Aktuelle Nachrichten aus aller Welt

[summerset]

Gibt es dazu wissenschaftliche Daten, dass das durch eine Zuckersteuer tatsächlich eintritt? Wenn ja, wie viel besser wird es? Ist es für den erwartbaren Effekt vertretbar solch eine Steuer einzuführen?

Es wäre einfach ein erster Schritt. Ob es langfristig wirklich hilft - man kann z. B. nach Mexico schauen, die schon vor über zehn Jahren eine Zuckersteuer eingeführt haben (zumindest auf Getränke IIRC).

Was erste Schritte betrifft: sie mögen klein sein, aber bringen etwas auf den Weg. Vermehrt adipöse Leute waren ja auch nicht von heute auf morgen BAMM!! einfach so da. Auch das war eine Entwicklung, die irgendwann mit einem ersten Schritt begann. Jetzt muss das eben "zurückgeführt" werden - und der Weg beginnt auch mit einem ersten Schritt.

[summerset]

Wenn man sieht was für Umsätze bei Red Bull oder McDonald z.B. gemacht werden und die Preise sieht, da ist "vernünftige" Ernährung erheblich preiswerter.

Joa - dieses "Fast Food ist billiger als gesunde Ernährung"... in Deutschland zumindest schon mal nicht. Und mit diesem Unsinn von wegen "food deserts" muss in Deutschland auch keiner ankommen.

[summerset]

Einfach Alkohol verbieten, problem solved

Tja.

Wenn man Alkohol (und Tabakwaren) teurer machen würde, würde es vermutlich den bereits Suchtkranken eher wenig helfen. Aber es könnte die Zahl der "Neueinsteiger" eventuell verringern.

[H_B]

Also ich fände ein Verbot von Brotdosen und eine gesunde Verpflegung in der Schule, sowohl zum Frühstück als auch Mittag, durchaus interessant. Kann ja auch nicht der Hit sein, sowas zu finanzieren, es scheitert doch wohl eher am Willen. Und von mir aus sollen sie eine Zuckersteuer erheben und damit die Finanzierung stemmen + kleinen Zusatzbeitrag der Eltern oder whatever.

In die Kita dürfen wir auch keine Brotdosen mitgeben. Könnten auch gerne eine Stunde kochen oder frisch Essen zubereiten lernen in der Schule. Dazu noch 2 Mal die Woche Finanzbildung. Wir haben ja reichlich Defizite bei diversen Bildungsthemen.

[Certa]

Du darfst nicht vergessen, es ist auch immer eine Preisfrage. Gesund zu Essen muss man sich leisten können. Je gesünder, desto teurer wird es auf Dauer.
Jetzt mal die Luxusartikel wie Kinderschokolade usw. außen vor.

Es braucht viele Faktoren, aber die Gesellschaft aus eigenem Antrieb in diese Richtung zu drehen wird nicht funktionieren. Es ist zu billig und zu bequem.

Naja, anstatt der Milka Schokolade 100g kann ich mir zum selben Preis auch 4 Äpfel kaufen. Kickt halt das Belohnungssystem nicht so krass und wird nicht explizit für Kinder beworben mit den Disney Figuren, das ist der Unterschied.

Ich fände es total toll, wenn wir das gesamtgesellschaftliche Ziel mit mehr Prävention, Aufklärung usw. Erreichen könnten. Aber seien wir Mal ehrlich: das hat noch nie so richtig gut geklappt und wird es vermutlich auch in der Zukunft nicht. Es weiß ja auch jeder, dass Alkohol ein starkes Nervengift ist und extrem negative Auswirkungen hat. Trotzdem konsumiert in Deutschland jeder über 10 Liter reinen Alkohol pro Kopf und wir haben um die 2 Millionen alkoholkranke Menschen in Deutschland.

Einfach Alkohol verbieten, problem solved

In Deutschland wird eher das betreute Trinken ab 14 Jahren verteidigt, damit junge Leute möglichst früh an den Stoff Ran geführt werden können. Ist halt Tradition, kann man nix machen

[summerset]

Also ich fände ein Verbot von Brotdosen und eine gesunde Verpflegung in der Schule, sowohl zum Frühstück als auch Mittag, durchaus interessant.
[...]
In die Kita dürfen wir auch keine Brotdosen mitgeben.

