Alles rund um das Thema Vegan

[Lauch]

Nachdem ich mich von Niko Rittenau ein bisschen in meiner persönlichen Einstellung dazu bestätigt fühle: Wie argument ihr den Verzicht auf hochwertige "Abfälle" der Fleischproduktion, sagen wir mal Innereien und co? Ich hatte vor Jahren schon darüber nachgedacht, als ich eine Doku darüber gesehen habe, wie Afrika zB mit Hühnerkeulen-Exporten aus Europa überschwemmt wird, weil die Leute hier nur das Brustfilet essen wollen. Das sind Nahrungsmittel, die keiner will.

Jetzt ist es so:
- Es gibt keine (massentaugliche) leidfreie Produktion von Lebensmitteln, auch nicht von Pflanzen.
- Die vegane Ernährung ist ohne Nahrungsergänzungsmittel mehr oder weniger defizitär
- Tierische Lebensmittel, die faktisch Abfall sind, würden diese Defizite decken und man würde kein weiteres Leid produzieren - eher verhindern, weil keine Nachfrage nach weiteren unter Leid produzierten Lebensmitteln gestellt wird und man ja auch nicht weiß, wie ethisch Nahrungsergänzungsmittel produziert werden

Sagen wir mal, jemand ernährt sich grundlegend pflanzlich und ergänzt mit Leber und Knochenbrühe. Ich würde hier ehrlich gesagt auf jeder Ebene nur Vorteile sehen, außer natürlich, man ist geschmacklich stark abgestoßen.

[Netzokhul]

@Waschbär

[Waschbär]

Würde halt keine Abfälle essen, pls Innereien und Hühnerkeulen waren immer das ekelhafteste.

Für mich keine Alternative und Fleisch das letzte wo ich mich wieder ran trauen würde.

Über Eier denke ich schon seit ein paar Tagen wieder nach, bring es aber nicht übers Herz die zu kaufen.

Ansonsten go for it.
Bin gegen Lebensmittelverschwendung und wenn man z.B. auf einer Feier die restlichen Leichenteile isst weil sie sonst eh weggeschmissen werden, why not.
Wenn man im Restaurant etwas bestellt und es kommt mit tierischen Zusätzen würde ich es auch nicht zurückgehen lassen wenn es dann nur weggeschmissen wird.

[Lauch]

Ja okay, persönliche Präferenz würde ich sofort stehen lassen.
Aber ethisch/moralisch und gesundheitlich kann ich keine Gegenargumente finden. Dann wird man halt nicht mehr in den coolen Veganerclub passen aber wenn das Ziel die Vermeidung von Leid ist, hat man es mMn mindestens genauso gut wie jemand erreicht, der sich 100% pflanzlich ernährt.
(Man erspart sich selbst möglicherweise das Leid des wütenden Furzens durch zu viele Hülsenfrüchte)

Was ich gar nicht verstehe sind Lakto-Vegetarier. Milch ist das mMn mit Abstand problematischte Lebensmittel, ethisch/moralisch.

[Waschbär]

Vegetarier allgemein eher wenn die mit Tierleid argumentieren aber auf ihren billo Käse nicht verzichten können

[Arthur Spooner]

Diese Vorteile treten auch nur dann vollumfänglich in Kraft, sobald du die Innereien oder Abfälle auch wirklich aus dem Abfall fischt und nicht aus dem Kühlregal. In diesem Moment greifen sonst wieder die einfachen Marktmechanismen und du finanzierst die Nutztierindustrie und steigerst ohne Notwendigkeit die Nachfrage und legitimierst die gesamte Industrie.

Gesundheitlich ist das glaube ich auch nicht unbedingt even. Isst du Soja und Pflanzen, mögen zwar Düngemittel und ähnliches in dein Essen gelangen, isst du die Innereien von Kuh und Schwein, kommen zum Düngemittel im Soja, was den Tieren zum Fressen gegeben wird, noch die Unmengen an Antibiotika, die dem beigemischt werden.

Die Pflanzenproduktion ist da für mich immer noch das weitaus geringere Übel in vielerlei Hinsicht, da bin ich aber auch gar nicht so intensiv in der Recherche wieviel "Leid" dort drinsteckt, wenn du dazu interessante Quellen hast, wäre ich da durchaus interessiert!

[Lauch]

Naja, es geht hier ja um die Verwendung eines Lebensmittel. Du hast jetzt die Wahl, ob das Lebensmittel im besten Fall Hundefutter wird oder ob du es zu deiner Ernährung nutzt. Also - es stirbt ja kein Huhn weniger und es geht keinem Huhn besser, wenn keiner den Magen essen will. Jetzt mal unabhängig davon, wo man sich ethisch befindet, ist ja die Massentierhaltung das größte Problem und die wäre eigentlich schon drastisch reduziert, wenn die Menschen prinzipiell Nose-to-tail essen würden.

