Dieser traurige Befund trifft derzeit auf Deutschland zu. Seit 2018 hat das Land unter dem Strich kein Wachstum mehr gesehen. Deutschland ist Schlusslicht, die Lücke zu den USA hat sich weiter vergrößert, gleichzeitig ist Deutschland aber auch hinter andere europäische Länder zurückgefallen. Gleichzeitig steigt Zahl der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst weiter und weiter.
Sollte Trump seine Drohungen wahrmachen, und Zölle erheben, könnte Deutschland vier Jahre am Stück ökonomisch schrumpfen. Das wäre die längste Schrumpfperiode in der Nachkriegsgeschichte.
Kein Wunder, dass die ökonomische Lage im Wahlkampf das wichtigste Thema ist. Forsa hat herausgefunden, dass die Sorge um die weitere wirtschaftliche Entwicklung für die Bundesbürger eine deutlich höhere Priorität hat als die Migration, die soziale Ungleichheit, der Klima- und Umweltschutz oder die Gefährdung des Friedens durch den Krieg in der Ukraine.
Umso wichtiger ist es, darüber zu debattieren, wie Deutschland wieder great werden könnte, und wem wir überhaupt zutrauen, Deutschland wieder great zu machen. Deshalb gibt es in dieser Woche ein ganz besonderes Line-up im Welt-Podcast Hashtag#DeffnerundZschäpitz, ein Line-up, das es so noch nie in einem Podcast gab.
Als Vertretung für den urlaubenden Deffner habe ich mir zwei publizistische Schwergewichte eingeladen: BILD-Chefredakteurin Marion Horn und Welt-Chefredakteur und Herausgeber-elect ulf poschardt. "Wir brauchen keine Reformen, wir brauchen Disruption. Und die muss radikal ausfallen", sagt Poschardt. Und Horn merkt zur Milliardärssteuer an, mit deren Einnahmen Schulklos saniert werden sollen: "Eine Miliiardärssteuer ist nicht nachhaltig. Die wachsen nicht nach, wenn wir so weiternachen."
Wir diskutieren nicht nur, wie Deutschland wieder großartig wird, sondern wir müssen auch darüber reden, ob Marion zu zahm zu Robert Habeck war, der bei ihr am heimischen Küchentisch eine Stunde lang Platz genommen hatte. Und ohne Ulfs rant gegen die Öffis geht auch kein Podcast mit ihm zu Ende.
Ihr hört viel Überraschendes, natürlich auch Erwartbares – auf alle Fälle ist es eine muntere Podcast-Runde geworden, der jeder lauschen sollte, dem das Land am Herzen liegt.
Zahlen+Daten:
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Der Podcast:
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Die VW-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo sagte: "Kein Standort wird dichtgemacht, niemand wird betriebsbedingt gekündigt und unser Haustarif wird langfristig abgesichert." Zwar gebe es "tarifliche Zugeständnisse" jenseits der monatlichen Einkommen – dem gegenüber stünden aber "der solidarisch erwirkte Erhalt aller Standorte" samt Zukunftsperspektiven, eine neue Beschäftigungssicherung bis Ende 2030 und die "Gewissheit für den Vorstand, dass bei Volkswagen Veränderungen gegen den Willen der Belegschaft zum Scheitern verurteilt sind".
Gegen den Willen der Belegschaft kann in der Welt der Gewerkschaft das Unternehmen wahrscheinlich nichtmal pleite gehen
arbeite selber in der Chemie, Krise ist ne toxische Mischung aus zu hohen Energiepreisen und zu wenig Nachfrage der weiterverarbeitenden Kunden (Kunststoffe, Autobauer etc.). Wenn man sich mit älteren Kollegen unterhält können sie sich nicht erinnern wann es jemals so schlechte Aussichten gab, die aktuelle Krise ist vergleichbar mit 2008/2009 was die Nachfrageseite angeht.
Die Einschläge kommen aber näher, dieses Jahr wurde unser Schwesterwerk in den Niederlanden dicht gemacht aus ökonomischen Gründen.
Arbeite ebenfalls in der Chemie und bei uns ist das kommende Jahr bereits voll ausgelastet. Wir haben uns halt spezialisiert und Innovationen angestoßen.
Zur allgemeinen Stimmung finde ich das einen zwar etwas überspitzten, aber sehr treffenden Beitrag:
Der Pessimismus und überzogene Erwartungen an die Regierung lähmen das Land. Dabei ist die Industrie an ihrer Misere großteils selbst schuld.
Deutschlands größtes Problem ist heute seine Depression. Die Stimmung ist dabei deutlich schlechter als die Lage. Der Pessimismus droht Politik und Wirtschaft zu lähmen und die Krise herbeizuführen, die man verhindern will. Mit seinem Vorschlag für einen Deutschlandfonds für Investitionen und Infrastruktur versucht Wirtschaftsminister Robert Habeck, dem entgegenzuwirken und zumindest mittelfristig einen Wachstumsimpuls zu setzen. Was jedoch grundsätzlich fehlt, ist Verantwortungsbewusstsein – zu viele in Deutschland weigern sich, Verantwortung zu übernehmen, und suchen stattdessen die Schuld bei anderen.
