Was lest/hört ihr gerade?

[Knolle]

Ich fand das Buch auch richtig stark. Hab eigentlich kein schlechtes Buch von Harris gelesen.

[Saeumling]

(Hör-) Buch Nummer 8

Fünf Winter von James Kestrel

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Honolulu, 1946: Vor fünf Jahren untersuchte Detective Joe McGrady den Mord an einem jungen Mann und dessen Freundin, einer Japanerin. Die Spur führte nach Hong Kong, wo McGrady in Kriegswirren geriet, verhaftet und verschleppt wurde und schließlich in Japan untertauchen musste. Nach nunmehr fünf Wintern kehrt McGrady als Privatdetektiv nach Hawaii zurück, fest entschlossen, den Fall, der ihn nie losließ, endlich abzuschließen …

Fünf Winter ist ein gewaltiges Epos im Cinemascope-Format, das einem für immer im Gedächtnis bleiben wird: ein fesselnder Thriller, eine Geschichte des Überlebens trotz aller Widrigkeiten, ein erschütterndes Porträt des Krieges und eine herzzerreißende Liebesgeschichte in einem.

Als Hörbuch auf Spotify gehört und ich kann mich den extrem guten Rezensionen auf Amazon nur anschließen. So ein Hammer Buch! Die Story hat mich sehr gefesselt und war durchweg spannend. Es war aber auch nicht so, dass jede Minute eine neue extreme Wendung passierte, sondern alles sehr "human". Gleichzeitig auch eine tolle Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen plus die Einbindung in den Weltkrieg, die Einblicke in die verschiedenen Schauplätze gibt. Man weiß ja teilweise, was passiert, ist aber gespannt, wie es die Handlung beeinflussen wird. Jeder Abschnitt des Buches ist anders und hat seinen eigenen, besonderen Charme. Neben dem Krieg, dem Thriller und der Liebe spielen auch die getroffenen Entscheidungen eine große Rolle. Immer wieder wird reflektiert, wie sich Leben und das Weltgeschehen hätten anders enden können, wenn andere Entscheidungen getroffen worden wären.

Einziges Manko: der Sprecher hätte einen Tick besser sein können. Manchmal ging die Stimme am Satzende etwas hoch, was ich irritierend fand. Und der Unterschied bei Dialogen zwischen den Personen war kam hörbar, sodass es manchmal schwer war, auszumachen, wer gesprochen hatte.

Alles in allem eine sehr deutliche Empfehlung, unbedingt lesen! Wer lieber hört, macht mit der Hörbuch Variante aber auch nichts falsch.

Danke für den Tipp, bin sehr gespannt!

[Knolle]

Ich bin gespannt, wie du die englische Version findest denke, vom Englisch her müsste es gut gehen.

[clayz]

Hab die neue Musk Bio von Walter Isaacson jetzt beendet
Hervorragendes Buch. Hat mir ähnlich gut gefallen wie die Steve Jobs Bio von ihm damals.

Die 770 Seiten lohnen sich. Hab schon mit Super-Communicators gestartet:



Danach kommt The Friction Project

[Comeback_Kid]

Find die Musk-Bio von Isaacson auch deutlich besser als die Erste ("Elon Musk: Wie Elon Musk die Welt verändert").
Viel privater/persönlicher und mehr Einblick in den Struggle mit den Firmen.

[Sucuk87]

Find die Musk-Bio von Isaacson auch deutlich besser als die Erste ("Elon Musk: Wie Elon Musk die Welt verändert").
Viel privater/persönlicher und mehr Einblick in den Struggle mit den Firmen.

Die habe ich gehört und fand die ziemlich cool. Wird sich für mich aber wahrscheinlich nicht lohnen, die andere Biografie zu hören, da sich dabei ja viel überschneiden würden.

[clayz]

Nein, ist nicht so. Die neue geht wesentlich mehr auf musk den Unternehmer und seine Firmen ein. Bei der alten steht Kindheit, privates und Familie mehr im Fokus.