Bei der Pflanzenproduktion sterben mal pauschal alle Tiere, mit denen man in Nahrungskonkurrenz steht, also unendlich viele Insekten. Die muss man ja bekämpfen, sonst futtern die alles weg. Die tun mir jetzt auch nicht so leid, aber wenn man keinen Honig essen will weil Bienen ausgebeutet werden, müsste man den Punkt eigentlich auch annehmen. Mir tun eher die Säugetiere leid, die es vor allem bei der Ernte erwischt. Ich habe selbst schon zerschredderte Hasenfamilien miterleben dürfen. Mäuse erwischt es natürlich noch viel mehr. Aber auch Rehe verstecken sich in Feldern.

Also die Grundannahme ist auf jeden Fall, dass es keine massentaugliche Ernährung gibt, die leidfrei ist. Dass Einzelpersonen natürlich ihren Acker selbst bestellen können kann natürlich sein.

[Waschbär]

Also - es stirbt ja kein Huhn weniger und es geht keinem Huhn besser, wenn keiner den Magen essen will.

Mir tun eher die Säugetiere leid, die es vor allem bei der Ernte erwischt. Ich habe selbst schon zerschredderte Hasenfamilien miterleben dürfen. Mäuse erwischt es natürlich noch viel mehr. Aber auch Rehe verstecken sich in Feldern.

1. War das nicht auch die Annahme bei Gelatine weil eh nur Abfallprodukt, von daher wärs okay wenn man diese auch als Vegetarier/Veganer nutzt.
Letztendlich ist es doch ein Geschäft und steigert die Nachfrage

2. Geht mir etwas zu weit. Demnach dürftest du dich wirklich nur noch aus deinem eigenen Hochbeet ernähren. Vegane Ernährungsweise heißt ja soweit es geht Tierleid zu vermeiden. Ein totes Reh pro 500g Haferflocken ist aber nicht die gängige Zutat und man hat darauf einfach keinen Einfluss.

[Lauch]

Ich sage ja nur, dass es immer Leid gibt. Also die wenigsten Menschen kommen auf 0 - vielleicht ein paar Mönche außen vor. Das muss man akzeptieren.

Ansonsten verstehe ich immer noch nicht ganz, inwiefern mehr Leid entsteht wenn mehr Teile des Tieres gegessen werden. Dass die Industrie davon profitiert, die man nicht unterstützten möchte, stimmt natürlich - wobei es da natürlich auch eine Frage der Quelle ist.
Für mich ist das alles ja nur eine philosophische Diskussion. Ich selbst habe ja für mich den Entschluss gefasst, dass ich Kosten/Nutzen bei soetwas gut finde und ich kaufe eigentlich auch an tierischen Lebensmitteln nur Organe. Aber ich hinterfrage natürlich gerne meine Vorstellungen.

[Netzokhul]

Antibiotika Gabe ohne nachgewiesene Krankheit schon seit einigen Jahren illegal.

Whey theoretisch auch nur ein Abfallprodukt der Käseindustrie.
(jedenfalls mal gewesen)

[Landesmeister]

Antibiotika Gabe ohne nachgewiesene Krankheit schon seit einigen Jahren illegal.

Und die Diagnose erstellt wahrscheinlich ein angestellter Tierarzt

[Netzokhul]

Antibiotika Gabe ohne nachgewiesene Krankheit schon seit einigen Jahren illegal.

Und die Diagnose erstellt wahrscheinlich ein angestellter Tierarzt

Wollte es nur erwähnen.
Wieviel Schindluder da getrieben wird kann ich nicht sagen.
Aber irgendwo gibt es sicherlich auch Kontrollen?

[Lauch]

Ich befürchte, dass die einzig sinnvollen Kontrollen von PETA Aktivisten gemacht werden, die da einbrechen. In der Massentierhaltung läuft einfach alles schief.

[Landesmeister]

Antibiotika Gabe ohne nachgewiesene Krankheit schon seit einigen Jahren illegal.

Und die Diagnose erstellt wahrscheinlich ein angestellter Tierarzt

Wollte es nur erwähnen.
Wieviel Schindluder da getrieben wird kann ich nicht sagen.
Aber irgendwo gibt es sicherlich auch Kontrollen?

Die Kontrollen
https://www.br.de/nachrichten/bayern/as ... en,Tl613Uw

[Metalcore]

https://www.landwirtschaft.de/diskussio ... ntrolliert

Danach wurden im Jahr 2021 71.090 von insgesamt 438.727 kontrollpflichtigen Betrieben mit Nutzieren kontrolliert. Das ist eine Kontrollquote von insgesamt rund 16 Prozent. In mehr als einem Fünftel dieser kontrollierten Betriebe wurden Verstöße gegen das Tierschutzrecht festgestellt.