Aktuelles und Neues aus der Welt des Gewichthebens

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Garage_lifts101
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Re: Aktuelles und Neues aus der Welt des Gewichthebens

M.a.K hat geschrieben: zum Beitrag navigieren12. Dez 2023, 08:07 Was ist denn vom abschneiden der Deutschen zu halten? Ich sehe da mal wieder keinerlei Entwicklung. Die treten alle auf der Stelle während die anderen Länder immer stärker werden.

Warum findet man auf der BVDG Seite nicht mehr die Bestleistungen der Kaderathleten?
Naja ein Müller hat ne Woche davor mit 90kg noch 206 gestoßen und 210 umgesetzt glaub ich. Für mich unverständlich wieso man die Leistung eine Woche vor dem Wettkampf raushaut. Der muss aus meiner Sicht nur mal seine Leistung auch am Hauptwettkampf abrufen. Die restlichen Athleten waren ja ohnehin jetzt nicht wirklich für Olympia interessant.
Weiß man wieso Lang nicht gestartet ist ?
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martin1986
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Re: Aktuelles und Neues aus der Welt des Gewichthebens

Außer Form..
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Garage_lifts101
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Re: Aktuelles und Neues aus der Welt des Gewichthebens

martin1986 hat geschrieben: zum Beitrag navigieren26. Dez 2023, 17:24 Außer Form..
Ernst gemeint ?
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M.a.K
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Re: Aktuelles und Neues aus der Welt des Gewichthebens



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martin1986
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Re: Aktuelles und Neues aus der Welt des Gewichthebens

Deutsche Bilanz bei der Gewichtheber-WM:

- 4 von 6 Hebern geplatzt
- Die 2 anderen 3/6
- Wohl keiner bei Olympia

...und wieder das gleiche Sprüchlein: Man kann jammern über ungleiche Voraussetzungen im Anti-Doping, über mangelnden Nachwuchs, über fehlende Wertschätzung in den Medien, über geringe finanzielle Ressourcen, etc. Wenn man es dann aber nicht mal ANNÄHERND schafft, die eigenen Hausaufgaben zu machen (sprich: technisch gut, zuverlässig, sinnvolle Auswahl der Wettkampftaktik, zu den Höhepunkten und Bestform), wird einen keiner mehr Ernst nehmen. Langsam sollten Strukturen und Verantwortliche hier wirklich hinterfragt bzw entfernt werden, denn das ist leider ein historischer Misserfolg.
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Landesmeister
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Re: Aktuelles und Neues aus der Welt des Gewichthebens

Fand es auch ziemlich erschreckend wie viele geplatzt sind, aber es ging, glaube ich, rein um die Verbesserung des Totals für die Olympiaquali und nicht um irgendeine Platzierung.
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M.a.K
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Re: Aktuelles und Neues aus der Welt des Gewichthebens

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Re: Aktuelles und Neues aus der Welt des Gewichthebens

Landesmeister hat geschrieben: zum Beitrag navigieren8. Apr 2024, 17:48 Fand es auch ziemlich erschreckend wie viele geplatzt sind, aber es ging, glaube ich, rein um die Verbesserung des Totals für die Olympiaquali und nicht um irgendeine Platzierung.
Ja, das stimmt. Und sicher war daher auch höheres Risiko bei der Versuchsauswahl richtig und sicher entstehen dadurch auch mehr Fehlversuche.
ABER... zum einen sollte zumindest ein Versuch immer sitzen und zum anderen hätten dann, um die Taktik zu rechtfertigen, wenigstens 1-2 mit Bestleistung und optimalerweise auch Olympia-Quali durchkommen müssen. Es sind aber einfach alle gescheitert... :facepaln:
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Garage_lifts101
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Re: Aktuelles und Neues aus der Welt des Gewichthebens

martin1986 hat geschrieben: zum Beitrag navigieren8. Apr 2024, 17:40 Deutsche Bilanz bei der Gewichtheber-WM:

