Leider keine direkte Erfahrung. Aber bei uns im Ort gibt es auch eine Walddorfschule, die soll auf jeden Fall ziemlich gut sein.Maxim hat geschrieben: zum Beitrag navigieren22. Jul 2025, 10:09 Hat jemand Kinder auf ner Waldorfschule und / oder war selber auf einer?
Überlegen unseren zweiten (wird 6 im Herbst) da hin zu schicken.
Seine große Schwester geht auf eine "normale" Grundschule und kommt da sehr gut zurecht. Aber sie ist der richtige "Typ" dafür, lernt gerne, hat den Ehrgeiz, gut Noten zu haben usw. Hat keine Probleme, sich länger zu konzentrieren und still zu sein. Wenn sie Schwierigkeiten hat, mit Freundinnen oder so, erzählt sie davon und lässt sich helfen. Sie hatte z.B. am Anfang Schierigkeiten, sich sozial zu positionieren und wollte immer der Chef sein, und hat dann wirklich aktiv an sich gearbeitet und das stark verbessert.
Er ist vom Typ ganz anders, relativ "typischer Junge". Braucht viel Bewegung, langweilt sich schnell wenn er irgendwo auf seinem Hintern sitzen soll, verliert sich tief im Spiel (Lego usw.) und zieht sich zurück / macht dicht, wenn etwas zB im Kindergarten nicht gut läuft. Er hinterfragt auch jetzt schon viele Vorgaben und wenn er keinen Sinn erkennt, macht er sein eigenes Ding. Jetzt können wir uns den nur sehr schwer im klassischen Schulsystem vorstellen, wo er, wenn es wie bei der Großen läuft, zB Montags 6 Schulstunden lang aufpassen und sich an die Regeln halten und danach noch 1h Hausaufgaben machen soll. Wir befürchten frühe Negativerlebnisse, die dann mit "Dichtmachen" quittiert werden und dass dadurch Schule = Ärger wird, und Schule = Ärger = Streit mit den Eltern, auch aus unseren eigenen Erfahrungen.
Wir kriegen auch bei Freunden unserer Tochter mit, wie schnell und heftig schulische Probleme das Familienleben und dann auch langfristig die Eltern-Kind-Beziehung belasten können. Ein weiterer Aspekt ist, dass er bei Problemen schnell "der Doofe" oder das Problemkind sein könnte, der gegen die große Schwester abstinkt.
Jetzt ist er bereits im Waldofkindergarten und würde mit seinem Cousin zusammen in die Klasse kommen sowie vielen anderen, die er kennt. Ich weiß auch, dass sozioökonomische Herkunft am Ende einen viel größeren Impact auf Bildungs- und Lebenserfolg hat als die Schulform. Aber ich war selber kein "Waldi", sehe den Quatsch mit dem Steiner eher kritisch und habe v.a. Bedenken, dass er einfach dann mit 9 keinen geraden Satz schreiben kann, so wie das teilweise bei Bekannten dort läuft. Auch steht und fällt vieles mit dem Lehrer, was überall so ist, mit dem Unterschied, dass es dort oft über die gesamte Schulzeit derselbe bleibt.
Vielleicht hat jemand Erfahrung und eine Position dazu.
Wir waren im Mai da zur Tag der offenen Tür und haben auch eine Unterrichtsstunde miterlebt. Ist auf jeden Fall ein anderes lernen aber nicht unbedingt schlechter.
Ich war am Anfang echt Anti was das Thema angeht (sowas von wegen Namen tanzen etc) aber der Tag der offenen Tür hat meine Meinung geändert.
Ab der achten oder neunten Klasse übernehmen auch "normale Pädagogen" und da man auf der Schule auch sein Zentralabi machen kann, wird der Lernstoff irgendwann standardisiert.
Für uns wird das auf jeden Fall ne Alternative die wir in Betracht ziehen.
Kenne einige Eltern deren Kinder dahin gehen und wirklich was negatives habe ich noch nicht gehört
Über Kosten etc kann ich noch nichts sagen