Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

[Knolle]

@knolle
Was mich mal interessieren würde: Du bist ja offenbar mit Deiner aktuellen Position recht unzufrieden. Würdest Du dennoch sagen, dass sich der Schritt zum GF für Dich gelohnt hat? Hast Du irgendwelche (fachlichen?) Skills dabei erworben? Oder wars am Ende eher unbefriedigend und die Lernkurve flach?

Gute Frage, aber schwierig zu beantworten.
Finanziell hat es sich richtig gelohnt, da habe ich gut verdient in der Zeit. Ich denke, vielleicht so um die 150k brutto mehr als wenn ich bei meiner alten Firma geblieben wäre auf 3 Jahre.
Inhaltlich hab ich auch einiges gelernt, insbesondere in den Bereichen, in denen ich tätig war, insbesondere QM und auch Arzneimittel. Das war schon spannend. Dazu noch ein bisschen was in Führung, social skills und anderen Sachen, aber nicht so in dem Maße, wie man das vielleicht denkt oder auch von mir erwartet. Tatsächlich habe ich mein berufliches Selbstbewusstsein etwas verloren, weil man immer besorgt ist, dass einem das Handeln auf die Füße fällt und für nen Trigger beim Gesellschafter sorgt.
Bei den Gesprächen, die ich hatte, kam häufig ein "oh, Geschäftsführer!" raus, also haben die Leute auch einen gewissen Respekt. Daher hab ich schon wie ein Imposter, weil ich denke, dass ich den Erwartungen nicht gerecht werde.
Die Positionen sind aber auch teilweise so, dass ich die ohne meine bisherige Stelle vielleicht nicht bekommen hätte. Also vielleicht dauert es einfach nochmal ein Jahr, bis ich die Frage final beantworten kann.

[Jag.uar]

Cool, danke für die Rückmeldung!

Ist ja auch mal interessant einen solchen Aufstieg (?) zu lesen und potentielle "Schattenseiten" mitzubekommen.

[Hippo]

Du musst ja keinem erzählen wie es wirklich war und nachdem du ja jetzt ein paar Jahre die Stelle hattest kommt das auch auf keinen Fall komisch, wenn du wechselst. Das zahlt sich mit Sicherheit noch dicke aus!

[Harun]

Tatsächlich habe ich mein berufliches Selbstbewusstsein etwas verloren, weil man immer besorgt ist, dass einem das Handeln auf die Füße fällt und für nen Trigger beim Gesellschafter sorgt.

Aus diesem Grund war GF ohne Anteile keine Option für mich. Man ist eigentlich immer der Buhmann und hintendran sitzt wer, der wenig vom operativen Geschäft mitbekommt und nur die Hand aufhält.
Natürlich hat das in kleineren Firmen eine andere Gewichtung und ist bei größeren Unternehmen eher gänige Praxis.

[Sonnigesgemüt]

Entscheidend ist dass @Knolle die Position jetzt ne ganze Weile hatte. So kommen mit Sicherheit Angebote die ohne nicht gekommen wären. Der Rest ist in meinen Augen Nebensache.

[TIMMY!]

Denke auch, dass neben dem Finanziellen der Boost für den Lebenslauf langfristig lukrativ ist.
Zumindest wenn man höhere Führungspositionen anstrebt.

[Knolle]

Cool, danke für die Rückmeldung!

Ist ja auch mal interessant einen solchen Aufstieg (?) zu lesen und potentielle "Schattenseiten" mitzubekommen.

Ja, das ist natürlich ein absoluter Sonderfall. Man wird idR nicht so jung zum GF und die Firma kann man ja auch nicht mit ner normalen Firma vergleichen
Aber im Prinzip hab ich mich nie tot gearbeitet und trotzdem dick verdient. Aber hier in der Firma werden ja auch andere ziemlich asozial behandelt, also bin ich da kein Einzelfall.

Tatsächlich habe ich mein berufliches Selbstbewusstsein etwas verloren, weil man immer besorgt ist, dass einem das Handeln auf die Füße fällt und für nen Trigger beim Gesellschafter sorgt.

Aus diesem Grund war GF ohne Anteile keine Option für mich. Man ist eigentlich immer der Buhmann und hintendran sitzt wer, der wenig vom operativen Geschäft mitbekommt und nur die Hand aufhält.
Natürlich hat das in kleineren Firmen eine andere Gewichtung und ist bei größeren Unternehmen eher gänige Praxis.

Kann ich schon verstehen, deswegen finde ich große Unternehmen und Konzerne auch attraktiv. In so ein kleines Unternehmen würde ich vielleicht nur mit den Fußspitzen rein.
Hier ist es so, dass der Eigentümer ständig mitmischt, aber so vom richtigen operativen Geschäft zu wenig versteht. Also er ist immer da und spricht mit den Leuten, aber hat keine Ahnung, was in den einzelnen Abteilungen für Arbeit anfällt oder wie lang etwas dauert.


