Ich bin immer wieder erstaunt, dass Trainingsprogramme, die auf Kraft und nicht auf Hypertrophie fokussieren, abgesehen von Kreuzheben eigentlich nur Drückübungen wie Kniebeugen, Bankdrücken und Schulterdrücken enthalten. Dadurch wird die obere Rückenmuskulatur im Endeffekt ja nur isometrisch belastet. Führt das langfristig nicht zu Dysbalancen?
Ich selber trainiere nicht im Maximalkraftbereich, sondern mit mindestens 6 Wiederholungen pro Satz bei allen Übungen bis auf Kreuzheben, da mache ich 5 pro Satz. Ich kann mir nicht vorstellen, dabei auf einen intensiven Pull-Tag mit aktiven Rückenübungen wie Latziehen und Rudern zu verzichten, sonst würde ich glaub ich schon rumlaufen wie ein Gorilla.
Ist das bei reinem Krafttraining durch geringere Wiederholungszahlen mit sehr hohen Gewichten irgendwie anders, oder nehmen Leute, die das intensiv betreiben, da gewisse Dysbalancen eventuell sogar in Kauf? Das würde mich mal interessieren, auch wenn ich wie gesagt selbst nicht direkt betroffen bin.
Dysbalancen durch Krafttraining
- Sport Goofy
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Re: Dysbalancen durch Krafttraining
In jedem ausgewogen konzipierten Trainingsprogramm finden sich Zugübungen, unabhängig von der Zielsetzung. Klimm-/Latziehen oder unterschiedliche Ruderübungen sind auf die eine oder andere Art und Weise immer integriert.
Ich weiß nicht, auf welche Systeme du dich beziehst, aber "nur" Druckübungen finden sich in keinem seriösen Programm.
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- Lounger
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Re: Dysbalancen durch Krafttraining
Darüber hinaus kann man im Warm Up und/oder Cool Down prima Übungen wie Butterfly Reverse, Band Pull Parts oder Face Pulls integrieren.
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Re: Dysbalancen durch Krafttraining
So ganz unrecht hat Sport Goofy nicht.
Z.b. bei Starting Strengt. Da wird erst einmal mit
1. KB, BD, KH
2. KB, OHP, KH
begonnen.
Rudern, Power Cleans usw. kommen da erst später, als Ergänzung, dazu.
LG
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Hey, dir hängt da ein Faden aus dem Ärmel...
Achso, das ist dein Oberarm.
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Re: Dysbalancen durch Krafttraining
Genau, starting strength ist eins der Programme, an die ich hier gedacht habe. Da wird für den Rücken von anfang an Kreuzheben, später auch Rückenstrecken und Klimmzüge empfohlen, aber gerade der obere Rücken / die hintere Schulter bekommen keine eigene aktive Übung spendiert. Rippetoe schreibt in dem Buch "Jede zusätzliche Übung, mit Ausnahme der Klimmzüge, sollte sehr sorgfältig ausgewählt werden, damit sie Ihre Fortschritte in den Big Five nicht untergraben". Mit den Big Five meint er dabei Kreuzheben, Kniebeugen, Bankdrücken, Schulterdrücken und Power Cleans. Da sehe ich eine gewisse Diskrepanz zu den Trainingsplänen hier, bei denen ja auch immer der obere Rücken aktiv trainiert wird.
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Re: Dysbalancen durch Krafttraining
Das Ziel entscheidet über den Plan.Sport Goofy hat geschrieben: zum Beitrag navigieren30. Okt 2023, 11:02 Genau, starting strength ist eins der Programme, an die ich hier gedacht habe. Da wird für den Rücken von anfang an Kreuzheben, später auch Rückenstrecken und Klimmzüge empfohlen, aber gerade der obere Rücken / die hintere Schulter bekommen keine eigene aktive Übung spendiert. Rippetoe schreibt in dem Buch "Jede zusätzliche Übung, mit Ausnahme der Klimmzüge, sollte sehr sorgfältig ausgewählt werden, damit sie Ihre Fortschritte in den Big Five nicht untergraben". Mit den Big Five meint er dabei Kreuzheben, Kniebeugen, Bankdrücken, Schulterdrücken und Power Cleans. Da sehe ich eine gewisse Diskrepanz zu den Trainingsplänen hier, bei denen ja auch immer der obere Rücken aktiv trainiert wird.
Bei Starting Strength geht es um den Aufbau von Grundkraft.
Bei den meisten Plänen in diesem Forum geht es entweder um Hypertrophie oder eine Mischung aus Kraft und Hypertrophie und demnach wird der Plan anders sein.
Um Dysbalancen braucht man sich aber gerade als Anfänger keine Gedanken machen und in den meisten Fällen sind solche minimalistischen Pläne für einen Zyklus geplant.
- bilbo
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Re: Dysbalancen durch Krafttraining
Ich würde trotzdem jedem dringlichst empfehlen zumindest ein ein paar Ruder-Übungen ranzuhängen.