Das Buch richtet sich an Kraftsportler, die Laufen wollen. Der grundlegende Plane beginnt quasi nicht mal mit Laufen, da so ein Buch erstmal alle abholen muss und am Ende die Leute sich im besten Fall auch nicht verletzen oder ausgebrannt sein sollen. Das ein Buch mit einer grundlegenden Struktur nicht den Bedürfnissen jedes Einzelnen gerecht wird, liegt in der Natur der Sache.
Frank lief übrigens alles unter sub4. Über 40 mal im Wettkampf unter den unterschiedlichste Bedingungen und mit den unterschiedlichsten Anreisen. Wenn, dann können wir von oft genug sub3-30 sprechen, was immer noch beschissen, aber besser als der Großteil des restlichen Feldes ist. Richtiger Läufer wird er aber bekanntlich nie.
Das kommt jetzt vermutlich etwas salty rüber, soll es gar nicht. In die Erstellung des Laufplans fließt letztlich viel ein und wer sich auf schneller werden fokussieren muss, muss woanders Abstriche machen (nur 115 kg auf Wdh heben oder die Kinder verstoßen zum Beispiel - kleine Zeitvampire...).
Ich habe inzwischen auch dutzende Einzelbetreuungen über die Jahre gemacht und letztlich liegt es immer an den Leuten, die feststellen, dass sie sich entscheiden müssen, oder andernfalls ausbrennen und/oder verletzten. Work bleibt eben Work und die meisten "Hybridathleten" tun sich schwer damit, sich von ihrer Basis zu lösen (in in gewisser Weise dann ja auch, wenn ich Regenerationskapazität der Hüfte in Beugen und Heben verschwende), wobei man diese Basis ja auch oft aus einem gewissen Talent (bzw. größerem Talent als für die andere Sache) heraus aufgebaut hat.
Der Nüchternlauf ist ein Tool. Das hat wie jedes Tool Vor- und Nachteile, die gegen Alternativen und deren Vor- und Nachteile abgewogen werden, wobei sich das auf das Training selbst, als auch den Gesamtumstand bezieht. Ich empfehle den Nüchternlauf in einem gewissen Kontext. Das ist wie freies Kniebeugen oder olympische Lifts. Je nach Kontext, enorm sinnvoll/besser/unersetzbar/"Beschreibung der Wahl einfügen" oder in gänzlich anderen Situationen völlig unnötig oder sogar gefährlich.
Ich kann auch super abgespacete Trainingspläne schmieden. Wer 3-4 Laufbücher mal in der Hand hatte, gelesen und verinnerlichte, wird da sowieso immer dasselbe finden. Letztlich hängt es vom einzelnen Athleten ab, 1) was dieser regenerativ verträgt (was wiederum durch sehr viele Faktoren beeinflusst wird, über die sich viele Trainierende noch nicht mal richtig klar sind), 2) was die Person zeitlich bereit ist zu investieren und 3) wie viel Risiko man bereit ist einzugehen, sich zu verletzen und dann erstmals mit Fuß, Knie oder anderen Probleme monatelang rumzudoktoren. Ich hatte da gerade in öffentlichen Geschichten immer ne gewisse Verantwortung einfließen lassen.
Keine Ahnung, ob das etwas Transparenz bringt. Letztlich kann man am Ende des Tages über das ein oder andere sowieso trefflich streiten. Die wahre Wahrheit, gemäß der einer unumstößlich "Recht hat", ist letztlich nicht mehr als eine Rationalitätsfiktion, was mit ein Grund für das Disputpotenzial ist. - Glaube Andreas ist es aber eh egal, da wir schon mehrfach in Kontakt standen und ich inzwischen das Gefühl habe, entweder missverstanden werden zu wollen oder dass da einfach grundlegend unterschiedliche Vorannahmen getroffen werden. So nen richtigen Diskurs hatten wir nämlich nie, obwohl ich durchaus Argumente geliefert hatte (unser Kontakt im Oktober 23 z.B.).
Vllt auch nochmal abschließend der Hinweis, dass ich kein Missionar bin und hier niemandem gegenüber Überzeugungsarbeit leisten will. Ich bin völlig fein damit, wenn jemand das alles für Unsinn hält, ganz anders macht und am Ende bessere Ergebnisse zeitgleich in beiden Bereichen erzielt (was mit etwas Talent übrigens nicht sonderlich schwer ist - ein langsam deutlich über 40-Jähriger, der als Kind klein, dick und unsportlich war, ist keine besonders imposanter Maßstab, wenn man sich an irgendwas messen will

).
PS: Sry für den Spam.