[Beobachter]

Plattform (Houellebecq, Michel)

Der Roman ist von 2001. Ich habe ihn jetzt erst entdeckt. Houellebecq hat offensichtlich schon damals bewiesen, dass er den Zustand der westlichen Gesellschaft und insbesondere die Seele des europäischen Mannes mittleren Alters perfekt beschreiben kann. Hier am Beispiel der postmodernen Tourismusindustrie, die eine Möglichkeit auf Glück und sexuelle Erfüllung zu bieten scheint. Jeder der einmal im Flieger nach Bangkok saß, wird den beschriebenen Typus Mann wiedererkennen. Wem zB Serotonin gefallen hat, der kann auch hier zugreifen, wobei dieses Buch ungleich vulgärer ist.

In dem Buch ist mir Houellebecq auch als hervorragender Aphoristiker aufgefallen. Nachfolgend noch auszugsweise ein paar gelungene Aphorismen und weitere Bonmots:

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Meinen letzten freien Tag verbrachte ich in verschiedenen Reisebüros. Ich mochte die Urlaubskataloge, ihre Abstraktion, ihre Art, Orte aus der ganzen Welt auf eine begrenzte Sequenz von Tarifen und möglichem Glück zu reduzieren; mir gefiel vor allem das Sternchensystem, um die Größe des Glücks anzuzeigen, die man berechtigterweise erwarten durfte.

Nach Pattaya gibt es nichts mehr, es ist gleichsam ein Sammelbecken für den Abschaum, eine Kloake, in dem die unterschiedlichsten Rückstände der westlichen Neurose angeschwemmt werden. Ob man homosexuell, heterosexuell oder auch beides ist, Pattaya ist der Bestimmungsort der letzten Chance, anschließend bleibt nur noch der Verzicht auf jegliches Begehren... Man kommt nicht nach Pattaya, um ein neues Leben zu beginnen, sondern um es unter annehmbaren Bedingungen zu beenden.

Die ersten Kapitel des Buches veranschaulichen wunderbar den Fluch des Touristen, der sich verzweifelt auf die Suche nach »nicht-touristischen« Orten begibt. Durch seine bloße Anwesenheit trägt er jedoch dazu bei, sie in Mißkredit zu bringen, und ist so gezwungen, immer fernere Ziele anzusteuern, wobei das Vorhaben im Zuge seiner Verwirklichung nach und nach zerstört wird.

Ich empfinde keinen Hass auf die westliche Welt, höchstens tiefe Verachtung. Ich weiß nur, dass wir alle, die wir hier sind, von Egoismus, Masochismus und Tod durchdrungen sind. Wir haben ein System geschaffen, in dem es ganz einfach unmöglich geworden ist zu leben; und dieses System exportieren wir noch dazu.

Leben ohne zu lesen ist gefährlich, weil man sich mit dem Leben begnügen muß, das kann dazu führen, daß man Risiken eingeht.

Im Gegensatz zu den Thais, die sich in allen Situationen durch eine geradezu pedantische, bisweilen übertriebene Sauberkeit auszeichnen, schlingen die Chinesen das Essen gierig hinunter, lachen laut mit offenem Mund, wobei sie winzige Nahrungsstückchen ausspeien, sie spucken auf den Boden, schneuzen sich zwischen den Fingern – kurz gesagt, sie verhalten sich in allem genau wie Schweine. Außerdem sind es sehr viele Schweine, was die Sache nicht besser macht.

Man erinnert sich an sein eigenes Leben, schreibt Schopenhauer irgendwo, kaum besser als an einen Roman, den man irgendwann gelesen hat. Ja, so ist das: kaum besser.

...

[Eric]

Ich habe gerade gesehen, dass es von „ die blaue Auferstehung „ nach sieben Jahren Warten doch noch einen dritten und abschließenden Teil gibt. Also fange ich heute wieder mit Teil 1 an, um die Erinnerung aufzufrischen.

