clayz hat geschrieben: zum Beitrag navigieren31. Aug 2023, 09:08
Tja... da fragst dich dann auch nicht, warum bei den jungen Leuten keiner mehr in die Wirtschaft will.
Da versuch ich lieber irgendwie einen Beamten-Job zu bekommen und mach dann ruhig. Die Kohle nehmen sie mir nicht weg.
Das Bürgergeld an sich ist schon der größte Mist aller Zeiten und das jetzt noch so übertrieben zu erhöhen
Das Bürgergeld hat doch lediglich das Arbeitslosengeld 2 ersetzt, welches ja auch in regelmäßigen Abständen nach fest definierten Vorgaben dynamisch erhöht worden ist.
Was wäre denn die Alternative? Die Kostensteigerungen in der letzten Zeit einfach ignorieren in der Gewissheit, dass mit dem aktuellen Niveau das gesetzlich zugesicherte Existenzminimum nicht mehr gehalten werden kann?
Die Alternative wäre wieder etwas mehr zu dem Fordern und Fördern zurückzukommen. Aber Sanktionen kann man heutzutage anscheinend niemandem mehr antun.
Fordern und fördern hat aber leider in den letzten 10 Jahren auch nicht so richtig gut funktioniert. Vielleicht sollte man daher lieber mit Anreizen arbeiten.
Aber zurück zu meiner Frage, der du elegant ausgewichen bist: was macht man mit den restlichen Leuten? Vollbeschäftigung ist unrealistisch, es wird immer einen Anteil von Personen geben, die dem ersten Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen. Sollte man deren Transferleistungen nicht in bestimmten Abständen an das aktuelle Preisniveau anpassen?
Maxim hat geschrieben: zum Beitrag navigieren30. Aug 2023, 21:51
Ernsthaft: Es ist natürlich ein Problem, dass man in schlecht bezahlten Jobs nur 2-300 Euro mehr hat als als Bürgergeldempfänger der nix macht. Aber mich wundert bei der Debatte immer, dass so viele nach weniger Bürgergeld schreien - statt nach höheren Löhnen. Anreiz ist keine Einbahnstraße. Wir sind um ein mehrfaches produktiver als in den guten, alten 60er, 70er und 80er Jahren in die so viele gerne zurück möchten. Die einzigen, bei denen dieses Vielfache seitdem beim Gehalt angekommen ist, sind aber die Topmanager. Die durchschnittlichen Reallöhne haben die Umsatz- und Gewinnentwicklung der Unternehmen nicht annähernd mitgemacht. Wo ist die ganze Kohle? Warum ist das Existenzminimum, also die Sozialhilfe, so nah an den untersten Löhnen? Man muss echt kein Kommunist sein, um das zu sehen.
Aber klar, lasst lieber den Ärmsten noch die Stütze zusammenstreichen und den sozialen Frieden gefährden
Genialer Beitrag von Dir!
Die Reallohnentwicklung in Deutschland ist seit Jahrzehnten im internationalen Vergleich ziemlich schlecht. Das tatsächlich erwirtschaftete Geld geht an die Shareholder und diejenigen, die zu den oberen 5 % gehören.
In guten Zeiten wird uns erzählt, dass es erstmal länger gut laufen muss, und in schlechten Zeiten würde jede Lohnsteigerung den Standort Deutschland noch mehr gefährden.
Warum haben wir denn so eine geringe Binnennachfrage und sind viel zu abhängig vom Export? Fachleute bemängeln das schon seit Jahrzehnten.
Was ist mit der niedrigen Kapitalertragssteuer und der Erbschaftssteuer? Ökonomisch gesehen gibt es kaum ein Land in der Welt, das Arbeit stärker besteuert und gleichzeitig Vermögen inklusive der Erbschaft und Schenkungssteuer weniger besteuert als Deutschland.
Mit einer gerechteren Verteilung hätten wir viele Probleme gar nicht
Hast du da auch einen Beleg für bzw. eine Gegenüberstellung?