Der Artikel thematisiert die Verlagerung von BASF-Produktionskapazitäten nach China aufgrund hoher Energiepreise, Regulierungen und Bürokratie in Deutschland. In Zhanjiang entsteht ein neuer Großstandort, der Ludwigshafen ablösen soll. BASF leidet unter steigenden Kosten, sinkender Nachfrage und dem Wegfall günstiger russischer Gaslieferungen. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Herausforderungen für die deutsche Chemiebranche, die mit einer tiefen Krise kämpft.
Wahnsinnig schade, ich habe dort mal als Student gearbeitet und der Verbundsstandort ist wirklich faszinierend. Jetzt werden Anlagen in LU abgebaut und irgendwoanders aufgebaut, gleichzeitig baut man neue Verbundstandorte in China. Unglaublicher Verlust für die Wirtschaft im Rhein-Neckargebiet.
Harun hat geschrieben: zum Beitrag navigieren4. Jan 2025, 07:42
Danke für deinen Einwand. Für dich und mich ist der Strom günstiger. Für die >1000 Unternehmen, die befreit waren, jedoch nicht.
Genau. Obwohl ich ehrlich gesagt nicht weiß, ob diese EEG begünstigten Firmenstandorte (ungefähr 2000) andere Subventionen erhalten, ggf. Auch von den jeweiligen Bundesländern.
Aber die Aussage war ja, dass der Preis offenbar im Rückblick stabil geblieben ist. Und das stimmt offenbar für den Großteil der Abnehmer.
Harun hat geschrieben: zum Beitrag navigieren4. Jan 2025, 07:42
Danke für deinen Einwand. Für dich und mich ist der Strom günstiger. Für die >1000 Unternehmen, die befreit waren, jedoch nicht.
Genau. Obwohl ich ehrlich gesagt nicht weiß, ob diese EEG begünstigten Firmenstandorte (ungefähr 2000) andere Subventionen erhalten, ggf. Auch von den jeweiligen Bundesländern.
Aber die Aussage war ja, dass der Preis offenbar im Rückblick stabil geblieben ist. Und das stimmt offenbar für den Großteil der Abnehmer.
„Warum werden die angeblich hohen Strompreise und die Energiewende fälschlicherweise immer wieder als Ursache der Wirtschaftskrise genannt?“
Harun hat geschrieben: zum Beitrag navigieren4. Jan 2025, 07:42
Danke für deinen Einwand. Für dich und mich ist der Strom günstiger. Für die >1000 Unternehmen, die befreit waren, jedoch nicht.
Genau. Obwohl ich ehrlich gesagt nicht weiß, ob diese EEG begünstigten Firmenstandorte (ungefähr 2000) andere Subventionen erhalten, ggf. Auch von den jeweiligen Bundesländern.
Aber die Aussage war ja, dass der Preis offenbar im Rückblick stabil geblieben ist. Und das stimmt offenbar für den Großteil der Abnehmer.
„Warum werden die angeblich hohen Strompreise und die Energiewende fälschlicherweise immer wieder als Ursache der Wirtschaftskrise genannt?“
Im internationalen Vergleich sind die Preise ja hoch. Aber es ging ja eben um die Entwicklung in Deutschland über die Jahre. Eine völlig andere Fragestellungen und Perspektive.
Aber natürlich kann man die Frage stellen, weshalb ein Unternehmen ohne eeg Befreiung in 2017 zu 17,09 Cent arbeiten konnte und in 2024 zu 16,99 Cent nicht mehr.
Man sieht ja ganz gut, wie die Beschaffungskosten - sprich i.W. Erzeugung - durch volatile EE und Abbau von Grundlast gestiegen sind. Um das zu kompensieren hat man EEG-Umlage abgeschafft und Strom-St. auch sehr stark reduziert (von 20,50 EUR pro MWh auf 0,50 EUR pro MWh).
Jedoch ist es nun mal so, dass energieintensive Unternehmen sowieso eine sehr starke Reduzierung der EEG und auch Strom-St. hatten. Somit erreicht diese Unternehmen diese Kompensationsmassnahme gar nicht. Für die ist hier nur der blaue Balken relevant und der geht halt steil.
Für ein Kleinunternehmen ist die Aussage also richtig, da die vorher auch schon viel gezahlt haben.
Für energieintensive Unternehmen wird es halt unterm Strich jetzt aber auch richtig teuer.
Beobachter hat geschrieben: zum Beitrag navigieren4. Jan 2025, 08:37
Für energieintensive Unternehmen wird es halt unterm Strich jetzt aber auch richtig teuer.
Und das sind die Unternehmen, die sich derzeit in Schieflage befinden.