Fettleibigkeit, Adipositas, Übergewicht - Abnehmen, Diät

[BFM]

als erstes, falls es hier im falschen unterforum ist bitte ich es zu verschieben und nicht gleich zu löschen.


hallo zusammen, da ich mich gestern auf arbeit mit jemand über das thema übergewicht/abnehmen unterhalten habe sind uns ein paar fragen aufgeploppt die man als normalo der nie etwas damit zu tun hatte nicht beantworten kann. wir haben gelesen wie eine relativ kleine frau 50 kg abgenommen hat was für meine welt schon eine ansage ist.


zu den fragen:

1. bei 50kg mehr auf den rippen, hat die person dann unter der fettschicht auch eine stärke muskulatur?

2. wie schnell kann man eigentlich zunehmen? also kann man mehr als 1kg pro woche in dem fall ja an fettgewebe zunehmen`?

3. gibt es das wirklich so oft (also ich meine nicht die vllt 1% extrem kranken menschen) das man einen so schlechten stoffwechsel hat das man selbst mit "normaler und gesunder" ernährung dermaßen zunimmt?` also ich vergleich das mit den augen. ganz viele menschen brauchen eine brille aber damit ist ihnen geholfen. die wenigsten verlieren zum glück wirklich so stark ihre sehkraft das es selbst mit brille nicht mehr geht. heisst klar manche werden einen langsamern stoffwechsel haben aber mit gesunder und in dem fall noch etwas weniger auf dem teller würde es im rahmen bleiben und keine 50kg oder hinkt mein beispiel

4. wie steigt und reduziert sich der grundumsatz bei der damaligen zunahme und jetzigen abnahem`?

5. wieviel muss eine frau die 110kg wiegt essen um das überhaupt zu "halten"`?


fragen über fragen. ich finde das thema wirklich sehr interessant.

bitte lasst uns wirklich sachlich diskutieren und kein bashing lostreten. mich interessiert es wirklich.

LG

[S1L3]

1. bei 50kg mehr auf den rippen, hat die person dann unter der fettschicht auch eine stärke muskulatur?

Ja. Achte mal bei fetteren auf die Waden.

2. wie schnell kann man eigentlich zunehmen? also kann man mehr als 1kg pro woche in dem fall ja an fettgewebe zunehmen`?

Kommt ganz auf die Person an und wie gut die Verdauung funktioniert.

3. gibt es das wirklich so oft (also ich meine nicht die vllt 1% extrem kranken menschen) das man einen so schlechten stoffwechsel hat das man selbst mit "normaler und gesunder" ernährung dermaßen zunimmt?

Nein.
Die Naturgesetze gelten für uns alle. Die Leute lassen nur gerne alles möglich unter den Tisch fallen. 3 Tassen Kaffee mit 5 Löffeln Zucker, Salzstangen als Snack, 2 Liter Cola.
Aber Frühstück und Abendbrot immer nur zwei Scheiben Brot.

` also ich vergleich das mit den augen. ganz viele menschen brauchen eine brille aber damit ist ihnen geholfen. die wenigsten verlieren zum glück wirklich so stark ihre sehkraft das es selbst mit brille nicht mehr geht. heisst klar manche werden einen langsamern stoffwechsel haben aber mit gesunder und in dem fall noch etwas weniger auf dem teller würde es im rahmen bleiben und keine 50kg oder hinkt mein beispiel

Der Vergleich hinkt. Menschen die eine Brille brauchen, haben bis auf eine OP keine Möglichkeit ihre Augen zu verbessern.
Dicke Menschen können aktiv was an ihrer Situation tun. Was viele nicht verstehen, fette Menschen sind vermutlich nicht in der Lage etwas zu ändern. Ich glaube keiner ist gerne fett. Also steckt da entweder ein psychisches Problem + mangeldes Durchhaltevermögen dahinter.

Wenn du Dicke als Nikotin- oder Alkoholabhänge verstehst, ändert sich auch dein Blickpunkt.
Ich selber höre auf mit dem Rauchen wenn ich kein Bock mehr habe, können aber nicht alle. Genauso ist es mit dem Essen.
Erzähl mal einem Dicken er müsste aufhören zu essen weil es schlecht für ihn ist. Das weiß er auch, wird es aber trotzdem nicht machen.
Genau wie bei einem Raucher.

