Der webfehler der EU ist halt, dass man im Rat bei bestimmten wichtigen Entscheidungen Einstimmigkeit braucht zum Beispiel um die europäischen Verträge abzuändern.flou1983 hat geschrieben: zum Beitrag navigieren28. Jul 2025, 14:35Die Diskrepanz zwischen die zwei fettgedruckten Stellen ist das Problem. Wir WÄREN ein wirtschaftliches Schwergewicht, wenn wir uns einig wären. Aber dadurch, dass jedes Mitglied der EU seine Partikularinteressen (da ist Deutschland auch ganz vorne mit dabei, mit seiner Autoindustrie und Landwirtschaft) durchsetzen will, tritt man nie mit einer Stimme auf und ist unglaublich schwerfällig bei Entscheidungen. Und genau das nutzt Trump jetzt aus. Das Minimum für eine gute Verhandlungsposition der EU war schon immer, dass sich zumindest D und FR einig sind, dann geht zumindest meistens was voran.martin1986 hat geschrieben: zum Beitrag navigieren28. Jul 2025, 14:13Dass Trump kein rationaler Verhandlungspartner ist, würde ich mal nicht so sagen. Dass er unberechenbar ist oder wirken möchte - definitiv, aber das ist seine Strategie und wenn ich mir die Deals mit Japan und der EU anschaue, dann ist das zum Vorteil der USA - Hut ab.Certa hat geschrieben: zum Beitrag navigieren28. Jul 2025, 12:50
Wie gesagt, was wäre die Alternative zum aktuellen Deal.. eventuell wären wir auch mit 30 Prozent Zöllen oder mehr aufgewacht. Trump ist halt kein rationaler Verhandlungspartner und bei China hat man ja gesehen, wie schnell das knallt und eskaliert, wenn man gegenhält. Vielleicht ging es jetzt erst Mal nur im Schadensbegrenzung und hoffen, dass in 3 1/2 Jahren ein anderer Wind weht
Es gibt Alternativen zum jetzigen Deal, man muss halt darum kämpfen und zeitweise mit dem hohen Preis leben (ähnliche Logik wie von manchen Ukraine-Kritikern, die erwarten, dass man einfach kapituliert).
1. Wir haben Hebel: WIr sind ein großer und wichtiger Absatzmarkt, für herkömmliche Produkte und gerade auch für (digitale) Dienstleistungen. Hier hätte man auch für Amerika den Preis hochtreiben können. Die amerikanischen Tech-CEOs hätten vermutlich nicht gerade wenig Druck auf Trump gemacht, wenn es das Steuerparadies Irland/EU in dieser FOrm auf einmal nicht mehr gäbe. Und dass Trump vor WIrtschaft und Märkten einknickt, ist ja schon oft genug gezeigt worden.
2. Wir hätten auf ganz anderen Gebieten eher Zugeständnisse machen können - aber Partikularinteressen von französischen Bauern, EU-Regulierungen und Umweltschutz sind hier mal wieder wichtiger als ein besserer Deal mit unserem wichtigsten Handelspartner.
Und um das auf eine absolute/qualifizierte Mehrheit abzuändern, bräuchte man Einstimmigkeit...