Eltern sollen ihren Kindern keine Stullen mehr mitgeben dürfen?

[Masthuhn]

Das gesundes Essen unbedingt teurer ist ein Mythos oder? TK Gemüsemix, Haferflocken, Reis, Quark ist doch alles günstig zu kriegen. Man muss ja nicht jeden Lachs und Avocado frühstücken und mittags Rinderfilet essen.

[clayz]

Die Illusion einer sich durchgängig gesund ernährenden Jugend ist seitdem es industrielle Lebensmittelherstellung gibt doch Blödsinn.
Die Kinder bewegen sich viel zu wenig. Es ist deutlich realistischer, dass aktive Kinder zu aktiven Erwachsenen werden und dann "ungesundes Essen" viel eher kompensieren können.

[summerset]

Das gesundes Essen unbedingt teurer ist ein Mythos oder?

Natürlich ist das so.

Kann jeder auch selbst durch einfache Vergleichskäufe ausprobieren, der's nicht glauben möchte.

[summerset]

Es ist deutlich realistischer, dass aktive Kinder zu aktiven Erwachsenen werden und dann "ungesundes Essen" viel eher kompensieren können.

Nur dass es bei "ungesundem Essen" eben um mehr als "Gewicht" geht.

Und die 80:20 Regel, die i. B. auf "clean eating" öfter angeführt wird, könnte man auch da anwenden.

[Certa]

Die Illusion einer sich durchgängig gesund ernährenden Jugend ist seitdem es industrielle Lebensmittelherstellung gibt doch Blödsinn.
Die Kinder bewegen sich viel zu wenig. Es ist deutlich realistischer, dass aktive Kinder zu aktiven Erwachsenen werden und dann "ungesundes Essen" viel eher kompensieren können.

Stimme dir grundsätzlich zu, aber insbesondere Zucker verändert das Gehirn (Dopamin-Rezeptoren). Und das wird von den Herstellern halt strategisch ausgenutzt plus es ist ein sehr günstiger Rohstoff, welchen man gut gegen andere hochwertigere und teurere Rohstoffe austauschen kann.

Wenn du ein Hersteller von Softdrinks/Snacks/sonst was wärst, würdest du es ja vermutlich ähnlich machen: billige Zutat für das Produkt und langfristige Bindung der Konsumenten durch suchtähnliche Effekte. Genial

[Knolle]

Es geht um den indirekten Effekt: die Hersteller haben den Zuckergehalt abgesenkt, um der Steuer zu entgehen. Es wurden also kaum zusätzlichen Steuern erhoben, die man hätte verteilen können.

Zucker ist für Hersteller genial: billig und macht süchtig.

Ist mir egal ob es am Ende darauf hinaus läuft, dass gar nicht viiiiel mehr erhoben wird.
Das was erhoben wird, soll einfach per Definition zweckgebunden da rein gehen. Fertig. Dann ist das für mich rund.

Wenn es so ist wie du sagt, sollten die Regierungen damit ja gar kein Problem haben, weil sowieso nichts dabei herum kommt

Steuern dürfen doch per Definition nicht zweckgebunden sein meines Wissens nach.

Es braucht halt eine Veränderung des Verhaltens auf sämtlichen Ebenen. Dazu gehören natürlich auch die Konsumenten. Aber halt auch die Produzenten, welche aktuell den Anreiz haben möglichst viel Zucker rein zu kloppen, weil das erstens billig ist und zweitens Abhängigkeit erzeugt.

Die Schaumweinsteuer wurde 1902 vom Reichstag zur Finanzierung der kaiserlichen Kriegsflotte eingeführt, weil „bei einer so starken Steigerung der Ausgaben für die Wehrkraft des Landes auch der Schaumwein herangezogen werden muß“.[1] Der Beschluss des Schaumweinsteuergesetzes durch den Reichstag erfolgte nach drei Beratungen in der Sitzung am 26. April 1902. Es wurde am 15. Mai 1902 veröffentlicht (RGBl. Seite 155) und trat am 1. Juli 1902 in Kraft.[2][3] Auf den damaligen Durchschnittspreis von 2,50 Mark wurden 50 Pfennige aufgeschlagen.

