Buck hat geschrieben: zum Beitrag navigieren24. Jan 2025, 17:43
Hätte mal ne Frage zur effective reps theory bzw. vielleicht auch generell zum Muskelversagen, was ja allgemein gerne als Referenzwert für die Intensität herangezogen wird.
Und zwar variiert der Punkt des Muskelversagens und die 5 "effective reps" vor diesem ja mit der kumulativen Erschöpfung. Im ersten Satz einer Übung oder eines Trainings, wenn ich komplett erholt bin, ist mein Muskelversagen vielleicht bei 100×9, im nächsten bei 100x7 und im letzten bei 100x5. Sind die 5 effective reps vor dem MV des zweiten und dritten Satzes nun genau so "wertvoll" wie die des ersten Satzes?
Noch "schlimmer" wird es ja dann im restlichen Verlauf des Trainings: Wenn ich Bankdrücken und Schrägbankdrücken in einer Einheit habe werde ich in derjenigen Übung, die ich zuerst mache, mein volles Kraftpotenzial ausschöpfen können. In der zweiten werde ich hingegen - unweigerlich - nichtmehr bei 100% sein. Wenn weitere Brustübungen folgen, potenziert sich der Effekt weiter.
Spielt das eine Rolle für die effective reps theory, oder ist das "egal" und es zählt immer nur die zu dem Zeitpunkt maximal mögliche Leistung als Referenzpunkt? Es wird ja bei effective-reps-theory, meine ich, mit der maximalen Faserakrtvierung argumentiert - ist daa für diese relevant? Oder ist es völlig wurst - dann könnte ich mich ja auch sehr stark vorermüden und trortzdem in jeder Übung wieder die 5 effective reps abstauben, selbst wenn ich ewig weit von meinem "erholten MV" entfernt wäre.
Bin nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe aber: nein, der erste Satz wird immer der effektivste sein, wenn du ans MV gehst.
Aber davon abgesehen werden ca. die letzten 5 Reps eines Satzes immer effective Reps bleiben. Wie du schon richtig gesagt hast, hängt das mit der Faserrekrutierung zusammen und diese ist wiederum abhängig von der mechanischen Spannung. Diese verläuft auf der Force Velocity Kurve was bedeutet, dass die maximal mögliche Ausführungsgeschwindigkeit erstmal wichtiger ist als das eigentliche Gewicht, deshalb kannst du ja mit hohen Wiederholungszahlen genauso Muskeln aufbauen wie mit niedrigen.
Wenn man dann noch mehr ins Detail geht könnte man sagen, dass man mit sehr hohen Gewichten von Anfang an eine höhere Faserrekrutierung hast und deshalb auch mit mehr Reps in Reserve schon einen Reiz setzt. Der Mechanismus ist aber im Prinzip der gleiche, die maximal mögliche Geschwindigkeit ist trotzdem hier der Faktor, nicht das Gewicht an sich.
Das ist im übrigen auch der Grund, warum Dropsets funktionieren.