die meisten gehen ja anscheinend schon auf einen oder zwei Sätze.
Cool42 hat geschrieben: zum Beitrag navigieren29. Aug 2024, 12:44 Der erste Satz ist der effektivste. Also ist man gut beraten, so viele erste Sätze wie möglich innerhalb kürzester Zeit zu integrieren (eine Mindest-Erholungszeit von 48 Stunden mit einbezogen).
Das fand ich das letzte Mal als du's geschrieben hast schon sehr interessant.
Gibt es hier auf LiLo oder woanders Pläne, die das Prinzip berücksichtigen? (Full body wurde ja genannt, aber das wirkt irgendwie sehr GK-mäßig auf mich, hätte schon gerne Abwechslung).

Wenn ich zum Beispiel den PITT Trainingsplan hier im Forum anschaue, dann stehen da nicht mehr Übungen als ich aktuell mit meinen drei Arbeitssätzen mache:
Leon hat geschrieben: zum Beitrag navigieren20. Mär 2023, 15:26
Beispiel 2er Push/ Pull:
Einheit 1:

Kniebeugen
Schrägbankdrücken
Military Press
Dips
Trizepsdrücken am Kabel

Einheit 2:

Kreuzheben
Klimmzüge
Rudern
vorg. Seitheben
SZ Curls
Wenn ich aber dann von 3 Sätzen auf 2 oder einen runtergehe, könnten da ja noch mehr Übungen dazu, oder?
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Re: Anzahl Arbeitssätze

Ich habe viele Varianten ausprobiert und hänge jetzt schon eine Weile bei PPL. Meist im Rhythmus Training-Training-frei-Training-Training-frei usw. Manchmal verschiebt es sich auch, wenn private oder dienstliche Dinge dazwischen kommen.
Ich absolviere pro Übung 3 Arbeitssätze und mache im Schnitt 3-4 Übungen pro Muskelgruppe. Damit fahre ich zZt am besten.
Ich finde HIT schwierig umzusetzen. Wirklich 100% in den einen entscheidenden All-In Satz zu packen schaffen meiner Meinung nach nur wenige sehr erfahrene Leute. Diese OK/UK Pläne von zB Jordan Peters mit 3 mal schlafen zwischen den Einheiten könnte ich nicht regenerieren. Vor allem nicht bei den Beinen. Da ist mir alle 4 Tage schon fast zu knapp. Liegt aber natürlich auch am Alter. Und am Natural-Status... ;)

Meiner Meinung nach, und so ähnlich stand es ja auch im Artikel, ist es individuell was DU brauchst. Und das findet man halt heraus, in dem man es ausprobiert.
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Re: Anzahl Arbeitssätze

Team USA hat geschrieben: zum Beitrag navigieren29. Aug 2024, 12:17 Dza müsste seine Pläne anpassen, er empfiehlt bei den meisten Übungen 3 oder 4 Sätze. Vermutlich nach neuem Stand mehr Übungen und Reduktion der Satzzahlen auf 2.
Dem widerspreche ich vehement. Aber ich bin sehr dankbar für deinen Beitrag, weil es mir die Chance gibt, hier mal was grundsätzliches loszuwerden. Der folgende Abschnitt richtet sich deshalb auch nicht explizit an dich, sondern an die Allgemeinheit und insbesondere Anfänger, die das hier lesen.

1. DZA's Trainingspläne hatten nie den Anspruch, die wissenschaftlich "besten" Trainingspläne der Welt zu sein und das hat er auch niemals behauptet. Es sind aber erprobte, unkomplizierte Pläne, die nachweislich funktionieren (sowohl in Bezug auf Muskel- als auch Kraftaufbau), fast überall durchführbar sind und sämtliche Probleme vermeiden, die man oft in den selbsgebastelten Monstrositäten sieht, die hier manchmal präsentiert werden.