Maxim hat geschrieben: zum Beitrag navigieren30. Aug 2023, 21:51
Ernsthaft: Es ist natürlich ein Problem, dass man in schlecht bezahlten Jobs nur 2-300 Euro mehr hat als als Bürgergeldempfänger der nix macht. Aber mich wundert bei der Debatte immer, dass so viele nach weniger Bürgergeld schreien - statt nach höheren Löhnen. Anreiz ist keine Einbahnstraße. Wir sind um ein mehrfaches produktiver als in den guten, alten 60er, 70er und 80er Jahren in die so viele gerne zurück möchten. Die einzigen, bei denen dieses Vielfache seitdem beim Gehalt angekommen ist, sind aber die Topmanager. Die durchschnittlichen Reallöhne haben die Umsatz- und Gewinnentwicklung der Unternehmen nicht annähernd mitgemacht. Wo ist die ganze Kohle? Warum ist das Existenzminimum, also die Sozialhilfe, so nah an den untersten Löhnen? Man muss echt kein Kommunist sein, um das zu sehen.
Aber klar, lasst lieber den Ärmsten noch die Stütze zusammenstreichen und den sozialen Frieden gefährden
Genialer Beitrag von Dir!
Die Reallohnentwicklung in Deutschland ist seit Jahrzehnten im internationalen Vergleich ziemlich schlecht. Das tatsächlich erwirtschaftete Geld geht an die Shareholder und diejenigen, die zu den oberen 5 % gehören.
In guten Zeiten wird uns erzählt, dass es erstmal länger gut laufen muss, und in schlechten Zeiten würde jede Lohnsteigerung den Standort Deutschland noch mehr gefährden.
Warum haben wir denn so eine geringe Binnennachfrage und sind viel zu abhängig vom Export? Fachleute bemängeln das schon seit Jahrzehnten.
Was ist mit der niedrigen Kapitalertragssteuer und der Erbschaftssteuer? Ökonomisch gesehen gibt es kaum ein Land in der Welt, das Arbeit stärker besteuert und gleichzeitig Vermögen inklusive der Erbschaft und Schenkungssteuer weniger besteuert als Deutschland.
Mit einer gerechteren Verteilung hätten wir viele Probleme gar nicht
Hast du da auch einen Beleg für bzw. eine Gegenüberstellung?
Es gab von der OECD dazu Mal einen Vergleich, der auch schon Mal auf Team Andro Thema war. Wenn ich gegen Mittag Feierabend mache, suche ich Mal danach
clayz hat geschrieben: zum Beitrag navigieren31. Aug 2023, 09:08
Tja... da fragst dich dann auch nicht, warum bei den jungen Leuten keiner mehr in die Wirtschaft will.
Da versuch ich lieber irgendwie einen Beamten-Job zu bekommen und mach dann ruhig. Die Kohle nehmen sie mir nicht weg.
Macht sich hier, im öD, nicht bemerkbar. Bewerbungen für Ausbildung im mD und gD sind deutlich zurückgegangen (ca. nur noch 1/3 im Vergleich zu vor paar Jahren) und pro ausgeschriebener Stelle (Beamtenstatus aber auch "nur" als Angestellter) kamen letztes Jahr im Schnitt Gespräche mit 2 Bewerbern zustande.
Ist natürlich nur meine Bubble, aber was man so hört sieht es in vielen anderen Kommunen nicht besser aus.
clayz hat geschrieben: zum Beitrag navigieren31. Aug 2023, 09:24
@Certa Keine Zahlungen mehr. Lediglich Gutscheine, die genau vorgeben, was man damit machen kann.
Ich bezweifle, dass das in Deutschland in irgendeiner Art umsetzbar wäre. Sowohl politisch als auch organisatorisch.
clayz hat geschrieben: zum Beitrag navigieren31. Aug 2023, 09:24
@Certa Keine Zahlungen mehr. Lediglich Gutscheine, die genau vorgeben, was man damit machen kann.
Ich bezweifle, dass das in Deutschland in irgendeiner Art umsetzbar wäre. Sowohl politisch als auch organisatorisch.
Das würde ja auch an der absoluten Höhe der dafür aufzubringen Haushaltsmittel nichts ändern. Ich kann mir ehrlich gesagt auch ni hat vorstellen, dass ein sehr hoher Betrag der monatlichen Transferleistung von der überwiegenden Anzahl der Bezieher zweckentfremdet wird, wenn man sich das Verhältnis von aktuellen Preisen und der Höhe der Zahlung anschaut.
clayz hat geschrieben: zum Beitrag navigieren31. Aug 2023, 09:24
@Certa Keine Zahlungen mehr. Lediglich Gutscheine, die genau vorgeben, was man damit machen kann.