4. wie steigt und reduziert sich der grundumsatz bei der damaligen zunahme und jetzigen abnahem`?

Der Grundumsatz wird sich kaum verändern. Der Grundumsatz ist das was dein Körper, ohne Bewegung im Bett liegend z.B., verbraucht um dich am Leben zu erhalten.
Fettgewebe ist nur schwach durchblutet und kein aktives Gewebe.
Der Gesamtumsatz wird aber steigen.

[DerDicke86]

1. bei 50kg mehr auf den rippen, hat die person dann unter der fettschicht auch eine stärke muskulatur?

Ja. Achte mal bei fetteren auf die Waden.

Kann ich bestätigen

[Cornholio]

1. bei 50kg mehr auf den rippen, hat die person dann unter der fettschicht auch eine stärke muskulatur?

Ja. Achte mal bei fetteren auf die Waden.

Kann ich bestätigen

+1

Die größten Waden Gainz waren zu meiner fetten Zeit (135kg, 179cm)

3. gibt es das wirklich so oft (also ich meine nicht die vllt 1% extrem kranken menschen) das man einen so schlechten stoffwechsel hat das man selbst mit "normaler und gesunder" ernährung dermaßen zunimmt?

Nein.
Die Naturgesetze gelten für uns alle. Die Leute lassen nur gerne alles möglich unter den Tisch fallen. 3 Tassen Kaffee mit 5 Löffeln Zucker, Salzstangen als Snack, 2 Liter Cola.

Hatte letzt auch die Diskussion mit meinem Kumpel (mittlerweile richtiger Buddha). Meinte so: Kann mir gar nicht erklären wieso ich nicht abnehme...ich esse doch nur 2 Malzeiten am Tag?!
Das er sich, während wir so beim Kaffee saßen, unzählige Gebäckstücke in den Rachen geschoben hat, hat er dabei komplett ausgeblendet

Im Grunde ist dieses Stoffwechsel Ding, genauso wie das Thema Genetik einfach nur eine faule Ausrede, um nicht zugeben zu müssen das man komplett Disziplinlos ist was das angeht. Muss es Wissen, hab das selbst oft angewandt damals

[Candrea]

Hallo BFM,

1. bei 50kg mehr auf den rippen, hat die person dann unter der fettschicht auch eine stärke muskulatur?

also, meiner Meinung nach nein. Ich bin nicht der Meinung, dass ich mit meinem Höchstgewicht 162 kg mehr Muskeln hatte als jetzt, aktuell mit 128 kg. Jedenfalls habe ich von Muskeln nichts gespürt.

2. wie schnell kann man eigentlich zunehmen? also kann man mehr als 1kg pro woche in dem fall ja an fettgewebe zunehmen`?

Ich habe es mal geschafft, 3,5 kg innerhalb eines Tages zuzunehmen. Fett. Ich hätte vorher auch nicht geglaubt, dass so etwas möglich ist. 1 kg oder 1,5 kg, ja, wenn man heftig über die Stränge schlägt. Aber als ich sah, dass es 3,5 kg mehr waren als am Vortag, bin ich beinahe rückwärts von der Waage gefallen! (und die ist zuverlässig). Dazu hatte es bei mir ca. 9000 kcal gebraucht. Am Vortag nur knapp 500 kcal. Ich habe es auch sofort im Gesicht gesehen. Dort wo sich durch die Gewichtsabnahme wieder langsam erste Konturen gezeigt haben, war auf einmal wieder Speck (Kinnbereich). Ich habe knapp 3 Tage gebraucht, um das durch beinahe-Hungern wieder zu "reparieren", danach waren die 3,5 kg wieder weg + 1 Bonus-Kilo^^.