Aus Wikipedia.
Wenn ich eine Flotte bekäme, würde ich dafür auch anfangen, Schaumwein zu trinken!

[clayz]

Natürlich würde ich das so machen und man muss auch einfach akzeptieren, dass manche Leute das nicht interessiert bzw. sie überhaupt keinen eigenen Willen haben,
um auch nur der kleinsten Verführung zu widerstehen.

Deshalb sage ich ja. Wir sollten es uns viel eher zum Ziel setzen, möglichst aktive Kids großzuziehen als Kids,
die statt der Cola jetzt nur noch Apfelschorle trinken, weil das ja viel gesünder ist

Aber gerade wir beide hatten die Diskussion ja schon x-mal und sind einfach bei der Grunddiskussion Selbstbestimmung vs. staatliche Eingriffe so weit voneinander weg,
das wir hier nicht zusammen kommen werden.

Es ist den Kindern aber einfach leichter von Beginn an zu vermitteln, dass sie sich täglich draußen bewegen müssen und nicht,
dass Kekse und Limo nicht gut für sie sind. Das eine bedeutet früh im Leben eingschliffen Spaß an Bewegung, das andere geübten Verzicht.

Und Kinder werden Spaß immer dem Verzicht vorziehen.

[Certa]

Natürlich würde ich das so machen und man muss auch einfach akzeptieren, dass manche Leute das nicht interessiert bzw. sie überhaupt keinen eigenen Willen haben,
um auch nur der kleinsten Verführung zu widerstehen.

Deshalb sage ich ja. Wir sollten es uns viel eher zum Ziel setzen, möglichst aktive Kids großzuziehen als Kids,
die statt der Cola jetzt nur noch Apfelschorle trinken, weil das ja viel gesünder ist

Aber gerade wir beide hatten die Diskussion ja schon x-mal und sind einfach bei der Grunddiskussion Selbstbestimmung vs. staatliche Eingriffe so weit voneinander weg,
das wir hier nicht zusammen kommen werden.

Es ist den Kindern aber einfach leichter von Beginn an zu vermitteln, dass sie sich täglich draußen bewegen müssen und nicht,
dass Kekse und Limo nicht gut für sie sind. Das eine bedeutet früh im Leben eingschliffen Spaß an Bewegung, das andere geübten Verzicht.

Und Kinder werden Spaß immer dem Verzicht vorziehen.

Es geht ja auch nicht um den Verzicht, sondern um Anreize für die Hersteller diese extrem ungesunden Lebensmittel (sofern man das überhaupt so bezeichnen kann) etwas weniger ungesund zu machen. Damit erreicht man nämlich direkt jene von dir angesprochenen Schichten, welche aus unterschiedlichen Gründen nicht empfänglich für Prävention, Aufklärung und sonstige Angebote sind.

Das Problem ist nämlich, dass wir als Gesellschaft die Folgen und Kosten tragen müssen. Die medikamentösen Jahrestherapiekosten für einen Typ 2 Diabetiker betragen pro Kopf durch die neuen glp1 und sglt2 Produkte zwischen 2-4k.

[GoldenInside]

Anekdote zu dem Ernährungsthema:

Die Kita meiner Tochter hat eine fest angestellte Ernährungswissenschaftlerin, die Pläne für Frühstück, Mittagessen und Snack am Nachmittag erstellt. Diese Pläne werden dann von zwei Küchenmitarbeiterinnen entsprechend umgesetzt. Wirklich eine Luxussituation.

Vor ein paar Wochen kam dann ein Rundschreiben zu Elternwünschen (wir haben im Eingangsbereich einen Briefkasten, in den Eltern anonym Kritik/Verbesserungen/etc einwerfen können). Einer der häufiger genannten Punkte war wohl, dass sich ein Nutellatag gewünscht wird. Also ein Tag pro Woche/Monat, an dem es Nutella beim Frühstück gibt
Du kannst deine Kinder zuhause noch so gut versuchen zu erziehen - irgendwann kannst du sie nicht mehr von anderen Idioten schützen.

Und ich will damit gar nicht verteufeln, dass man mal Nutella isst. Aber wenn man sich schon die Mühe macht, extra dafür einen Zettel beim Kindergarten abzugeben, muss es schon ein sehr dringendes Bedürfnis sein.