Wo ich eben am PC sitze - am Handy ist mir das immer zu müssig, dazu dann die unfassbar nervige Autokorrektur ( ist immer so, als würde ein Legastheniker meine Texte nachbearbeiten), danke nein.
Mein Ziel war ursprünglich, 24 nochmal bei den Euromasters anzutreten.
Bei dem WK war die Leistungsdichte einfach unglaublich hoch. Nur Leute ab 35, die den Sport richtig ernst nehmen, insgesamt ein wirklich krankes und qualitativ starkes Feld - viel stärker als bei der East German Classic, in Ungarn oder der DJ 23.
Laienpsychologisch gehe ich davon aus, dass da nur Menschen sind, die wissen, dass sie nicht mehr viel Zeit haben, den Sport aber sehr ernst nehmen ( jaja. BB ist kein Sport. Man stellt sich einfach auf eine Bühne und ist hübsch, das vorangegangene Training u.ä. wird bei solchen Pauschalaussagen gerne ausgeblendet. Ich lade Dampfplauderer, die das immer wieder postulieren, ein, gerne mit mir in Berlin zu trainieren. Ohne allzu hochtrabend klingen zu wollen garantiere ich, dass die Leute, die mir sowas sagen, im Training umdenken werden).
Wenn die Konkurrenz um eine ehrgeizige Person herum hochklassig ist, hat man selbst den Anspruch, sein A Game mitzubringen, das ich in Mailand nicht hatte. Man kann durchaus sagen, dass ich auf mich selber pissig war.
Nach dem WK 23 in WIldau hatte ich erst einen brutalen Wasserrebound, wurde dann krank ( wurde ich übrigens auch nach Mailand, was mir wieder zu denken gibt, weil ich auch hier erst wieder einen Regio Qualifier benötigen würde, bevor ich nach Mailand dürfte), litt dann unter der meiner Meinung nach nicht optimalen Vorgehensweise meines Taktgebers ( jeden Tag 1h Cardio, jeden Tag 2 bis 3 h Gewichte, abends jeden Tag 10000 Schritte, Kcals im Tagesschnitt bei 1200 bis 1400, was für mich echt richtig hart war, dazu war er 23 halt noch voll auf dem junk volume trip).
Mein Körper war irgendwann unfassbar gestresst und verlor kein Gewicht mehr, nicht ein Gramm. Mir egal, was diverse Experten postulieren (kcals in vs kcals out, nur Energiebilanz) - bei mir ist nichts passiert, über Wochen.
Ich bin eigentlich nur nach Mailand, weil ein paar Bekannte zur Unterstützung mitkommen wollten und schon Flüge und Hotel gebucht haben, ansonsten hätt ichs geschmissen, wenn ich ehrlich bin - aber hier hat mich der Anstand davon abgehalten.
In Mailand wurde es nicht besser - auf einmal gabs Carbs bis zum Umfallen, 700g pro Tag, aber kein Wasser, was dazu führte, dass ich mit einer Rollwanne herumspazierte, die Carbs aber nicht in die Muskeln wanderten und die Verdauung auch nicht ansprang.
Onstage war ich eigentlich total leidenschaftslos, zum Einen war ich mit meiner Form unfassbar unzufrieden, zum Anderen war das Starterfeld krank. Dass ich meine Klasse gewonnen habe, war wirklich absolut unerwartet.
Ich habe mir zwar Mühe gegeben, war mir aber sicher, dass ich neben der Qualität links und rechts von mir nichts zu suchen hätte.
Meine Initialmotivation war deshalb, noch einmal auf eben jener Bühne in einer Form zu stehen, von der ich weiss, dass ich sie erreichen kann.
War ja schon in Wildau deutlich besser.
Ich bin deshalb erstmal 2024 in den Aufbau ( weniger PEDs als mit meinem Vorbereiter von 23, der zwar immer Wasser predigt, aber letztlich genauso viel toxische Substanzen in seine Jungs und Mädels pumpt wie alle anderen, mein eigener Trainingsansatz, der mich seit knapp 30 Jahren begleitet und eine Ernährung, die mir zusagt. Auch hier ist Mike sehr, sehr unflexibel - es gibt eine Liste, an die man sich zu halten hat, das wars. Wenn Du was machst, was ihm missfällt, gibts eine Ansage, die sich gewaschen hat und bei der es auch deutlich unter die Gürtellinie geht - ich habe mich mit 3 Mädels unterhalten, die mir seine Whatsapp Nachrichten vorgespielt haben. Auch nicht unbedingt schlau, sowas auf einem Anrufbeantworter zu hinterlassen).