3. gibt es das wirklich so oft (also ich meine nicht die vllt 1% extrem kranken menschen) das man einen so schlechten stoffwechsel hat das man selbst mit "normaler und gesunder" ernährung dermaßen zunimmt?`

Meiner Meinung nach nicht. Alle Adipösen, die ich kenne (mich eingeschlossen) bescheißen sich da selbst, wenn sie das glauben. Man unterschätzt meiner Meinung nach die Kalorien, die man wirklich zu sich genommen hat. Auch bei dem o.g. Beispiel mit den 9000 kcal, als ich binnen eines Tages 3,5 kg mehr auf der Waage hatte, war es so. Es sollte eigentlich "nur" ein Cheat Day werden, mit maximal 1,5 kg mehr Gewicht am nächsten Tag. 3000-4000 kcal (max.) war der Plan. Wobei Cheat Day bei mir eigentlich auch nur die vornehme Ausrede für gesteuerten Fressanfall ist, ehrlich gesagt. Ich war auch abends der Meinung, ich hätte an diesem Tag max. 4000 kcal gehabt. Als ich dann am nächsten Tag nochmal alles penibel nachgerechnet habe, waren es aber in Wirklichkeit ca. 9000 kcal... (allein die Tüte Flips mit 200 g hatte schon knapp 3000 kcal!!).

Hoffe, geholfen zu haben

[Mr.Potatohead]

Was ich gerne noch zu Punkt 3 ergänzen würden, da es bei Menschen mit Übergewicht oft vergessen wird :
Viele Personen, die einen ungesunden Lebensstil pflegen bzw. über einen längeren Zeitraum gepflegt haben, haben auch mehr Entzündungsprozesse und Überlastungserscheinungen ( welche wiederum zu Entzündungsprozessen führen können). Dadurch wird das Hungerhormon aktiviert und es wird über dem Verbrauch gegessen. Zeitgleich findet durch die Überbelastung und keiner akkurate Kalorien-bzw Nährstoffzufuhr ( hast ja oft bei der Kombi Diät + Training) wieder mehr Stress auf z.B. das Immunsystem statt, mehr cortisol wird ausgeschüttet, mehr Fett wird eingelagert, weniger Energie steht für z.B. Bewegung, Sport und Alltag zur Verfügung.
Mental ist Essen oft ein Regultionsmechanisnus. Bei anderen sind es Substanzen, arschiges Verhalten, Sport. Bei uns Dicken sieht man es halt. Das eigene Gespür ist oftmals im Arsch. Ständig wird gehungert und dann über den Hunger gegessen. Deswegen bin ich auch vom Fasten z.B. weggekommen, weil es für mich persönlich mein Gespür zerstört hat ( rede nur von mir).
Wenn man selber mal fit und dann wieder fett gewesen ist, merkt man diese Prozesse auch.
Alles wird schwerer, das Aufstehen, zur Arbeit gehen, Treppensteigen, Klamotten anziehen. Sport benötigt mehrere Tage. Der Schlaf ist weniger regenerierend.

Unterm Strich muss ich sagen, als ich schlanker war hab ich auch mehr gegessen bzw. konnte besser essen. Weil meine Regenerationsfähigkeit, Resilienz, Alltagseneegie ( und damit Bewegung&Motivation) viel höher war.

[schlafschaf]

Man nimmt nicht an einem Tag 3,5kg fett zu

[H_D]

Kcal in vs kcal out funktioniert halt leider nicht immer

NL von dr. Koch

► Text anzeigen

Die Regulation des Blutzuckerspiegels im Körper erfolgt durch eine komplexe Reihe von Prozessen, die von Hormonen wie Insulin und Glukagon gesteuert werden. Insulin wird von den Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse produziert und senkt den Blutzuckerspiegel, indem es die Aufnahme von Glukose in die Zellen des Körpers fördert.
Glukagon wird von den Alpha-Zellen der Bauchspeicheldrüse produziert und erhöht den Blutzuckerspiegel, indem es die Freisetzung von Glycogen aus der Leber bewirkt.