Ich bezweifle, dass das in Deutschland in irgendeiner Art umsetzbar wäre. Sowohl politisch als auch organisatorisch.
Gab es doch früher mal. Meine mich zu erinnern wie Leute in den Supermärkten die Einkäufe gestückelt haben, weil Lebensmittelgutscheine oder Gutscheine für Babyartikel und das nicht zusammen verrechnet werden konnte.
Das Bürgergeld hat doch lediglich das Arbeitslosengeld 2 ersetzt, welches ja auch in regelmäßigen Abständen nach fest definierten Vorgaben dynamisch erhöht worden ist.
Was wäre denn die Alternative? Die Kostensteigerungen in der letzten Zeit einfach ignorieren in der Gewissheit, dass mit dem aktuellen Niveau das gesetzlich zugesicherte Existenzminimum nicht mehr gehalten werden kann?
Die Alternative wäre wieder etwas mehr zu dem Fordern und Fördern zurückzukommen. Aber Sanktionen kann man heutzutage anscheinend niemandem mehr antun.
Fordern und fördern hat aber leider in den letzten 10 Jahren auch nicht so richtig gut funktioniert. Vielleicht sollte man daher lieber mit Anreizen arbeiten.
Aber zurück zu meiner Frage, der du elegant ausgewichen bist: was macht man mit den restlichen Leuten? Vollbeschäftigung ist unrealistisch, es wird immer einen Anteil von Personen geben, die dem ersten Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen. Sollte man deren Transferleistungen nicht in bestimmten Abständen an das aktuelle Preisniveau anpassen?
Die Alternative wäre wieder etwas mehr zu dem Fordern und Fördern zurückzukommen. Aber Sanktionen kann man heutzutage anscheinend niemandem mehr antun.
Fordern und fördern hat aber leider in den letzten 10 Jahren auch nicht so richtig gut funktioniert. Vielleicht sollte man daher lieber mit Anreizen arbeiten.
Aber zurück zu meiner Frage, der du elegant ausgewichen bist: was macht man mit den restlichen Leuten? Vollbeschäftigung ist unrealistisch, es wird immer einen Anteil von Personen geben, die dem ersten Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen. Sollte man deren Transferleistungen nicht in bestimmten Abständen an das aktuelle Preisniveau anpassen?
Wo steht denn diese Frage?
Das Bürgergeld hat doch lediglich das Arbeitslosengeld 2 ersetzt, welches ja auch in regelmäßigen Abständen nach fest definierten Vorgaben dynamisch erhöht worden ist.
Was wäre denn die Alternative? Die Kostensteigerungen in der letzten Zeit einfach ignorieren in der Gewissheit, dass mit dem aktuellen Niveau das gesetzlich zugesicherte Existenzminimum nicht mehr gehalten werden kann?
Certa hat geschrieben: zum Beitrag navigieren31. Aug 2023, 09:37
Das würde ja auch an der absoluten Höhe der dafür aufzubringen Haushaltsmittel nichts ändern. Ich kann mir ehrlich gesagt auch ni hat vorstellen, dass ein sehr hoher Betrag der monatlichen Transferleistung von der überwiegenden Anzahl der Bezieher zweckentfremdet wird, wenn man sich das Verhältnis von aktuellen Preisen und der Höhe der Zahlung anschaut.
Dann stell dich mal vor eine Western Union Filiale oder wie die alle heißen wo du Geld überall hin transferien kannst. Viel Spaß beim Nationalitäten raten
Das ist eine ganz andere Frage. Aber egal. Die Kostensteigerungen hätte man natürlich ausgleichen können, aber da hätte es auch eine Steigerung um die 7% getan. Und die gestiegenen Energiekosten betreffen die meisten Empfänger sowieso nicht, da dieses das Amt übernimmt.
Maxim hat geschrieben: zum Beitrag navigieren30. Aug 2023, 21:51
Ernsthaft: Es ist natürlich ein Problem, dass man in schlecht bezahlten Jobs nur 2-300 Euro mehr hat als als Bürgergeldempfänger der nix macht. Aber mich wundert bei der Debatte immer, dass so viele nach weniger Bürgergeld schreien - statt nach höheren Löhnen. Anreiz ist keine Einbahnstraße. Wir sind um ein mehrfaches produktiver als in den guten, alten 60er, 70er und 80er Jahren in die so viele gerne zurück möchten. Die einzigen, bei denen dieses Vielfache seitdem beim Gehalt angekommen ist, sind aber die Topmanager. Die durchschnittlichen Reallöhne haben die Umsatz- und Gewinnentwicklung der Unternehmen nicht annähernd mitgemacht. Wo ist die ganze Kohle? Warum ist das Existenzminimum, also die Sozialhilfe, so nah an den untersten Löhnen? Man muss echt kein Kommunist sein, um das zu sehen.