P.S dabei handelt sich um eine Mischung zwischen Zombie- und Mittelalterroman.

[Knolle]

Buch Nummer 9

T.C. Boyle - Wassermusik

Mungo Park, Afrikaforscher aus Schottland, begibt sich Ende des achtzehnten Jahrhunderts wie viele Europäer vor ihm auf die Suche nach dem Niger. Johnson, ein Afrikaner, den ein wechselvolles Schicksal zeitweilig in Londons beste Gesellschaft verschlug, bis er infolge eines Duells zurück nach Afrika verbannt wurde, steht ihm als Dolmetscher zur Seite. Eine verwegene Reise beginnt, ein Abenteuer, das durch die Begegnung mit Ned Rise, einem Pechvogel und Trunkenbold, eine schicksalhafte Wendung nimmt. Mit dabei auf dieser Tour de Force: Huren, Schläger, Kannibalen, Stammesfürsten, Glücksritter.

Ein Buch wie eine Netflix Serie. Die Erzählung ist wirklich sehr "kinematographisch", alles ist wie ein Film oder eine Serie: die Handlung ist wie in Szenen unterteilt und beschrieben und hat so die typischen Verläufe, wie man sie in einem Film erwarten würde. Auch die Kapitel sind kurz und lassen sich gut runter lesen. Die Charaktere sind schrullig und übertrieben und die Handlung schwankt zwischen grausam und brutal und amüsant und unterhaltsam. Es gibt Humor, Drama, Liebe, Sex und Skandal.
Ein Abenteuerroman, der uns ins 18. Jahrhundert versetzt und zeigt, dass die Afrikaner und die englische Gesellschaft auf die ein oder andere Weise gar nicht so unterschiedlich voneinander sind.
Ich habe mich auf jeden Fall sehr unterhalten gefühlt beim Lesen und kann das Buch nur empfehlen.

[Knolle]

(Hör-) Buch Nummer 10

Aldous Huxley - Brave new world

Far in the future, the World Controllers have created the ideal society. Through clever use of genetic engineering, brainwashing and recreational sex and drugs all its members are happy consumers. Bernard Marx seems alone harbouring an ill-defined longing to break free. A visit to one of the few remaining Savage Reservations where the old, imperfect life still continues, may be the cure for his distress...

Huxley's ingenious fantasy of the future sheds a blazing light on the present and is considered to be his most enduring masterpiece.

Sehr interessantes Buch und als Hörbuch auch sehr gut gelesen. Manche "typischen" Begriffe (so wie bei 1984) würde man wahrscheinlich eher beim Lesen (und nachschlagen) besser verstehen. Und gerade in den ersten Szenen waren die Sprünge in den Dialogen etwas schwer nachzuvollziehen. Ansonsten aber gut zu verstehen.
In Summe sehr spannend, wobei ich die aufgezeigte Zukunft eher als interessant wahrgenommen habe und weniger als Dystopia. Gerade in Hinblick auf das Datum, wo das Buch geschrieben wurde und wie man die Punkte auf die heutige Gesellschaft übertragen kann, sind spannend.
Besonders stark waren im letzten Teil die Dialoge zwischen dem Controller und John Savage.

[clayz]

Aktuell als Hörbuch

Outlive: The Science and Art of Longevity
Buch von Peter Attia

Habs mir aufgrund der medizinischen Begriff auf deutsch bei Audible geholt.
Bislang echt interessant. Bleibe gerne dran

»OUTLIVE ist bereits jetzt DAS herausragende Standardwerk zum Thema Langlebigkeit – und wird es wohl die nächsten Jahre bleiben. Alles andere dazu sind Fußnoten.« BAS KAST