Damit der Körper Glycogen freisetzt und zurück in Glucose umwandeln kann, muss der Insulinspiegel im Körper jedoch niedrig sein, da die entsprechenden Enzyme ansonsten nicht arbeiten können.
Durch hohe Insulinspiegel schlussfolgert der Körper, dass noch genügend Energie, sprich Zucker, im Blut vorhanden ist. Bei einer Insulinresistenz ist der Insulinspiegel jedoch auch dann erhöht, wenn keine Glucose mehr im Blut ist.
Glycogen kann, obwohl es nötig wäre, unter diesen Umständen nicht abgebaut werden. Um trotzdem Energie zu bekommen, schütter der Körper Cortisol und die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin aus, und rekrutiert Proteine aus den Muskelzellen. Aus diesen Proteinen baut er über Gluconeogenese neue Glucose, um sich versorgen zu können.

Die Glucoseausschüttung durch Stresshormone ist jedoch immer etwas überschießend, weswegen als Gegenreaktion noch mehr Insulin ins Blut freigesetzt wird. Ein Teufelskreis, der, wenn er abends und nachts auftritt, die Schlafqualität extrem beeinträchtigen kann.
Die Krux dabei: eine schlecht geschlafene Nacht, macht den Körper am Folgetag um bis zu 30% insulinresistenter, als er es mit erholsamem Schlaf der Fall wäre.

Die Stabilität des Blutzuckers ist im gesunden Menschen ein sehr wichtiger und gut funktionierender Mechanismus. Der Körper besitzt Mittel und Wege, kontinuierlich über den Abbau von gespeichertem Glycogen, ausreichend Energie bereit zu stellen.
Daher gibt es bei gesunden Menschen echten Unterzucker NICHT. Es kommt zum Teil zu niedrigeren Blutzuckerwerten, doch wirklicher Unterzucker tritt nur bei Diabetikern auf. Das kommt daher, da bei Diabetes von außen durch Insulin in die Blutzuckerregulation eingegriffen wird. Ist das mehr, als der Körper braucht, entsteht Unterzucker.
Trotzdem kennst du vielleicht das Gefühl von Unterzuckerung. Es kann auftreten, wenn der Blutzucker relativ schnell von hohen Werten auf niedrigere Werte abfällt. Wenn der Körper metabolisch nicht flexibel ist, reagiert er mit Heißhunger und Stress, um das Gehirn weiterhin mit Glucose versorgen zu können.
Diese Zustände können Symptome einer Insulinresistenz des Gehirns sein, das in diesem Fall ausschließlich mit Zucker zurechtkommt und nicht auf Ketonkörper umswitchen kann.
Im Fasten, vor allem bei längeren Fastenperioden, wenn die Glycogenspeicher aus Muskulatur und Leber aufgebraucht sind, kann sich der Blutzucker auf Werte zwischen 50-60 mg/dl einpendeln.

Was ist ein guter Nüchternblutzucker?
Ein regelmäßiger Nüchternblutzucker von 80 mg/dl deutet darauf hin, dass keine Insulinresistenz und auch sonst keine Probleme bei der Blutzuckerregulation vorliegen. Bei Werten um die 100 mg/dl, kann bereits eine Insulinresistenz vorliegen, es kann jedoch auch sein, dass der Körper nur insgesamt einfach mit viel Stress umgehen muss und metabolisch nicht so flexibel ist.
Ein weiterer Grund, weshalb der Blutzucker morgens höher sein kann, ist der, dass der Körper nachts mit sehr niedrigen Blutzuckerzuständen zu tun hatte, und reaktiv morgens über Cortisol mehr Glucose ins Blut ausschüttet. Dieser Mechanismus ist auch unter dem Namen Dawn-Phänomen bekannt.

Wie bereits erwähnt, behilft sich der Körper manchmal mit der Ausschüttung von Stresshormonen, um den Blutzucker zu regulieren.
Hohe Cortisolspiegel und eine gestörte HPA-Achse haben starke Auswirkungen auf die Blutzuckerregulation und die Blutfette. Das abdominale Fett hat besonders viele Rezeptoren für Cortisol. Dies ist einer der Gründe, weshalb unter starkem Stress, schnell ein Bäuchlein entstehen kann, während der Rest des Körpers schlank bleibt. Dieses Fettpolster soll dazu dienen, in akuten Stresssituationen schnell Energie zur Verfügung zu stellen.