@Hippo @Sonnigesgemüt @TIMMY!
Ja absolut. Auch wenn ich jetzt keine Führungsposition im Anschluss bekomme, dürfte das von Vorteil sein, wenn ich das später mal anstrebe, denke ich. Dann arbeite ich halt jetzt 2-3 Jahre in einer Fachposition und bewerbe mich dann. Oder halt eine kleinere Führungsposition. Bei der einen Stelle, auf die ich mich beworben habe, wären es 4 MA, die ich führen würde.

[Sonnigesgemüt]

Ja, das ist natürlich ein absoluter Sonderfall. Man wird idR nicht so jung zum GF

Ich war 25/26

[Knolle]

Ja, das ist natürlich ein absoluter Sonderfall. Man wird idR nicht so jung zum GF

Ich war 25/26

Von einem Handwerksunternehmen? Erzähl mal, klingt spannend

[Jag.uar]

Ja, das ist natürlich ein absoluter Sonderfall. Man wird idR nicht so jung zum GF

Ich war 25/26

Bist eben auch ein Sonderfall.

[Comeback_Kid]

Ja, das ist natürlich ein absoluter Sonderfall. Man wird idR nicht so jung zum GF

Ich war 25/26

Bist eben auch ein Sonderfall.

Übliche Andro-Bubble

[Knolle]

Genau
Also natürlich kommt es vor, vor allem, wenn man schon sehr jung im Unternehmen angefangen hat und es recht klein ist. Oder man ist halt der totale Überflieger. Aber ich glaube, dass das nicht so der übliche Weg ist, dass man einen 30-Jährigen fragt, ob er GF werden will.

[Harun]

Hatte mit Ende 20 die Option zum GF.
Bin kein totaler Überflieger, war einfach immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Im Verlgeich zu vielen hier bin ich wahrscheinlich sogar ziemlich hohl und habe nur begrenztes Fachwissen.
Kann mich gut verkaufen, organisieren und behalte den Überblick.

Mit Mitte 20 aus dem Lehrbetrieb in ein Start-Up ähnlichen Betrieb (10-15 MA).
Nach drei Jahren die Möglichkeit GF ohne Anteile.
Stellte sich dann ziemlich schnell heraus, dass der Inhaber doch keine Verantwortung abgeben konnte und es nur zu Reibereien kam.

Entschied mich dann für ein anderes Unternehmen (60-75 MA) welches das mittlere Management ausbauen wollte.
"Normaler" Angestellter - geringeres Festgehalt, dafür nach 3 Jahren Option auf 20% Anteile und die Möglichkeit nach ca. 10 Jahren in die GF aufzusteigen.

Deshalb für mich persönlich immer KMU > Konzern.

[Knolle]

Hatte mit Ende 20 die Option zum GF.
Bin kein totaler Überflieger, war einfach immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Im Verlgeich zu vielen hier bin ich wahrscheinlich sogar ziemlich hohl und habe nur begrenztes Fachwissen.
Kann mich gut verkaufen, organisieren und behalte den Überblick.

Mit Mitte 20 aus dem Lehrbetrieb in ein Start-Up ähnlichen Betrieb (10-15 MA).
Nach drei Jahren die Möglichkeit GF ohne Anteile.
Stellte sich dann ziemlich schnell heraus, dass der Inhaber doch keine Verantwortung abgeben konnte und es nur zu Reibereien kam.

Entschied mich dann für ein anderes Unternehmen (60-75 MA) welches das mittlere Management ausbauen wollte.
"Normaler" Angestellter - geringeres Festgehalt, dafür nach 3 Jahren Option auf 20% Anteile und die Möglichkeit nach ca. 10 Jahren in die GF aufzusteigen.

Deshalb für mich persönlich immer KMU > Konzern.

Hier ist auch nur viel Getrolle dabei, lass dich davon mal nicht einschüchtern. Die Eigenschaften, die du nennst, haben viele nicht mal im Ansatz.

Klingt nach ner spannenden, aber auch sehr langfristigen Perspektive. Wie "sicher" ist das in deinen Augen? Also hältst du das Unternehmen, die Gesellschafter und die GF so stabil, dass das nach 10 Jahren eine Option wird?

[Harun]

Klingt nach ner spannenden, aber auch sehr langfristigen Perspektive. Wie "sicher" ist das in deinen Augen? Also hältst du das Unternehmen, die Gesellschafter und die GF so stabil, dass das nach 10 Jahren eine Option wird?

Die Anteile habe ich bereits. Finanzierung läuft komplett über die Firma.
Möglichkeit der Sondertilgungen und die Holding-Struktur (1,5% Steuern auf Ausschüttungen) machen das auch relativ "einfach".

Firma besteht seit 40 Jahren. Die Branche ist relevant und wird es auch die nächsten Jahrzehnte wohl bleiben *knock on wood*
Die drei Gründer (GF + Gesellschalter - ca. 60j) sind noch im Unternehmen tätig und beabsichtigen in ca. 5 Jahre final auszusteigen.

Wir drei MA aus der zweiten Reihe werden jetzt immer mehr in die Leitung eingebunden und so auf die Übernahme vorbereitet.

Bin da also sehr zuversichtlich