Herbert hat geschrieben: zum Beitrag navigieren24. Nov 2025, 21:33
Linksanwalt hat geschrieben: zum Beitrag navigieren24. Nov 2025, 19:36
Beruhigt euch, wollte damit keine Grundsatzdiskussion auslösen, sondern lediglich verdeutlichen, dass bedingt durch die wirtschaftlichen Umstände und Aussichten es kein Selbstläufer mehr ist 'ne gewünschte Vakanz zu finden
Ne die Diskussion ist schon gut. Ich hab kürzlich mitbekommen wie jemand ein ähnliches Profil bei uns reinbringen wollte. Die Person hatte halt vor allem Interesse bei ner großen Firma unterzukommen.
Versteh mich nicht falsch, das hab ich auch. Habe aber darauf lange hingearbeitet, inklusive regelmäßiger Bewerbung in meinen Wunsch Firmen. Der Unterschied ist, ich hab jahrelang in mehreren KMU gearbeitet bis der Wechseln in den Großkonzern geglückt ist und hätte niemals den Anspruch gehabt direkt nach Ausbildung/Studium dort zu landen.
Im Grunde sind es ja zwei Fragestellungen:
A) Wie sieht der Arbeitsmarkt für Neueinsteiger aus?
-> vermutlich in einigen Berufen schlechter als in den letzten Jahren
B) Welche Vorstellungen haben Menschen?
Kenne Leute die haben schon für nen Appel & Ei aufm Bau malocht, nahe H4 Niveau und jeden Drecks Job angenommen und andere die lieber 6 Monate nen gelben holen, weil der Wechsel zu dem einem Wunsch AG nicht klappt.
Ebenso nach der Schule/Studium. Manche begnügen sich mit „irgendwas“ andere wollen unbedingt in HR/Marketing/Finance … die bleiben halt teilweise auf der Strecke
Sehe den Punkt auch, sehe ihn etwas abgewandelt sogar bei mir selbst. Ich wollte ne Zeit lang auch einfach "nen besseren Job" und dachte am Anfang, dass das ein reines Qualifikations- und Erfolgsthema ist. Das hat dann zu Fehlern geführt, aka zur falschen Firma gewechselt, da inhaltlich nicht zufrieden gewesen und auch nicht die nötige Persönlichkeit für die Art von Laden gehabt. Da wurde gefeiert, wenn wir bei Amazon mehr von dem Chinaschrott verkauft haben mit irgendwelchen zwanzigjährigen Amazonleuten, und mir war das inhaltlich eigentlich total egal. Im Grunde war ich aber gar nicht daran interessiert, da irgendwie besser zu werden sondern wollte einfach eine gute Stelle mit möglichst tollen Benefits. Konzernbeamter quasi.
Nach ein paar Wechseln und noch mehr Vorstellungsgesprächen ist mir klar geworden, dass es nicht wirklich um das höhere Gehalt, die Work-Life-Balance und Homeoffice geht, sondern dass ich das Problem bin. Das kam raus, als ich während der Pandemie diese ganzen Freiheiten und ein tolles Gehalt hatte, aber immer noch genervt war und mich nicht motivieren konnte, mehr als das nötigste zu machen. Um da halbwegs positiv da zu stehen hat es gereicht, 50% zu geben (das kennen sicher viele). Ich wusste dass ich mehr machen muss, wenn ich hoch und langfristig selber entscheiden will was, wann und wo, konnte mich aber nicht dazu motivieren, das die nötigen paar Jahre durch zu ziehen. In keiner der Firmen, in denen ich war.
Das war dann der Zeitpunkt, wo es konkret wurde sich selbständig zu machen.
Nicht falsch verstehen, das ist auch nicht das richtige für jeden. Aber ich war halt auch einer von denen, die v.a. nen guten Job in ner größeren Firma wollen, aber eben keine intrinsische Motivation haben da auch richtig Gas für zu geben. Das wiederum wird viele betreffen, aus meiner Sicht auch viele jüngere, also viel und schnell wollen, aber teilweise ohne die dafür nötige Einstellung.