Dieser Prozess kann zusätzlich durch zu niedrige Testosteron- und Progesteronspiegel begünstigt werden. Da CBG (Cortisolbindendes Globulin) auch diese beiden Hormone mit abbindet, steht dem Körper bei der ständigen Überproduktion an Cortisol, irgendwann von der Ausgangsubstanz Pregnenolon nicht mehr genug zur Verfügung, und es entsteht ein verhängnisvoller Kreislauf.
Der überschüssige Bauch und die im abdominalen Fett im Übermaß produzierten entzündlichen Zytokine, wie Il-6 und TNF-Alpha, können „sickness behavior“ hervorrufen: Wir werden müde und träge. Hierdurch verschärft sich die Problematik weiter.

[FatPhil]

Man nimmt nicht an einem Tag 3,5kg fett zu

Um 3,5KG Fett an einem Tag zuzunehmen, müsste man mindestens 24.500 Kalorien im Überschuss sein an dem Tag. Wahrscheinlich müsste man sogar deutlich mehr essen, da diese Nahrungsmenge sicherlich nicht komplett vom Körper aufgenommen bzw. verarbeitet werden könnte. Dazu noch der Grundumsatz, also Safe deutlich über 30k Kalorien.

Ist aber wohl sogar möglich sowas, sogar auf täglicher Basis.

https://www.asiaone.com/health/i-eat-30 ... ds-fattest

Hier mal was 30k an Kalorien bedeuten an Nahrungsmenge selbst wenn man sehr dirty isst.

[S1L3]

Ich habe es mal geschafft, 3,5 kg innerhalb eines Tages zuzunehmen. Fett. Ich hätte vorher auch nicht geglaubt, dass so etwas möglich ist. 1 kg oder 1,5 kg, ja, wenn man heftig über die Stränge schlägt. Aber als ich sah, dass es 3,5 kg mehr waren als am Vortag, bin ich beinahe rückwärts von der Waage gefallen! (und die ist zuverlässig).

Woher weißt du dass es Fett und nicht Wasser oder Darminhalt war?
Wenn ich ne Pizza esse wiege ich am nächsten Tag auch 3kg mehr.

[Candrea]

Woher weißt du dass es Fett und nicht Wasser oder Darminhalt war?

Also, ich möchte es natürlich nicht beschwören und in Stein meißeln, dass es Fett war, aber ich glaube schon. Die Gründe dafür sind, dass Output nicht mehr vorhanden war, am selben Tag schon nicht mehr. Da ich komplett leer war von den vorherigen Tagen, ging das quasi gerade durch^^, und ich denke, Wasser hätte ich gemerkt, vor allem an den Fuß- und Handgelenken, da ich da früher immer schnell Ödeme hatte, wenn ich viel Wasser eingelagert hatte.

Aber weshalb ich insbesondere davon ausgehe, dass es Fett war, ist, dass ich es am nächsten Tag sofort in meinem Gesicht gesehen hatte. Ich hatte gerade knapp so viel abgenommen, dass sich meine Kinnpartie wieder abzeichnete, und am nächsten Tag sah man diese Konturen quasi nicht mehr und diese Partie war wieder richtig fett/speckig. Und zudem habe ich beinahe 3 Tage gebraucht, um durch (beinahe) Hungern das Gewicht wieder runterzubekommen... was rein rechnerisch ja Sinn machen würde...

Wenn ich ne Pizza esse wiege ich am nächsten Tag auch 3kg mehr.

Echt? Das ist erstaunlich viel, oder...? Ich habe festgestellt, dass es bei mir auch drauf ankommt, wie viel bzw. was ich in den Tagen davor gegessen habe. Aber das meiste Gewicht, das ich sonst nach einem durchaus heftigen Cheat Day (mit Pizza) am nächsten Tag drauf hatte, war bislang +1,5 kg. Das fand ich schon viel. Aber gut, ca. 9000 kcal sind auch schon ne ziemlich kranke Hausnummer...