2. Die Annahme, dass mehr Übungen immer einen Mehrwert bieten würden, ist so pauschal formuliert nicht richtig. Dem Muskel an sich ist es völlig Wurst, wie er trainiert wird, solange die Prinzipien befolgt werden, die einen Muskelreiz auslösen also eine bestimmte Gewichts- oder Reprange eingehalten, ein gewisses Volumen absolviert wird und die Intensität ausreicht. Zusätzliche Übungen bieten dir nur dann einen Mehrwert, wenn Sie Bereiche eines Muskels trainieren, der von der ersten Übung nicht abgedeckt wird.

Highbar-Kniebeugen und Variationen (zu denen ich z.B. auch Hackenschmidt, Belt-squat, Pendulum usw. zähle) sind hervorragend darin, die Quads aufzubauen. Aber der Rectus Femoris wird etwas zu wenig belastet, weshalb es sich im Sinne einer kompletten Oberschenkelentwicklung empfehlen würde, hier auch noch den Beinstrecker zu ergänzen. Auch wenn ein Muskel mehrere Funktionen hat, empfiehlt es sich auch alle davon im Training zu nutzen. Hier wäre ein gutes Beispiel der oder die Beinbeuger, die einmal über eine Knieflexion und zum anderen über eine Hüftstreckung funktionieren, weshalb hier eine gute Option eine Kombination aus z.B. rumänischem Kreuzheben und Beincurls wäre. Aber sofern das erfüllt ist, hast du nichts davon auch noch jede andere erdenkliche Übung einzubauen.

DZA's Trainingspläne versuchen auch diesen Aspekt abzudecken, indem neben den bereits genannten auch Übungen für Lat- und inneren Rücken, den oberen Bereich der Brust usw. eingebaut werden.

Natürlich muss man hier auch schauen, inwiefern all diese Prinzipien sich mit dem Split vereinbaren lassen. So wird es zum Beispiel schwer bzw. sinnlos zu versuchen, im Rahmen eines fixen GK wirklich jeden erdenklichen Bereich eines Muskels gleichwertig zu trainieren. Aber auch dem wird Rechnung getragen, indem bei niedrigeren Splits zumindest Übungen gewählt werden, die diese Muskeln zumindest indirekt mittrainieren (z.B. hintere Schulter im GK durch Ruderbewegungen). Aber dafür bieten diese Pläne gerade Anfängern die Möglichkeit, durch eine hohe Frequenz die Bewegungsabläufe bei diversen Grundübungen schnell zu erlernen und zu festigen.

Und ganz ehrlich, wenn jemand 60 Kg wiegt, hat er größere Probleme als die Enwticklung seines Rectus Femoris, da muss dann erstmal Fleisch drauf. Zumal selbst der geringe Reiz bei einem Anfänger dafür ausreicht, dass er sich mit einem starren GK trotzdem keine Dysbalancen zusammentrainiert.

3. Kommen wir nun zum wichtigsten Punkt und dem Grund, warum ich diesen Beitrag überhaupt schreibe. Ich kann jedem aus meiner eigenen Erfahrung heraus nur raten, nicht dem Optimierungswahn zu verfallen! Allein der Versuch, einen Plan zu entwerfen, der wirklich alle wissenschaftlichen Erkenntnisse gleichzeitig berücksichtigt ist von vorne rein zum Scheitern verurteilt. Warum? Weil ersten ständig neue Erkenntnisse hinzukommen und ihr den Plan gar nicht schnell genug umbauen könntet, bevor wieder irgendeiner mit ner neuen Studie um die Ecke kommt, die nachweist, dass der Muskelaufbau am besten ist, wenn man seine Trainingseinheiten mit einem Eimer auf dem Kopf bei Vollmond absolviert.
Und selbst wenn dem nicht so wäre, das Ergebnis wäre in jedem Fall eine absurde, unfassbar komlizierte Konstruktion, die ihr in der Praxis nie eins zu eins umsetzen könntet und die vermutlich auch null Spaß macht. Mal ganz davon abgesehen, dass sich wissenschaftliche Erkenntnisse ohnehin immer nur auf den Durchschnitt und niemals für jeden einzelnen gleich auswirken. Und für was?

