Börse/Finanzen/Geldanlagenthread

[Certa]

Danke tschüss

Ein Problem an der Sache gibt es allerdings. In der aktuellen Ampelkoalition hat der Vorschlag keine Umsetzungschance. Das hat Lindner selbst signalisiert. Er sieht die Spekulationsfrist als Teil des nächsten Wahlprogramms der FDP zur Bundestagswahl. Und diese FDP landet im aktuellen ZDF-Politbarometer bei der bundesweiten Wählerbefragung unter der Fünf-Prozent-Marke bei vier Prozent. Nach derzeitigem Stand wäre sie also nicht nur kein Teil der nächsten Bundesregierung, sie wäre nicht einmal im Bundestag vertreten. Der aktuelle Vorschlag ist wenigstens einer der Gründe, das zu bedauern.

Man merkt, dass Wahlkampf beginnt, die Wundertüten werden rausgeholt.

[clayz]

Viel trauriger ist, dass sowas tatsächlich eine Wundertüte sein soll. Die deutschen verarmen lieber bettelarm im Alter. Hauptsache sie haben sich mit ihrem Haus übernommen und nie diese bösen Aktien angefasst.

[Certa]

Viel trauriger ist, dass sowas tatsächlich eine Wundertüte sein soll. Die deutschen verarmen lieber bettelarm im Alter. Hauptsache sie haben sich mit ihrem Haus übernommen und nie diese bösen Aktien angefasst.

Naja, man muss ohne Aktien jetzt nicht zwangsweise bettelarm im Alter sein. Die FDP hatte halt insbesondere zur letzten Wahl viele finfluencer und deren follower als Target. Die sind natürlich nachvollziehbarer weise sehr enttäuscht von der Bilanz des Linder als Finanzminister, also muss jetzt schon Mal mit vielen buzzwords der nächste Wahlkampf um diese Zielgruppe eingeleitet werden. Mal schauen, wer alles darauf reinfällt.

[clayz]

Da die FDP die einzigen sind, die das Thema Rente ernsthaft hinterfragen, bleibt dir ja sowieso nur selbst zu investieren.

Oder fällt dir eine alternative als Hoffnung für die jetzige ein, um im Alter nicht arm zu sein?

[gestiefelterKater]

Sehe da auch kein Weg dran vorbei, würde mir auch nichts mehr wünsche als dass man auch als Angestellter den Rentenbeitrag selbst investieren kann.
Letztlich muss ja schon fast froh sein wenn man noch jung genug ist um durch selbstständiges Sparen für die Rente auch noch was gerissen zu kriegen.

[St0ckf15h]

Da die FDP die einzigen sind, die das Thema Rente ernsthaft hinterfragen, bleibt dir ja sowieso nur selbst zu investieren.

Oder fällt dir eine alternative als Hoffnung für die jetzige ein, um im Alter nicht arm zu sein?

Man kann ja trotz KEST investieren, ist ja nicht so, dass einem da wieder alles genommen wird.

Wird wohl viel mehr geben, die aufgrund der Umstände am Ende des Monats keinen nennenswerten Betrag über haben um ihn anzulegen als Leute, die wegen der KEST am Aktieninvest scheitern

[dutty]

Viel trauriger ist, dass sowas tatsächlich eine Wundertüte sein soll. Die deutschen verarmen lieber bettelarm im Alter. Hauptsache sie haben sich mit ihrem Haus übernommen und nie diese bösen Aktien angefasst.

Die Deutschen, um mal allgemein zu bleiben, meckern aber halt auch immer rum. Brauch mir nur meine Schwiegereltern anhören jedes Mal: "Ach wir hatten ja nie das Geld soviel wegzusparen, uns bleibt nix blabla." Aber immer sämtlichen Scheissdreck kaufen, dafür ist schon Geld da. Bin da schon sooft zusammengerauscht, da wird lieber das 7213673654 Spielzeug für die Kinder gekauft anstatt das Geld einfach mal anzulegen...

Wenn man dann aber mal vorrechnet was man selbst mit nem 50€ Sparplan über 30-40 Jahre rausholt wird geschluckt.

[Gurkenplatzer]

Aber die Telekom Aktie damals....

[Barbellmonkey]

Ihr könnt froh sein, dass Ihr in Deutschland zumindest einen Freibetrag habt. Bei uns in Österreich gibt es gar nichts. Die ÖVP (kann man für vieles kritisieren!) hat letztens einen Vorschlag gemacht bzgl. Freibetrag und alle anderen Parteien haben direkt hyperventiliert

[clayz]

Nein, da können wir nicht froh sein. Man sollte sich an den besseren und sinnvollsten Systemen orientieren, an nichts anderem.