[Mr.Potatohead]

Kcal in vs kcal out funktioniert halt leider nicht immer

NL von dr. Koch

► Text anzeigen

Die Regulation des Blutzuckerspiegels im Körper erfolgt durch eine komplexe Reihe von Prozessen, die von Hormonen wie Insulin und Glukagon gesteuert werden. Insulin wird von den Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse produziert und senkt den Blutzuckerspiegel, indem es die Aufnahme von Glukose in die Zellen des Körpers fördert.
Glukagon wird von den Alpha-Zellen der Bauchspeicheldrüse produziert und erhöht den Blutzuckerspiegel, indem es die Freisetzung von Glycogen aus der Leber bewirkt.

Damit der Körper Glycogen freisetzt und zurück in Glucose umwandeln kann, muss der Insulinspiegel im Körper jedoch niedrig sein, da die entsprechenden Enzyme ansonsten nicht arbeiten können.
Durch hohe Insulinspiegel schlussfolgert der Körper, dass noch genügend Energie, sprich Zucker, im Blut vorhanden ist. Bei einer Insulinresistenz ist der Insulinspiegel jedoch auch dann erhöht, wenn keine Glucose mehr im Blut ist.
Glycogen kann, obwohl es nötig wäre, unter diesen Umständen nicht abgebaut werden. Um trotzdem Energie zu bekommen, schütter der Körper Cortisol und die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin aus, und rekrutiert Proteine aus den Muskelzellen. Aus diesen Proteinen baut er über Gluconeogenese neue Glucose, um sich versorgen zu können.

Die Glucoseausschüttung durch Stresshormone ist jedoch immer etwas überschießend, weswegen als Gegenreaktion noch mehr Insulin ins Blut freigesetzt wird. Ein Teufelskreis, der, wenn er abends und nachts auftritt, die Schlafqualität extrem beeinträchtigen kann.
Die Krux dabei: eine schlecht geschlafene Nacht, macht den Körper am Folgetag um bis zu 30% insulinresistenter, als er es mit erholsamem Schlaf der Fall wäre.

Die Stabilität des Blutzuckers ist im gesunden Menschen ein sehr wichtiger und gut funktionierender Mechanismus. Der Körper besitzt Mittel und Wege, kontinuierlich über den Abbau von gespeichertem Glycogen, ausreichend Energie bereit zu stellen.
Daher gibt es bei gesunden Menschen echten Unterzucker NICHT. Es kommt zum Teil zu niedrigeren Blutzuckerwerten, doch wirklicher Unterzucker tritt nur bei Diabetikern auf. Das kommt daher, da bei Diabetes von außen durch Insulin in die Blutzuckerregulation eingegriffen wird. Ist das mehr, als der Körper braucht, entsteht Unterzucker.
Trotzdem kennst du vielleicht das Gefühl von Unterzuckerung. Es kann auftreten, wenn der Blutzucker relativ schnell von hohen Werten auf niedrigere Werte abfällt. Wenn der Körper metabolisch nicht flexibel ist, reagiert er mit Heißhunger und Stress, um das Gehirn weiterhin mit Glucose versorgen zu können.
Diese Zustände können Symptome einer Insulinresistenz des Gehirns sein, das in diesem Fall ausschließlich mit Zucker zurechtkommt und nicht auf Ketonkörper umswitchen kann.
Im Fasten, vor allem bei längeren Fastenperioden, wenn die Glycogenspeicher aus Muskulatur und Leber aufgebraucht sind, kann sich der Blutzucker auf Werte zwischen 50-60 mg/dl einpendeln.

Was ist ein guter Nüchternblutzucker?
Ein regelmäßiger Nüchternblutzucker von 80 mg/dl deutet darauf hin, dass keine Insulinresistenz und auch sonst keine Probleme bei der Blutzuckerregulation vorliegen. Bei Werten um die 100 mg/dl, kann bereits eine Insulinresistenz vorliegen, es kann jedoch auch sein, dass der Körper nur insgesamt einfach mit viel Stress umgehen muss und metabolisch nicht so flexibel ist.
Ein weiterer Grund, weshalb der Blutzucker morgens höher sein kann, ist der, dass der Körper nachts mit sehr niedrigen Blutzuckerzuständen zu tun hatte, und reaktiv morgens über Cortisol mehr Glucose ins Blut ausschüttet. Dieser Mechanismus ist auch unter dem Namen Dawn-Phänomen bekannt.