Wenn etwas besser für Hypertrophie ist, dann bedeutet das eigentlich nur, dass ihr damit etwas schneller Muskeln aufbauen werdet. Und wenn man sich grundsätzlich an die Grundprinzipien für Hypertrophie hält, dann ist der Spielraum für weitere Verbesserungen ohnehin nur im Bereich von maximal 5%. Wieviel Zeit, Spaß und praxistauglichkeit seid ihr bereit, für diese 5% mehr zu opfern, wenn ihr nach ein paar Jahren doch sowieso am gleichen Punkt ankommt?

Deshalb betone ich es immer wieder: der beste Plan (oder Split, oder Übung oder was auch immer) ist immer der, der grundsätzlich für euch funktioniert, also die gewünschten Ergebnisse erbringt, der keine Probleme im Sinne von Verletzungsgefahr oder Überlastung erzeugt und vor allem, der euch genug Freude bereitet, dass ihr ihn seeeeeeehr lange konsequent ausführen könnt. Wenn das erfüllt ist, ist es auch völlig Wurst, ob in einer peruanischen Studie ein Weg gefunden wurde, nochmal 0,5 % mehr rauszuholen.

DZA's Pläne erfüllen alle Kriterien die ein guter Plan erfüllen muss. Klar kann man immer Sachen optimieren (Muskeln in gestrechter Position, Pausenzeiten optimieren usw.), und auch das kann man jederzeit mit diesen ausführen ohne alles bis ins Detail vorgekaut zu kriegen. Sind Sie absolut optimal? Vermutlich nicht, weil ein Plan auch immer ein bestimmtes, individuelles Ziel erfüllen sollen. Hat man z.B. einen oder mehrere Muskeln, die hinterherhinken, dann sollte man den Plan auch danach ausrichten. Umgekehrt, wenn ein Muskel mit minimalem Aufwand hervorragend wächst, wieso Zeit und Energie in eine weitere Optimierung stecken?

Lange Rede, kurzer Sinn: Auch nach aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen gibt es keinen Grund anzunehmen, diese Pläne wären schlecht oder müssten dringend überholt werden, im Gegenteil. Auch X Jahre nachdem sie aufgeschrieben wurden, sind das immer noch solide Pläne, egal ob aus wissenschaftlicher Sicht oder praktischer. Könntem sie noch besser sein? Vielleicht, deshalb passen die meisten sie ja auch irgendwann für sich individuell an. Aber gerade ein Anfänger, der sich diese Pläne aussucht hat definitiv einen TP an der Hand, der auf jeden Fall funktioniert.
GastXY

Re: Anzahl Arbeitssätze

Ebiator hat geschrieben: zum Beitrag navigieren29. Aug 2024, 14:10
Team USA hat geschrieben: zum Beitrag navigieren29. Aug 2024, 12:17 Dza müsste seine Pläne anpassen, er empfiehlt bei den meisten Übungen 3 oder 4 Sätze. Vermutlich nach neuem Stand mehr Übungen und Reduktion der Satzzahlen auf 2.
Hier wäre ein gutes Beispiel der oder die Beinbeuger, die einmal über eine Knieflexion und zum anderen über eine Hüftstreckung funktionieren,
:kappa: :kappa:


Aber gut zusammengefasst :tach:
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Re: Anzahl Arbeitssätze

nieto6 hat geschrieben: zum Beitrag navigieren29. Aug 2024, 14:21
Ebiator hat geschrieben: zum Beitrag navigieren29. Aug 2024, 14:10
Team USA hat geschrieben: zum Beitrag navigieren29. Aug 2024, 12:17 Dza müsste seine Pläne anpassen, er empfiehlt bei den meisten Übungen 3 oder 4 Sätze. Vermutlich nach neuem Stand mehr Übungen und Reduktion der Satzzahlen auf 2.
Hier wäre ein gutes Beispiel der oder die Beinbeuger, die einmal über eine Knieflexion und zum anderen über eine Hüftstreckung funktionieren,
:kappa: :kappa:


Aber gut zusammengefasst :tach:
:-) :-) :-) Ich schwöre, ich hab noch überlegt ob ich dich bei dem Abschnitt markieren soll :guenni:
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davidhigh
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Re: Anzahl Arbeitssätze

