bantu hat geschrieben: zum Beitrag navigieren27. Nov 2023, 00:14
Lori223 hat geschrieben: zum Beitrag navigieren26. Nov 2023, 18:35Die Empfehlungen der DGE sind bei 0,8g Protrin pro kg Körpergewicht.
Weil mein sportliches Ziel Muskelaufbau ist, richte ich mich nach mindestens 2g/kg Körpergewicht.
Inwiefern ist das konträr zu den Empfehlungen der DGE?
An dieser Stelle vielleicht ganz passend, im Positionspapier der Arbeitsgruppe Sporternährung der DGE steht bezüglich der Proteinzufuhr (Quelle Netzokhuls Link sei Dank:
https://www.ernaehrungs-umschau.de/file ... M413_1.pdf):
[...]Die EFSA hat keine tolerierbare Gesamtzufuhrmenge für Protein abgeleitet, eine Proteinzufuhr in doppelter Höhe des Referenzwerts wird für Erwachsene von der EFSA allerdings als sicher angesehen [19]. Allerdings kann ein schädlicher Effekt auf die Nierenfunktion bei einer Ernährungsweise mit einer Proteinzufuhr von ≥ 2 g/kg KG/Tag über einen langen Zeitraum nicht ausgeschlossen werden [20]. Einzelne Studienergebnisse weisen darauf hin, dass ExtremsportlerInnen, sowohl im Ausdauer- als auch im Kraftsportbereich, von noch höheren Proteindosierungen (bis 3 g/kg KG) profitieren könnten [3]. Aktuell ist die Datenlage jedoch nicht ausreichend, um diese extrem hohen Proteinmengen zu empfehlen.[...]
Die Arbeitsgruppe Sporternährung empfiehlt wohl aus den o.g. Gründen zwischen 1,2 bis maximal 2gr./kg Körpergewicht für Sportler.
Mir ging es mit meiner Verständnisfrage aber eher drum, was der Grund ist bzw. die Gründe sind, dass Du Dich den Aussagen der DGE bezüglich der Gefährlichkeit bzw. Problematik des Fleischkonsums anschliesst, den Empfehlungen zur Proteinzufuhr jedoch nicht (Du liegst ja mit Deiner Zufuhr über jeder DGE-Empfehlung, ob man nun die 0,8 oder die sportspezifischen maximal 2gr./kg Körpergewicht ansetzt).
Randbemerkung: Früher schlugen einige Quellen vor, dass man die Proteinzufuhrempfehlung rein auf die LBM (lean body mass) beziehen sollte, statt auf das gesamte Körpergewicht. Ich fand das eigentlich immer ganz sinnig. Weiss allerdings nicht, wie diesbezüglich der aktuelle wissenschaftliche Stand ist.
Ja, es wird angeraten, dass man bei bestehenden Nierenerkrankungen keine erhöhte Proteinzufuhr zu sich nehmen sollte.
Genauer wird empfohlen sein Protein aus 2/3 pflanzlichem und 1/3 tierischen Produkten zu beziehen, also die Zufuhr speziell tierischen Proteins runterzufahren.
Hierbei sollte die tägliche Proteinaufnahme bei 0,6-1g/kg sein.
Und ja, es konnte in diversen Studien sowie Übersichtsarbeiten ein Zusammenhang zwischen erhöhter Proteinaufnahme und einer möglichen Nierenschädigung festgestellt werden.
Allerdings meint die DGE dazu auch, dass laut aktuellem Stand gesunde Erwachsene nichts zu befürchten hätten. Kritikpunkt ist allerdings, dass die meisten
Studien hierzu eher über einen kurzen Zeitraum und nicht längeren Beobachtungszeitraum stattgefunden haben.
Als Maxwerte gelten 1,7g/kg Körpergewicht.
Dennoch ist Protein ja auch nicht wieder gleich Protein.
Ob jemand sein Protein hauptsächlich aus tierischen oder pflanzenbasierten Eiweißen bezieht, macht auch einen Unterschied.
Im Vergleich zur durchschnittlichen Mischkost konsumiere ich aber dann doch wieder weniger tierisches Protein als jemand, der sich nur normal mischköstlich ernährt.
Insgesamt aber ja, ein Aspekt über den sich wohl mehrere, die sich mit einem erhöhten Proteingehalt ernähren, beachten sollten.
Meine Einstellung in Bezug auf den Konsum von Fleisch schließt sich damit ja auch nicht aus.
Hierzu habe ich meine Ansichten dazu warum benannt. Und hier ebenso.
Aber konkret:
Wir sprachen ja über Fleisch. Dennoch halte ich dann nicht gleichwertig einen übermäßigen Konsum von Milchprodukten und Eiern dann für besser.
Insgesamt finde ich sollte der Konsum von Tierprodukten allgemein der Gesundheit wegen nicht maßlos sein, sondern mit einem gewissen Bewusstsein geschehen.
Bewusstsein = Wertschätzung für die Produkte, statt sie als selbstverständlich zu sehen.