Wie bereits erwähnt, behilft sich der Körper manchmal mit der Ausschüttung von Stresshormonen, um den Blutzucker zu regulieren.
Hohe Cortisolspiegel und eine gestörte HPA-Achse haben starke Auswirkungen auf die Blutzuckerregulation und die Blutfette. Das abdominale Fett hat besonders viele Rezeptoren für Cortisol. Dies ist einer der Gründe, weshalb unter starkem Stress, schnell ein Bäuchlein entstehen kann, während der Rest des Körpers schlank bleibt. Dieses Fettpolster soll dazu dienen, in akuten Stresssituationen schnell Energie zur Verfügung zu stellen.

Dieser Prozess kann zusätzlich durch zu niedrige Testosteron- und Progesteronspiegel begünstigt werden. Da CBG (Cortisolbindendes Globulin) auch diese beiden Hormone mit abbindet, steht dem Körper bei der ständigen Überproduktion an Cortisol, irgendwann von der Ausgangsubstanz Pregnenolon nicht mehr genug zur Verfügung, und es entsteht ein verhängnisvoller Kreislauf.
Der überschüssige Bauch und die im abdominalen Fett im Übermaß produzierten entzündlichen Zytokine, wie Il-6 und TNF-Alpha, können „sickness behavior“ hervorrufen: Wir werden müde und träge. Hierdurch verschärft sich die Problematik weiter.

Danke fürs posten. Wenn man das im Kopf hat, geht man finde ich auch anders an die Sache ran. Was dann noch berücksichtigt werden sollte, ist, finde ich, dass Bewegung (z.B. in Form von 10000 Schritten) und 2x Training bereits eine Überbelastung für Menschen mit Übergewicht darstellen kann und man sich genau in dem Bereich mit zu hohen cortisol Spiegeln und HPA Achse befinde. Dann esse ich noch zu wenig bzw das Falsche, und zack, werde ich noch weniger leistungsfähiger, verliere Muskelgewebe und nehme Fett zu. Und das alles nur, weil ich glaube, dass Intake und outtake regeln. Die Messung hierbei sind ja auch höchst fraglich…

[summerset]

Na ja, Intake und Outtake regeln trotzdem immer noch.

Dass sich aufgrund von hormonellen Einflüssen die Situation verkompliziert, teilweise eine metabolisch ungünstige Umverteilung von Fettgewebe nach viszeral stattfindet, der Fettabbau erschwert ist und das mit CICO nicht so simpel ist, wie früher gerne dargestellt, streitet hoffentlich heutzutage keiner mehr ab.

Aber nach wie vor wird aus Nichts (keine Kalorien) aber auch nichts generiert (kein Fett).

[Mr.Potatohead]

Ja das stimmt. Aber in der Praxis sieht’s ja oft so aus, dass wenn ich nix abnehme, die Kalorien runterreguliere oder den outtake erhöhe. Dann fördere ich die Überlastungsprozesse und schieße mir meinen Stoffwechsel zusammen. Das Prinzip verändert sich nicht, hat aber von der Wichtigkeit einfach ganz andere Rolle. Das es die Beispiele wie „ ich zähl die Kleinigkeiten nicht“ und ich komm an Ende mit 1000kcal + raus, auch ausreichend gibt, stimmt ja auch. Aber es gibt eben auch viele die erstmal andere Prozesse ansteuern sollten. Das sind für mich die klassischen „Im Urlaub nehm ich ab, obwohl ich weniger mache und keine Kalorien zähle“. Stichwort Stress runter, Körperempfinden höhet.

[summerset]

„Im Urlaub nehm ich ab, obwohl ich weniger mache und keine Kalorien zähle“. Stichwort Stress runter, Körperempfinden höhet.

Das hab' ich irgendwie noch nie gehört.

Die Kollegen und Kumpels heulen immer nur, dass sie im Urlaub zugenommen haben, wenn sich was am Gewicht geändert hat.