Wiedenmann T, Held S, Morat T, Rappelt L, Isenmann E, Berndsen E, Hopp NH, Donath L. The effects of different resistance training modalities on muscle strength in community-dwelling
older adults: a network meta-analysis. Gerontology. 2025 May 27:1-24. doi: 10.1159/000546346. Epub ahead of print. PMID: 40452461
Die besten Ergebnisse erzielte: Maschinentraining/ Gerätetraining
Gerätetraining führte im Durchschnitt zu den größten Kraftzuwächsen (SMD = 1,34).
Es schnitt auch am konstantesten ab – die Ergebnisse waren weniger schwankend als bei anderen Methoden.

Knapp dahinter: Freie Gewichte und elastische Bänder
Auch diese Methoden zeigten starke Effekte (SMD = 0,93 - 1.15).
Die Datenlage zu freien Gewichten war allerdings dünner, daher sind die Ergebnisse hier weniger gesichert.

Gemischte Trainingsformen (z. B. Geräte + Bänder oder Gewichte)
Ebenfalls effektiv (SMD = 0.88), aber im Mittelfeld – wohl abhängig von der jeweiligen Kombination und Trainingsgestaltung.

Etwas abgeschlagen: Körpergewichtstraining
Zwar immer noch wirksam, aber mit etwas geringeren Effekten als die anderen Methoden (SMD = 0,71).
Ein möglicher Grund: geringere Trainingsintensität in vielen Studien dieser Kategorie.

Das große Fazit:
Alle untersuchten Trainingsformen können tendenziell die Muskelkraft im Alter verbessern – entscheidend scheint vor allem die Trainingsintensität zu sein.
Die effektivsten Studien setzten auf mittlere bis hohe Intensitäten (z. B. 70–80 % des 1RM oder ein hohes Belastungsempfinden).
Es gibt Hinweise darauf, dass bei vergleichbarer Intensität, Trainingsvolumen und -dauer verschiedene Trainingsformen ähnlich wirksam sein könnten – dies konnte jedoch in der vorliegenden Analyse nicht rechnerisch bestätigt werden.

Was bedeutet das für dich? – Praktische Tipps für den Trainingsalltag
Krafttraining lohnt sich in jedem Alter – besonders im höheren! Aber wie sieht das konkret aus? Hier ein paar einfache Empfehlungen, die du direkt umsetzen kannst:

1. Wähle die Trainingsform, die zu dir passt
Ob an Maschinen, mit Hanteln, Gummibändern oder deinem eigenen Körpergewicht – jede Methode kann deine Kraft verbessern.
Wichtig ist: Es muss dir Spaß machen! Denn nur dann bleibst du langfristig dran.

2. Achte auf die Trainingsintensität
Es gibt Hinweise darauf, dass höhere Trainingsintensitäten (z. B. 70–80 % der Maximalkraft) besonders effektiv für Kraftzuwächse im Alter sein könnten.
Auch ohne Gewichte lässt sich die Belastung sinnvoll steuern – z. B. über das persönliche Anstrengungsempfinden („8 von 10“) oder durch weniger Wiederholungen bei höherem Einsatz*.
*Diese Einschätzungen basieren auf Tendenzen in der Studienlage und nicht auf einem direkten Nachweis der Analyse.

3. Regelmäßigkeit schlägt Perfektion
Zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche reichen oft schon aus.
Wichtig ist, dass du kontinuierlich Fortschritte machst – etwa durch mehr Gewicht, mehr Wiederholungen oder schwerere Übungen.

4. Abwechslung & Individualität
Du kannst verschiedene Methoden auch kombinieren – das hält das Training spannend und nutzt verschiedene Reize.
Teste verschiedene Ansätze und finde heraus, was dir am besten liegt – und was sich gut in deinen Alltag integrieren lässt.

5. Lass dich beraten
Besonders im höheren Alter kann es hilfreich sein, mit qualifizierten Trainer:innen oder Physiotherapeut:innen zu starten.
So kannst du sicherstellen, dass du technisch sauber trainierst und die Übungen auf deinen Körper abgestimmt sind.