Ich begann auch im Sommer 24 mit meiner Diät, brach sie aber nach 10 Wochen ab, weil sich abzeichnete, dass mein Schatz eine neue Stelle annehmen wollte, was bedeutet hätte, dass ich mich vorrangig um unsere Kinder kümmern müsste.
War für mich ein No Brainer - Familie und Kinder gehen vor.
Ich bin dann wieder in den Aufbau und lag phasenweise bei 117 kg, was mich wirklich erschreckte. Gerade im OK wurde ich fast überall stärker als jemals zuvor.
Aktuell stehe ich an einem Punkt, wo ich mir nicht sicher bin, wie ich weitermachen soll. Auf der einen Seite möchte ich schon wissen, ob und was ich jetzt in den letzten anderthalb Jahren aufgebaut habe ( es sind keine Quantensprünge, ich meine aber, dass schon was dazugekommen ist. Einmal im Monat benutze ich die Collagenfunktion des Handys, mit der man Bilder vergleichen kann, also einfach ein Bild vom 1.5.2024 mit einem Bild vom 1.5.2025 vergleichen und gucken. Erst war ich ein wenig von meinem vermeintlich ausgebliebenem Fortschritt enttäuscht, dank der Vergleichsoption meine ich aber, mich schon hie und da verbessert zu haben - natürlich weniger, als ich ursprünglich gehofft habe, aber was will man machen).
Andererseits frage ich mich oft "wozu?". Mehr als meine Klasse gewinnen kann ich eh nicht. Wenn ich jetzt hinlatsche und zwölfter werde, ärgere ich mich vielleicht nur. dann frage ich mich aber, wieso ich den Aufwand der letzten anderthalb Jahre überhaupt betrieben habe. Selbst ohne grammdosen, die ja allgemein verbreitet zu sein scheinen, sinds 5 bis 6 feste mahlzeiten am tag gewesen, 5 bis 6 einheiten die woche, etc. pp. , beineinheiten, nach denen ich regelmässig einen bis 3 tage lang nicht mehr laufen kann, weil bänder, knie und hüfte schreien, die aber trainiert werden müssen, weil ich die dysbalance nicht weiter fortschreiten lassen will - u.v.m ( als hobbyist scheisse ich auf beine, seht mir die rüde wortwahl bitte nach und lebe deutlich beschwerdefreier. ich muss auch nicht 160 kg in der multipresse auf reps frontdrücken, 180 kg langhantelrudern, 170 kg in der schrägbank auf reps schieben u.ä. ).
Auf der pro seite habe ich aktuell also "war das jetzt umsonst?" und "eigentlich sind wks schon irgendwie cool" ( sind sie. ich sag das auch als mens physique teilnehmer - und wenn so ein open bodybuilder mir blöde kommen will, habe ich auch kein problem damit, ihn darauf hinzuweisen, dass er erstmal mit anständigen gewichten trainieren soll, bevor er mir dumm kommt), auf der contra seite habe ich die mentale und körperliche belastung der diät ( körperlich nicht nur wegen des hungers, sondern auch, weil man in genau dieser phase die toxischen substanzen nutzt) und die frage, wem ich was beweisen muss, weils im idealfall ja eh nur eine namenlose medaille gibt ( macht der dbfv etwa besser, da kann man auch deutscher meister o.ä. werden) - mit dem zusatz dass ich rein von der platzierung nur genauso gut oder eben schlechter abschneiden kann.
aktuell bin ich in einer detox phase ( lustich, dass man eine phase, in der man sich weniger gift iniziert als detox bezeichnet) und weiss noch nicht so recht, wohin es gehen soll.
das wetter spielt mir insofern in die karten, als dass ich aktiver werde, motivierter bin und weniger hunger habe, aber das nehm ich erstmal nur nebenbei mit.
(und mir gehts gut. habe keine wirklichen probleme, ausser den begleiterscheinungen, die aktuell schlanke 110 kg eben mit sich bringen.)
langer text.