In den besetzten Gebieten ist selbstverständlich alles total dufte, seit die freundlichen Russen da das Sagen haben...
https://orf.at/stories/3340005/
Wenige Informationen dringen aus jenen ukrainischen Gebieten, die von Russland annektiert sind. Eine Recherche des Investigativnetzwerks der European Broadcasting Union (EBU) zeichnet nun ein drastisches Bild vom Leben in den besetzten Gebieten. Wer sich weigert, einen russischen Pass anzunehmen, wird der Zugang zu Lebensmitteln, Bildung, Arbeitsplätzen, medizinischer Versorgung und lebensrettenden Medikamenten verweigert – wenn nicht sogar Folter und Deportierung drohen.
Die aufgezwungene russische Staatsbürgerschaft hat vor allem für Männer Konsequenzen. Sie sind dann gezwungen, bei den russischen Streitkräften zu dienen. Einem Bericht des russischen Verteidigungsministeriums zufolge stammten von den 300.000 Männern, die im Herbst 2022 für die „spezielle Militäroperation“ in der Ukraine mobilisiert wurden, 80.000 aus den Regionen Donezk und Luhansk. Auch aus den Regionen Cherson und Saporischschja wurde berichtet, dass dortige Rekrutierungsbüros begannen, Männer im wehrfähigen Alter vorzuladen.
Die Besatzer wiederum begannen ihre „Russifizierung“ bei den schwächsten Gruppen: Nach der Anweisung, vorrangig „Bürger mit eingeschränkter Mobilität“ anzuvisieren, sind auf offiziellen Social-Media-Kanälen russische Beamte in Militäruniformen zu sehen, die in Pensionistenheimen und bei Hausbesuchen Senioren bei der Beantragung und Abnahme von Fingerabdrücken helfen. Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Juni gab es von den Besatzungsbehörden nur dann humanitäre Hilfe, wenn man die russische Staatsbürgerschaft annahm.
Auch medizinische Hilfe und Medikamente wie Insulin bekommen laut Aussagen von Geflohenen nur jene, die sich zu Russland bekennen. Selbst der Tod wird für die Bewohner schwierig. „Es ist unmöglich, eine Person ohne Genehmigung der Besatzungsbehörden zu begraben“, sagt Alexander Samoilenko, Leiter des Regionalrats von Cherson in den von der Ukraine kontrollierten Gebieten. „Die Beerdigung wird mit einem russischen Pass durchgeführt oder unter irgendeinem Vorwand verweigert.“
Leonid Remyga, Chefarzt des städtischen Krankenhauses von Cherson, sagt, dass in der russischen Besatzungszeit von März bis November 2022 Eltern gezwungen wurden, ihre Neugeborenen als Russen zu registrieren. Gedroht wurde laut Remyga mit der Verweigerung von Windeln und Babynahrung – wenn das nicht half, mit vorgehaltener Waffe.
https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/pres ... richtungen
Berichte von medizinischem Personal und Patient*innen, die unter russischer Kontrolle lebten, wiesen darauf hin, dass der Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten und Behandlungen aufgrund von Ausgangbeschränkungen, massiver Zerstörung von Gesundheitseinrichtungen oder des unberechenbaren Verhaltens einiger russischer Einheiten stark eingeschränkt war. Diese Informationen wurden durch die medizinischen Aufzeichnungen von Ärzte ohne Grenzen von 11.000 Konsultationen (November 2022 bis Februar 2023) gestützt. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen versorgten häufig Patient*innen mit chronischen Erkrankungen, die mehrere Monate lang unbehandelt blieben.
https://www.diabetiker-nds.de/news/meld ... -zerstoert
Bereits vor dem Beginn des Krieges in der Ukraine war Insulin in einigen Regionen des Landes knapp. Jetzt fehlt es überall. Der Bundestag teilte mit, dass es wohl zur gezielten Zerstörung des größten Insulin-Lagers des Landes gekommen sei. Ein Großteil der Vorräte sei unbrauchbar.
https://www.dw.com/de/besetzte-gebiete- ... a-65521015