Ebiator hat geschrieben: zum Beitrag navigieren29. Aug 2024, 14:10
Team USA hat geschrieben: zum Beitrag navigieren29. Aug 2024, 12:17 Dza müsste seine Pläne anpassen, er empfiehlt bei den meisten Übungen 3 oder 4 Sätze. Vermutlich nach neuem Stand mehr Übungen und Reduktion der Satzzahlen auf 2.
Dem widerspreche ich vehement. Aber ich bin sehr dankbar für deinen Beitrag, weil es mir die Chance gibt, hier mal was grundsätzliches loszuwerden. Der folgende Abschnitt richtet sich deshalb auch nicht explizit an dich, sondern an die Allgemeinheit und insbesondere Anfänger, die das hier lesen.

1. DZA's Trainingspläne hatten nie den Anspruch, die wissenschaftlich "besten" Trainingspläne der Welt zu sein und das hat er auch niemals behauptet. Es sind aber erprobte, unkomplizierte Pläne, die nachweislich funktionieren (sowohl in Bezug auf Muskel- als auch Kraftaufbau), fast überall durchführbar sind und sämtliche Probleme vermeiden, die man oft in den selbsgebastelten Monstrositäten sieht, die hier manchmal präsentiert werden.

2. Die Annahme, dass mehr Übungen immer einen Mehrwert bieten würden, ist so pauschal formuliert nicht richtig. Dem Muskel an sich ist es völlig Wurst, wie er trainiert wird, solange die Prinzipien befolgt werden, die einen Muskelreiz auslösen also eine bestimmte Gewichts- oder Reprange eingehalten, ein gewisses Volumen absolviert wird und die Intensität ausreicht. Zusätzliche Übungen bieten dir nur dann einen Mehrwert, wenn Sie Bereiche eines Muskels trainieren, der von der ersten Übung nicht abgedeckt wird.

Highbar-Kniebeugen und Variationen (zu denen ich z.B. auch Hackenschmidt, Belt-squat, Pendulum usw. zähle) sind hervorragend darin, die Quads aufzubauen. Aber der Rectus Femoris wird etwas zu wenig belastet, weshalb es sich im Sinne einer kompletten Oberschenkelentwicklung empfehlen würde, hier auch noch den Beinstrecker zu ergänzen. Auch wenn ein Muskel mehrere Funktionen hat, empfiehlt es sich auch alle davon im Training zu nutzen. Hier wäre ein gutes Beispiel der oder die Beinbeuger, die einmal über eine Knieflexion und zum anderen über eine Hüftstreckung funktionieren, weshalb hier eine gute Option eine Kombination aus z.B. rumänischem Kreuzheben und Beincurls wäre. Aber sofern das erfüllt ist, hast du nichts davon auch noch jede andere erdenkliche Übung einzubauen.

DZA's Trainingspläne versuchen auch diesen Aspekt abzudecken, indem neben den bereits genannten auch Übungen für Lat- und inneren Rücken, den oberen Bereich der Brust usw. eingebaut werden.

Natürlich muss man hier auch schauen, inwiefern all diese Prinzipien sich mit dem Split vereinbaren lassen. So wird es zum Beispiel schwer bzw. sinnlos zu versuchen, im Rahmen eines fixen GK wirklich jeden erdenklichen Bereich eines Muskels gleichwertig zu trainieren. Aber auch dem wird Rechnung getragen, indem bei niedrigeren Splits zumindest Übungen gewählt werden, die diese Muskeln zumindest indirekt mittrainieren (z.B. hintere Schulter im GK durch Ruderbewegungen). Aber dafür bieten diese Pläne gerade Anfängern die Möglichkeit, durch eine hohe Frequenz die Bewegungsabläufe bei diversen Grundübungen schnell zu erlernen und zu festigen.

Und ganz ehrlich, wenn jemand 60 Kg wiegt, hat er größere Probleme als die Enwticklung seines Rectus Femoris, da muss dann erstmal Fleisch drauf. Zumal selbst der geringe Reiz bei einem Anfänger dafür ausreicht, dass er sich mit einem starren GK trotzdem keine Dysbalancen zusammentrainiert.

