In der katholisch geprägten Region Nordthüringens reisten in den vergangenen Wochen dutzende Asylbewerber ab. Landrat Werner Henning (CDU,67) hat dort zum 1. Dezember ebenfalls eine Flüchtlings-Bezahlkarte eingeführt.
Es stimme nicht, dass Flüchtlinge nicht arbeiten dürften. Sobald sie im Landkreis ankommen, sei dies mit Erlaubnis der Ausländerbehörde möglich. Das dauere maximal 14 Tage. „Wenn ich will, dass sich alle vertragen, darf ich Sozialbetrug und Missbrauch gar nicht erst ermöglichen“, so Henning.
Im Dezember wollte Henning (auch Finanzausschuss-Chef des Deutschen Landkreistags) an die ersten 135 von insgesamt 600 untergebrachten Flüchtlingen Bezahlkarten statt Bargeld übergeben. Und zwar an diejenigen, die abgelehnt wurden, nur noch geduldet sind. Doch mehr als zwei Drittel sagten: Nein, danke! Und: Von 92, die die Karte abgelehnt haben, sind 35 bereits in ihre Herkunftsländer (Georgien, Westbalkan) zurückgereist. Aber: 17 andere haben jetzt einen Job.
https://www.bild.de/politik/inland/poli ... .bild.htmlBis 1. Februar will Landrat Henning die Bezahlkarte an alle Flüchtlinge austeilen. Doch es gibt ein Problem: 40 der 92 geduldeten Flüchtlinge, die die Karte im Dezember nicht haben wollten, sind weder abgereist noch in Arbeit gegangen. Sie beharren bis zu ihrer Abschiebung weiter auf Bargeld, weil sie schon länger als anderthalb Jahre in Deutschland sind. Die rechtliche Grundlage dafür bietet ihnen Paragraf 2 des Asylbewerberleistungsgesetzes, der Sachleistungen nach 18 Monaten Aufenthalt in Deutschland ausschließt.
Ich frage mich ja ob sie nun weiterhin Bargeld bekommen oder das Amt hart bleibt. Aber schön, dass 17/135 jetzt einer Beschäftigung nachgehen. So trennt man schön die Spreu vom Weizen.*
* edit: Die Gummibärchen kommen erst gar nicht, weil die Abgabenlast und Bürokratie in Deutschland zu hoch sind.