Ich bin auch nicht froh, dass ich die Option habe ein Konto zu eröffnen, nur weil das irgendwo in Zentralafrika viel schwerer ist

[GoldenInside]

Finde persönlich die Besteuerung von Kapitalerträgen grundsätzlich okay, ist ja eine Form von Einkommen. Wenn wir von Altersvorsorge sprechen, wäre es mMn am besten, wenn man einfach vom Brutto in ein Depot sparen könnte.

[dutty]

Kapitalerträge sollten immer steuerfrei sein da man das Risiko ja auch selbst trägt...

[Kämpfernatur]

Finde persönlich die Besteuerung von Kapitalerträgen grundsätzlich okay, ist ja eine Form von Einkommen.

Es ist halt herrlich inkonsequent gelöst...

Gold, BTC und Co. sind bei einem physischen Kauf (oder Auslieferungsanspruch) nach einem Jahr steuerfrei.
Selbstgenutzte Immobilien sind nach drei Jahren steuerfrei. Worst Case, da jedes angefange Jahr als Ganzes gezählt wird. Wer im Dezember einzieht und im Januar auszieht, benötigt nur 14 Monate für die Steuerfreiheit.
Fremdgenutzte Immobilien sind nach 10 Jahren steuerfrei.

Ehrlich gesagt verstehe ich die Schizophrenie nicht. Einerseits redet man von der Notwendigkeit der privaten Vorsorge, und andererseits verschlechtert man die Möglichkeiten massiv. Früher konntest Du die Beiträge zu Lebensversicherungen absetzen, aber unter ein paar Bedingungen war die Auszahlung steuerfrei. Und mit 6.000 DM Freibetrag, Halbeinkünfteverfahren, 6 bzw. 12 Monate Spekulationsfrist und der Absetzbarkeit der im Zusammenhang der Geldanlage entstandenen Kosten konntest Du Dir wirklich etwas aufbauen.

Und auch das Altersvorsorgedepot jetzt... wie albern. In den USA kannst Du 21 oder 23k$ p. a. aus Deinem brutto einzahlen, und der Arbeitgeber kann noch einmal das Doppelte dazu geben. So kommst Du maximal auf 63 oder 69k$ (bin mir gerade nicht sicher, eins der beiden) einzahlen, und mußt im Alter nur die Erträge versteuern. Bei uns sollen es dann 3,5k werden, wobei später nicht nur die Erträge, sondern auch die Einzahlungen nachzuversteuern sind.

Und da wundert man sich, warum die Menschen im Alter arm sind. Bzw. eigentlich schon vorher, dank Niedriglohn und Steuer-/Sozialabgabenbelastung.

Als Kompromiss aus der deutlichen Bevorteilung von Kapitaleinkünften aus der Vergangenheit und dem aktuellen System könnte man sich doch an den USA orientieren. Dort werden für unterschiedliche Haltedauern unterschiedliche Steuersätze angewandt. Wie wäre es mit 35% zum Start, jedes Jahr um 2,5% reduziert und einem Sockel nach 10 Jahren von 10%? Dazu noch ein 10k Freibetrag um die Ärmeren zu fördern.

Wobei man sagen muß... konsequent links gedacht, müßten Kapitaleinkünfte eigentlich steuerfrei sein. Nach dem Dip anfang August war man aus der linken Ecke jedenfalls ganz schnell dabei, die geplante Aktienrente in der GRV (bzw. was davon übrig ist) als Glücksspiel zu bezeichnen. Aber dann... ja... sorry Linke... seid konsequent. Glücksspielgewinne sind in Deutschland steuerfrei. Also weg mit Steuern auf Kapitaleinkünfte.

[Gast]

Kapitalerträge sollten immer steuerfrei sein da man das Risiko ja auch selbst trägt...

Sparerpauschbetrag sollte auf Bürgergeldniveau angehoben werden.. aktuell so 13 k (oder höher) . Danach dann ebenfalls progressive kest. Jedenfalls sollte das Ziel sein zu verhindern, dass sich vermögen unaufhaltsam & exponentiell auseinander bewegen . Ohne hohe kest ab bestimmten vermögen bzw Vermögenssteuer wird sich Arbeit immer weniger lohnen und die reichsten unter den reichen werden immer mehr vom Kuchen haben, bis die 99,99% Lohnsklaven wirklich nur noch für Kost & Logis arbeiten gehen.

[St0ckf15h]

Finde gerade bei Dividenden die jetzige Regelung eigentlich vorteilhaft, der lineare Anstieg macht es leicht planbar - 200k im Depot bringen so jährlich das Doppelte an Cashflow wie 100k usw.

Aber könnte natürlich geringer sein, würde mich über flat 20% auch nicht aufregen...