Certa hat geschrieben: zum Beitrag navigieren19. Jun 2025, 12:49
Knolle hat geschrieben: zum Beitrag navigieren19. Jun 2025, 12:23
Certa hat geschrieben: zum Beitrag navigieren19. Jun 2025, 11:52
Am Ende entscheidet auch auf dem Automobilmarkt der Kunde, welches Fahrzeug von welchem Hersteller er kauft. Dass es Wettbewerbsverzerrung gibt, bestreite ich ja überhaupt nicht. Aber trotzdem müssen die deutschen Hersteller nun Mal Produkte anbieten, welche auf den jeweiligen Märkten überhaupt nachgefragt werden. Und das klappt in letzter Zeit auf einigen Märkten eher so mittelmäßig. Leider
Es ist nicht die Schuld der Marktwirtschaft, dass wir jetzt in dieser Situation sind. Das ist nicht nur "Wettbewerbsverzerrung", es gibt einfach massive Regulierungen. Die Chinesen subventionieren massiv ihre Elektroautos, während hier die deutschen Automobilhersteller ebenfalls massiv subventioniert wurden. Und ohne EU Vorgaben bei Feinstaubemission und CO2 Ausstoß, die es so in vielen anderen Ländern nicht gibt, wären deutsche Autos vielleicht auch billiger
Es gibt einfach keinen freien Markt, also kann der Markt auch nicht viel regeln.
Diese Meinung Teile ich nur bedingt. Die deutschen Autohersteller hatten diese Herausforderungen auch in den letzten Jahren und trotzdem in diesen Märkten massive Gewinne erzielt. Dann haben es diese Unternehmen aus Gründen verpasst, dass sich die Nachfrage verändert hat und jetzt setzt man halt deutlich weniger ab. Die Konsumenten haben ihr Nachfrageverhalten schlicht verändert und sind nicht mehr wie in der Vergangenheit bereit für deutsche Autos mehr Geld auszugeben.
"aus Gründen verpasst..."
Das größte Problem für Unternehmen sind nicht Regulierungen per se, sondern Ungewissheit. Und genau das hat die Politik verursacht: Viel zu lange wurde diskutiert, ob und wie welche Technologie gefördert wird. Dass man in der Unsicherheit dann eher seine Cash Cow melkt, anstatt mit voller Konsequenz unsichere Investitionen zu tätigen, ist klar.
Letztlich brauchen wir eine gewisse staatliche Steuerung am Automobilmarkt - zum einen wegen der CO2-Thematik (ließe sich über Zertifikatehandel relativ gut abfangen), zum anderen weil rein marktgesteuerte komplexe Transformationen ganzer Industrien auch Probleme machen können, z.B. die Henne-Ei-Thematik bei Ladesäulen und E-Autos, der stärkere Bedarf nach Fachkräften mit Elektrotechnikhintergrund oder die benötigten Rohstoffe und/oder Handelsbeziehungen mit dem Ausland.
Diese hätte aber klarer und schneller sein müssen, dann hätten die Unternehmen auch ihre Strategien besser anpassen können.
Mittlerweile muss man sagen, dass nach Anlaufschwierigkeiten viele E-Autos von Mercedes, BMW, Porsche und teilweise sogar Audi und VW absolut auf dem Stand der Technik sind - und die weitere Entwicklung durchaus dahingehen kann, dass man wieder führend wird. Ein großes Problem ist aber (noch?) die Abhängigkeit vom Ausland bzw. der hohe Anteil ausgelagerter Wertschöpfung durch den Ankauf von Batteriezellen. Lediglich VW ist da meines Wissens nach derzeit dabei, eine eigene Fertigung hochzuziehen. Auch bei derart strategischen Investitionen hätte der Staat (EU/DE) durchaus Gutes bewirken können - wenn er nicht zu sehr mit Regulierung im Kleinklein und neuer Bürokratie beschäftigt wäre.