Vorgebeugtes Rudern: eure Empfehlungen? Aus dem Lat ziehen?!

[bossijanni]

Servus, wenn es "nur" um vorgebeugtes Langhantelrudern geht, wie macht Ihr es warum und würdet es wie warum empfehlen?

Danke und Grüße

[GastXY]

Servus, wenn es "nur" um vorgebeugtes Langhantelrudern geht, wie macht Ihr es warum und würdet es wie warum empfehlen?

Danke und Grüße

Was hast du denn vor damit? Was ist dein Ziel?
In welchem Gesamtkontext steht das? Stichwort Belastung unterer Rücken, Griffkraft etc.

Etwas mehr Input würde die sehr komische Frage nur noch ein wenig komisch machen.

[bossijanni]

Servus, wenn es "nur" um vorgebeugtes Langhantelrudern geht, wie macht Ihr es warum und würdet es wie warum empfehlen?

Danke und Grüße

Was hast du denn vor damit? Was ist dein Ziel?
In welchem Gesamtkontext steht das? Stichwort Belastung unterer Rücken, Griffkraft etc.

Etwas mehr Input würde die sehr komische Frage nur noch ein wenig komisch machen.

Wollte grad oben edtieren! ;-)

Mit gehts primär um den Lat, aber auch um die Rückenstrecker, die Rhomboideen, den mittleren und unteren Trapez. ;-)

Man hört und liest immer, dass man aus dem Lat ziehen soll und muss. Wenn ich das mache, dann spüre ich den zwar extremst geil, aber mit explosiv ziehen und bis zum Bauch ziehen ist da nicht. Wenn ich mir Videos anschaue, dann wird zwar explosiv gezogen, sieht aber von der Seite so aus, als wenn fast nur aus den Armen gezogen wird.

[runn12]

Für latfokus : enger, körpernaher griff und eher zum Bauch.

[bossijanni]

Für latfokus : enger, körpernaher griff und eher zum Bauch.

Und wie ist das mit dem nur aus dem Latziehen genau? Sehe die Jungs in den Videos nur exolosiv reißen. Wenn ich das selbst so mache, scheint das den Lat auch zu trainieren, aber die Arme sind doch sehr stark involviert. Der Lat zieht also die Stange so hoch, bis ich mit Ach und Krach mit den Ellbogen auf Höhe des OKs bin, ziehe ich also weiter, sodass die Ellbogen hinter den OK sind, trainiere ich damit nur die Arme und macht dann keinen Sinn. Richtig?

[runn12]

Bei Mehrgelenksübungen kannst Du nicht nur mit einer Muskelgruppe arbeiten. Du versuchst allenfalls, die Beteiligung anderer Gruppen zu verringern.

Du ziehst so weit nach oben, wie Du kommst - sobald Du einen echten Arbeitsbereich erreichst, stellst Du fest, dass viele Gedanken, die Du Dir machst, nicht praxisrelevant sind, weil nicht umsetzbar ( etwa "Gewicht bis zum Bauch ziehen und dann noch weiter"), versuchst dann, die Ellbogen noch ein Stück nachzuziehen ( was Dir nicht gelingen wird, weil der echte Arbeitsbereich der ist, bei dem Du nicht weiter nach oben kommst und bei dem die Arme die schwächsten Glieder der Kette sind, also gar nicht übernehmen können) und senkst das Gewicht kontrolliert ab.

So uncharmant es klingt - es ist IMMER lohnender, erst ins Gym zu gehen und die Übung zu machen, als sich daheim in theoretischen Extrakten zu ertränken.
9 von 10 Dingen, die Dir durch den Kopf gehen, sind in der Praxis wie bereits angesprochen irrelevant, weil nicht umsetzbar.

Eine perfekte Technik hast Du anfangs auch nicht, die kommt mit der Zeit, sofern Du ehrlich zu Dir bist und auf das Feedback, das Dein Körper Dir gibt, achtest ( auch das kommt nicht sofort).

[H_D]

[bossijanni]

Bist Du das?

Da wird gezeigt, wie ich es meine, aber noch nicht gesehen habe. Danke. Da wird zwar auch explosiv gezogen, was ich rein nur aus dem Lat noch nicht so hinbekomme, aber eben nicht bis zum Berühren der unteren Brust oder des oberen der unteren Bauchs (was jetzt auch richtiger ist!?).

Dass man beim Latzug und bei Klimmzügen sowie bei Bufterfly reverse und vorgebeugten Seitheben den langen Kopf des Trizeps mittrainiert, wusste ich auch noch nicht.