Aber klar, lasst lieber den Ärmsten noch die Stütze zusammenstreichen und den sozialen Frieden gefährden
Genialer Beitrag von Dir!
Die Reallohnentwicklung in Deutschland ist seit Jahrzehnten im internationalen Vergleich ziemlich schlecht. Das tatsächlich erwirtschaftete Geld geht an die Shareholder und diejenigen, die zu den oberen 5 % gehören.
In guten Zeiten wird uns erzählt, dass es erstmal länger gut laufen muss, und in schlechten Zeiten würde jede Lohnsteigerung den Standort Deutschland noch mehr gefährden.
Warum haben wir denn so eine geringe Binnennachfrage und sind viel zu abhängig vom Export? Fachleute bemängeln das schon seit Jahrzehnten.
Was ist mit der niedrigen Kapitalertragssteuer und der Erbschaftssteuer? Ökonomisch gesehen gibt es kaum ein Land in der Welt, das Arbeit stärker besteuert und gleichzeitig Vermögen inklusive der Erbschaft und Schenkungssteuer weniger besteuert als Deutschland.
Mit einer gerechteren Verteilung hätten wir viele Probleme gar nicht
Hast du da auch einen Beleg für bzw. eine Gegenüberstellung?
Eric hat geschrieben: zum Beitrag navigieren31. Aug 2023, 09:45
Das ist eine ganz andere Frage. Aber egal. Die Kostensteigerungen hätte man natürlich ausgleichen können, aber da hätte es auch eine Steigerung um die 7% getan. Und die gestiegenen Energiekosten betreffen die meisten Empfänger sowieso nicht, da dieses das Amt übernimmt.
Strom muss man meines Wissens nach vom Bürgergeld selber bezahlen, die Warmmiete wird übernommen, wenn die Wohnung eine angemessene Größe hat.
Und die Kostensteigerung im Lebensmitteln Bereich war deutlich über dem 7 Prozent, ein Bereich wo der Hauptteil vom Zahlbetrag hinfließt
Also ich finde das Sicherheitsnetz gut und das sollte auch selbst bestimmt werden können für was man das Geld ausgibt.
Klar, es ist unschön wenn dann Drogen gekauft werden (Zigaretten, Alkohol etc)
Aber kann man kaum verhindern
Man muss auch sagen dass Geringverdiener und Bürgergeld Empfänger stärker von der Inflation bei Lebensmitteln betroffen sind.
clayz hat geschrieben: zum Beitrag navigieren31. Aug 2023, 09:08
Tja... da fragst dich dann auch nicht, warum bei den jungen Leuten keiner mehr in die Wirtschaft will.
Da versuch ich lieber irgendwie einen Beamten-Job zu bekommen und mach dann ruhig. Die Kohle nehmen sie mir nicht weg.
Macht sich hier, im öD, nicht bemerkbar. Bewerbungen für Ausbildung im mD und gD sind deutlich zurückgegangen (ca. nur noch 1/3 im Vergleich zu vor paar Jahren) und pro ausgeschriebener Stelle (Beamtenstatus aber auch "nur" als Angestellter) kamen letztes Jahr im Schnitt Gespräche mit 2 Bewerbern zustande.
Ist natürlich nur meine Bubble, aber was man so hört sieht es in vielen anderen Kommunen nicht besser aus.
Ist fast überall so. Zumindest bei uns in der Finanzverwaltung in Bayern wundert es mich aber auch nicht. Mit den Bezügen kannst du auf dem Land gut leben, du wirst aber nach der Ausbildung oder dem Studium erstmal zu 95% nach Nürnberg oder München versetzt und bei den Mietpreisen hier ist es dann mit A9 oder gar A6 nicht so angenehm. Das witzige ist ja das dieses Jahr die Besoldung angepasst werden musste, weil das bayrische Verfassungsgericht festgestellt hat, dass Beamte in unteren Besoldungsgruppen die in Ballungsräumen leben finanziell schlechter gestellt waren als Bürgergeldempfänger.