Würden Sie nicht auch gerne länger leben? Und besser? In diesem Handbuch für ein langes und gutes Leben schildert Dr. Peter Attia die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, um innovative Ernährungsmaßnahmen und Techniken zur Bewegungs- und Schlafoptimierung anschaulich zu vermitteln – und er gibt Tipps für eine ausgeglichene emotionale und geistige Gesundheit. Denn trotz all ihrer Erfolge ist es der Schulmedizin bislang nicht gelungen, die zentralen Krankheiten des Alterns zu bekämpfen, an denen die meisten Menschen sterben: Herzkrankheiten, Krebs, Alzheimer und Typ-2-Diabetes. Allzu oft wird mit Behandlungen eingegriffen, die zu spät kommen, um noch zu helfen: Die verlängerte Lebensspanne geht auf Kosten der Gesundheit oder der Lebensqualität. Dr. Attia fordert mit seinem Buch, dieses veraltete Konzept durch eine personalisierte, proaktive Strategie für ein langes Leben zu ersetzen. Wir alle müssen jetzt handeln und aktiv werden – und nicht warten.

[Knolle]

Das hab ich mir auch geholt und werde es irgendwann mal hören. Hab einfach viel zu viele Guthaben bei Audible

[M.a.K]

Könntest pausieren. Ich hab auch noch fünf freie Guthaben.

Zur Zeit hör ich Glöckner von Notre Dame.
Ist ganz gut erzählt und geschrieben, die ewig langen Kapitel über die Pariser Architektur finde ich etwas nervig und ziehen es unnötig in die Länge aber ansonsten einer der besseren Klassiker.

Höre da relativ viele zur Zeit.

Nur einmal ein Auszug
Hervorragend und sollte jeder mal gehört/gelesen haben
Dracula; Bram Stoker
Frankensteins Monster, Mary Shelley

Kann man sich ruhig anhören/lesen
Edgar Allan Poe: Erzählungen 1 (paar sehr gute, paar naja aber Horror ist das nicht, nicht einmal gruslig aber das ist eben dem Zeitgeist geschuldet)
Freiherr von Münchhausen; Gottfried August Bürger (schon ein paar witzige Geschichten enthalten)
Dr. Jekyll und Mr Hyde; Robert Luis Stevenson (extreme Abweichung von der Popcultur Darstellung aber interessante Geschichte wobei weder Jekyll noch Hyde gut wegkommen, auch wieder eine Zeitgeistsache)
Ben Hur; Lewis Wallace (Christlicher Hintergrund, der aber gar nicht so im Mittelpunkt steht und das Lese-/Hörerlebnis nicht stört)
In 80 Tagen um die Welt; Jules Verne
Klaus Störtebecker; Georg Engel (mehr oder weniger sympathischer Hauptcharakter, welcher unter Größenwahn leidet)

Braucht man nicht hören/lesen
Der Golem; Gustav Meyrink (ziemlich wirre Geschichte, Golem kommt kaum/nie vor, langweilig und sehr viele jüdische Begriffe welche ich googlen musste)
Die Leiden des jungen Werther; Johann Wolfgang von Goethe (puh, war schwere Kost, hab ich nur gehört weil mich jemand mit dem Werther verglichen hat was ich im Nachgang nicht einmal witzig fand)

Absoluter Rotz
Der Prozess; Franz Kafka (selten eine wirre Geschichte mit einem so unglaublich unsympathischen Hauptcharakter dem man das Ende nur gönnen kann. Kafka soll ja angeblich selbst erlebtes in diesen Geschichten verarbeiten. Er war wohl ein gutes Arschloch)

[Knolle]

Danke, ein paar der Titel habe ich auch auf der Liste. Jekyll und Hyde hab ich auch letztens hier gepostet.

Bzgl Guthaben: ich habe ja nicht mal kostenpflichtige Abos das sind alles gratis Abos, die sich so ansammeln oder die ich genutzt habe. Ich habe bestimmt über 10 Titel, die ich noch nicht gehört habe und 5 offene Guthaben.