Hat es einen Grund, warum bei vorgebeugten Rudern, einarmigen Rudern im Sitzen und Face pulls die Schultern nicht komplett in die Protraktion gehen, dafür aber beim beidarmigen Rudern im Sitzen?

[Jacuzzii]

So uncharmant es klingt - es ist IMMER lohnender, erst ins Gym zu gehen und die Übung zu machen, als sich daheim in theoretischen Extrakten zu ertränken.
9 von 10 Dingen, die Dir durch den Kopf gehen, sind in der Praxis wie bereits angesprochen irrelevant, weil nicht umsetzbar.

Das ist wahrscheinlich der beste Tipp, den du in diesem Thread bekommen wirst. Dein Körper wird dir schon mitteilen, ob etwas funktioniert oder nicht. Es ist zwar leichter gesagt als getan, weil man ja möglichst alles richtig machen will, aber das ist die Realität.

Im Bezug auf das LH-Rudern: Sorge einfach dafür, dass du einen geraden Rücken einhältst, genug Corespannung aufbaust & du mit möglichst wenig Schwung arbeitest, um die Verletzungsgefahr zu minimieren. Wohin du genau ziehst macht die Ausführung weder richtig noch falsch. Du veränderst damit nur den Fokus (oberer Rücken oder Lat). Im Endeffekt arbeitet sowieso der ganze Rücken mit, was LH-Rudern zu so einer guten Rückenübung macht.

[thosh]

So uncharmant es klingt - es ist IMMER lohnender, erst ins Gym zu gehen und die Übung zu machen, als sich daheim in theoretischen Extrakten zu ertränken.
9 von 10 Dingen, die Dir durch den Kopf gehen, sind in der Praxis wie bereits angesprochen irrelevant, weil nicht umsetzbar.

Eine perfekte Technik hast Du anfangs auch nicht, die kommt mit der Zeit, sofern Du ehrlich zu Dir bist und auf das Feedback, das Dein Körper Dir gibt, achtest ( auch das kommt nicht sofort).

Hab irgendwo mal ein Interview, glaube von Schwarzenegger, gelesen, weiß auch nicht ob das stimmt, wenn die nicht wussten welchen Muskel eine Übung genau trifft haben sie die so lange gemacht bis nix mehr ging und am nächsten und übernächsten Tag geschaut wo es Muskelkater gibt . Ist aber vermutlich zu einfach .

[powerlifting_max]

Der Gesamtkontext ist entscheidend.

Man kann ja auf zwei verschiedene Arten rudern: einmal mit Bewegung im Schulterblatt, einmal ohne. Wenn sich das Schulterblatt nicht bewegt, arbeitet hauptsächlich der Lat, jedenfalls bis der Oberarmknochen auf Höhe des Oberkörpers ist. Wenn der Oberarmknochen hinter dem Oberkörper ist, arbeitet der Teres Major.

Sobald sich das Schulterblatt bewegt, arbeitet aber der Trapez. Dessen Aufgabe ist schließlich die Bewegung der Schulterblätter.

Beides braucht man. Das Minimalpensum pro Woche ist für mich also einmal Rudern mit Bewegung der Schulterblätter und einmal ohne.

Wenn man jetzt auf deine Frage zurückkommt, kann man sich also verschiedene Fragen stellen: willst du den Lat treffen? Willst du den Trapez treffen?

Hast du schon eine Übung, wo du eine der zwei Varianten machst? Wenn ja, dann macht es Sinn, jetzt etwas anderes zu machen.

[Gräte]

Vorgebeugtes Rudern ist die koordinativ anspruchsvollste Übung der Grundübungen und kann man wie keine andere Grundbung auf unterschiedlichste Weise "richtig" oder "falsch" machen:
Mehr oder Weniger dynamisch, mit mehr oder weniger Hüftstreckung, mit mehr oder weniger horizontalem Oberkörper. Grundsätzlich muss man v.a. darauf achten, dass man den unteren Rücken gut und lange genug stabilisiert, weil der mehr oder weniger in einer Zwangslage ist.

Würde persönlich jedem erst mal jedem empfehlen an ner brustgestützten Maschine vernünftig zu Rudern, falls man die Möglichkeit hat. Da kann man einfacher lernen, wie man "aus dem Lat" oder mehr aus dem oberen Rücken zieht. Da haperts bei sehr vielen an der Koordination.
Nächster Schritt in Richtung Ganzkörperübung wäre dann Kabelrudern.
Danach dann vorgebeugtes Rudern (wenn man bis dahin vernünftig Kreuzheben kann bzw. die Wirbelsäule stabil halten kann).
Es braucht m.M. zwingend relativ gute Ruder- und Hüftstreckkompetenzen für gutes vorgebeugtes Rudern.