3. Kommen wir nun zum wichtigsten Punkt und dem Grund, warum ich diesen Beitrag überhaupt schreibe. Ich kann jedem aus meiner eigenen Erfahrung heraus nur raten, nicht dem Optimierungswahn zu verfallen! Allein der Versuch, einen Plan zu entwerfen, der wirklich alle wissenschaftlichen Erkenntnisse gleichzeitig berücksichtigt ist von vorne rein zum Scheitern verurteilt. Warum? Weil ersten ständig neue Erkenntnisse hinzukommen und ihr den Plan gar nicht schnell genug umbauen könntet, bevor wieder irgendeiner mit ner neuen Studie um die Ecke kommt, die nachweist, dass der Muskelaufbau am besten ist, wenn man seine Trainingseinheiten mit einem Eimer auf dem Kopf bei Vollmond absolviert.
Und selbst wenn dem nicht so wäre, das Ergebnis wäre in jedem Fall eine absurde, unfassbar komlizierte Konstruktion, die ihr in der Praxis nie eins zu eins umsetzen könntet und die vermutlich auch null Spaß macht. Mal ganz davon abgesehen, dass sich wissenschaftliche Erkenntnisse ohnehin immer nur auf den Durchschnitt und niemals für jeden einzelnen gleich auswirken. Und für was?

Wenn etwas besser für Hypertrophie ist, dann bedeutet das eigentlich nur, dass ihr damit etwas schneller Muskeln aufbauen werdet. Und wenn man sich grundsätzlich an die Grundprinzipien für Hypertrophie hält, dann ist der Spielraum für weitere Verbesserungen ohnehin nur im Bereich von maximal 5%. Wieviel Zeit, Spaß und praxistauglichkeit seid ihr bereit, für diese 5% mehr zu opfern, wenn ihr nach ein paar Jahren doch sowieso am gleichen Punkt ankommt?

Deshalb betone ich es immer wieder: der beste Plan (oder Split, oder Übung oder was auch immer) ist immer der, der grundsätzlich für euch funktioniert, also die gewünschten Ergebnisse erbringt, der keine Probleme im Sinne von Verletzungsgefahr oder Überlastung erzeugt und vor allem, der euch genug Freude bereitet, dass ihr ihn seeeeeeehr lange konsequent ausführen könnt. Wenn das erfüllt ist, ist es auch völlig Wurst, ob in einer peruanischen Studie ein Weg gefunden wurde, nochmal 0,5 % mehr rauszuholen.

DZA's Pläne erfüllen alle Kriterien die ein guter Plan erfüllen muss. Klar kann man immer Sachen optimieren (Muskeln in gestrechter Position, Pausenzeiten optimieren usw.), und auch das kann man jederzeit mit diesen ausführen ohne alles bis ins Detail vorgekaut zu kriegen. Sind Sie absolut optimal? Vermutlich nicht, weil ein Plan auch immer ein bestimmtes, individuelles Ziel erfüllen sollen. Hat man z.B. einen oder mehrere Muskeln, die hinterherhinken, dann sollte man den Plan auch danach ausrichten. Umgekehrt, wenn ein Muskel mit minimalem Aufwand hervorragend wächst, wieso Zeit und Energie in eine weitere Optimierung stecken?

Lange Rede, kurzer Sinn: Auch nach aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen gibt es keinen Grund anzunehmen, diese Pläne wären schlecht oder müssten dringend überholt werden, im Gegenteil. Auch X Jahre nachdem sie aufgeschrieben wurden, sind das immer noch solide Pläne, egal ob aus wissenschaftlicher Sicht oder praktischer. Könntem sie noch besser sein? Vielleicht, deshalb passen die meisten sie ja auch irgendwann für sich individuell an. Aber gerade ein Anfänger, der sich diese Pläne aussucht hat definitiv einen TP an der Hand, der auf jeden Fall funktioniert.
Danke, und Respekt was du allein mengenmäßig mal eben an Text raushaust, ist krass(-- inhaltlich bin ich sowieso Ebi-Jünger :guenni: )

