Zum einen habe ich seid Jahren Probleme mit meinem Darm und meiner Verdauung. Anfangs bin ich noch von Arzt zu Arzt gedackelt, doch als alle Standardtests kein Ergebnis geliefert haben und mir auf gut Glück irgendwelche Präparate empfohlen wurden, habe ich irgendwann resigniert und die Probleme hingenommen. Zum Glück sind sie nicht so schlimm wie bei manch anderem, aber meine Lebensqualität schränken zu trotzdem ein. Außerdem führen sie dazu, dass ich zu wenig esse und daher - wie schon angesprochen - immer latent untergewichtig unterwegs bin. Ich weiß, dass das Stress für den Körper bedeutet, aber schaffe es nicht das zu ändern.
Stress ist sowieso ein gutes Stichwort. Auch mental geht es mir phasenweise nicht sonderlich gut, ich würde das mal unter die Überschrift Angst vor Kontrollverlust fassen. Diese tritt immer dann vermehrt auf, wenn ich gestresst bin und um irgendwie klarzukommen, flüchte ich mich in einen sehr strukturierten und von Routinen geprägten Alltag. Im Frühjahr haben mich dann Veränderungen in meinem Arbeitsumfeld ziemlich aus der Bahn geworfen. Nach langem Hadern und gutem Zureden von Freunden habe ich mich dann krank schreiben lassen. (Normalerweise gehöre ich zu den Personen, die maximal 2 - 3 Tage im Jahr krank fehlen.) Tatsächlich hatte ich großes Glück und bin über meine Hausärztin und eine weitere Stelle an einen ambulanten Therapieplatz gekommen. Dort kann ich an einer Gruppentherapie teilnehmen und bei Bedarf auch Termine für Einzelgespräche vereinbaren. Insbesondere letztere tun mir wirklich gut. Die Darmproblematik bleibt zwar weiterhin bestehen, aber ich könnte mir vorstellen, dass ich allein von einem geringeren Stresslevel profitieren würde.
Mir ist es tatsächlich etwas unangenehm, hier so offen zu sein, aber wenn ich eines gelernt habe: Offenheit hilft i. d. R.