Ging bei der originalen Frage auch weniger um Mega-Optimierung, sondern ganz handfest ob ich von drei auf zwei Arbeitssätze gehen kann ... Antwort bis hier ist für mich "ja". Und klar, am Ende muss man's immer selbst ausprobieren.
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Re: Anzahl Arbeitssätze

davidhigh hat geschrieben: zum Beitrag navigieren29. Aug 2024, 14:30 Danke, und Respekt was du allein mengenmäßig mal eben an Text raushaust, ist krass(-- inhaltlich bin ich sowieso Ebi-Jünger :guenni: )

Ging bei der originalen Frage auch weniger um Mega-Optimierung, sondern ganz handfest ob ich von drei auf zwei Arbeitssätze gehen kann ... Antwort bis hier ist für mich "ja". Und klar, am Ende muss man's immer selbst ausprobieren.
Ja, war auch eher ne gute Gelegenheit mal diesen Punkt zu platzieren, weil dieses "Problem" alles zu perfektionieren bei vielen mehr schadet als nützt.

Zu deiner konkreten Frage: Ja
Solon
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Re: Anzahl Arbeitssätze

Ebiator hat geschrieben: zum Beitrag navigieren29. Aug 2024, 14:10
Team USA hat geschrieben: zum Beitrag navigieren29. Aug 2024, 12:17 Dza müsste seine Pläne anpassen, er empfiehlt bei den meisten Übungen 3 oder 4 Sätze. Vermutlich nach neuem Stand mehr Übungen und Reduktion der Satzzahlen auf 2.
Dem widerspreche ich vehement. Aber ich bin sehr dankbar für deinen Beitrag, weil es mir die Chance gibt, hier mal was grundsätzliches loszuwerden. Der folgende Abschnitt richtet sich deshalb auch nicht explizit an dich, sondern an die Allgemeinheit und insbesondere Anfänger, die das hier lesen. (...)
Danke für die Ausführungen. Ich ahne, wie viel Zeit Du darin investiert hast und mir persönlich (als Anfänger) hilft so eine Beleuchtung des Themas ungemein. Ich ahnte schon, als ich hier anfangs mit meinem Plan (an DZA angelehnt) viele Fragen gestellt habe, dass da ziemlich viel "Wenn-Danns...." und "So einfach geht es nicht..." dahinter stecken. Da hätte mir so eine Zusammenfassung sehr geholfen.

Evtl. eine gute Idee, dass mal in einem Thread anzupinnen?
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Re: Anzahl Arbeitssätze

Solon hat geschrieben: zum Beitrag navigieren29. Aug 2024, 15:38
Ebiator hat geschrieben: zum Beitrag navigieren29. Aug 2024, 14:10
Team USA hat geschrieben: zum Beitrag navigieren29. Aug 2024, 12:17 Dza müsste seine Pläne anpassen, er empfiehlt bei den meisten Übungen 3 oder 4 Sätze. Vermutlich nach neuem Stand mehr Übungen und Reduktion der Satzzahlen auf 2.
Dem widerspreche ich vehement. Aber ich bin sehr dankbar für deinen Beitrag, weil es mir die Chance gibt, hier mal was grundsätzliches loszuwerden. Der folgende Abschnitt richtet sich deshalb auch nicht explizit an dich, sondern an die Allgemeinheit und insbesondere Anfänger, die das hier lesen. (...)
Danke für die Ausführungen. Ich ahne, wie viel Zeit Du darin investiert hast und mir persönlich (als Anfänger) hilft so eine Beleuchtung des Themas ungemein. Ich ahnte schon, als ich hier anfangs mit meinem Plan (an DZA angelehnt) viele Fragen gestellt habe, dass da ziemlich viel "Wenn-Danns...." und "So einfach geht es nicht..." dahinter stecken. Da hätte mir so eine Zusammenfassung sehr geholfen.

Evtl. eine gute Idee, dass mal in einem Thread anzupinnen?
Freut mich, dass dieser kleine Rant offenbar bei jemand angekommen ist, der was daraus mitnehmen kann. Ich denke, ich mache daraus einfach einen Artikel. Hatte schon mal so einen auf Andro verfasst, den könnte ich mal ein wenig updaten.
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