- 4 von 6 Hebern geplatzt
- Die 2 anderen 3/6
- Wohl keiner bei Olympia

...und wieder das gleiche Sprüchlein: Man kann jammern über ungleiche Voraussetzungen im Anti-Doping, über mangelnden Nachwuchs, über fehlende Wertschätzung in den Medien, über geringe finanzielle Ressourcen, etc. Wenn man es dann aber nicht mal ANNÄHERND schafft, die eigenen Hausaufgaben zu machen (sprich: technisch gut, zuverlässig, sinnvolle Auswahl der Wettkampftaktik, zu den Höhepunkten und Bestform), wird einen keiner mehr Ernst nehmen. Langsam sollten Strukturen und Verantwortliche hier wirklich hinterfragt bzw entfernt werden, denn das ist leider ein historischer Misserfolg.

ja und nein. Also dass wir von der Spitze weg sind, absolut ja, und da muss man definitiv sich fragen an was das liegt.

Das Platzen ist wohl Teil des Olympiasystems und keineswegs eine deutsch eigenheit - siehe Wettkampfresultate insgesamt.
Also Müller wurde z.B. ein offensichtlich gültiger Versuch ungültig gegeben (der wäre dann wohl nicht geplatzt). Gutu, Lang, Schweizer haben einfach sehr hohe Endlasten aufgelegt, um die Norm zu schaffen. Hofmann hat sich verletzt.

Finde an der Wettkampftaktik da ehrlich gesagt wenig auszusetzen. Die Athleten hatten wohl auch durchwegs leistungsmäßig mit den Höhepunkt. Letztendlich bleibt festzuhalten, dass das deutsche Maximum einfach nicht reicht.

Gleichzeitig ist aber anzumerken, dass wir zwei Qualifikationsperioden vorher noch doppelt so viele Startplätze bei Olympia hatten und mehr Gewichtsklassen. Die Qualifikation ist also insgesamt anspruchsvoller geworden. Wer weiß, ob sich manch deutscher Athelet aus vorhergehenden Zeiten qualifiziert hätte.
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martin1986
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Re: Aktuelles und Neues aus der Welt des Gewichthebens

Warum sollte man das denn noch beschönigen? Wenn 2/3 keine Zweikampfwertung haben?

Die Taktik war offensichtlich Unfug. Dass man ein höheres Risiko geht, um die Quali zu schaffen, ist prinzipiell verständlich. Aber nochmal:
- Zumindest die ersten Versuche sollten sitzen, allein auch deswegen, um dem Athleten Selbstvertrauen und Sicherheit zu geben. Wenn man im Wettkampf drin ist, kann man im 2. oder 3. beim Stoßen dann immer noch etwas "Verrücktes" versuchen, wenn es nötig ist.
- Wenn die Taktik bei der Hälfte der Athleten geklappt und bei der anderen nicht geklappt hätte, könnte man sagen, es war das Risiko wert. Es hat aber einfach bei KEINEM funktioniert. Offensichtlich waren die Athleten weder psychisch noch physisch in der Lage, eine derartige Taktik umzusetzen. Als Trainer sollte ich die Sportler soweit einschätzen können. Meiner Meinung nach ist das ein klares Versagen des Trainerteams.

Müller hatte 3 Versuche, um seinen Erstversuch (!) reinzubringen, da braucht man nicht über die Kampfrichter diskutieren. Zu Hofmann muss man sagen, dass allgemein Verletzungen zwar passieren können - hier aber mE wieder ein technischer Fehler vorausging (Hantel war nicht in der perfekten Position) und ein wirklich fitter Athlet die Situation vermutlich auch ohne Verletzung weggesteckt hätte, so krass war der Impact jetzt nicht. Vermutlich war da vorher schon etwas im Argen.

Wenn das der Leistungshöhepunkt sein soll, ist es jedenfalls traurig. Glaube ich aber nicht, da die meisten auch schon besser abgeliefert haben. Ein Leistungshöhepunkt definiert sich im Gewichtheben auch nicht nur über Kraftleistungen und Trainingslasten, sondern eben auch über "Wettkampfhärte" und eine Technik und einen Kopf, der im entscheidenden Moment "da" ist.

Ich glaube, dieses Relativieren und Schönreden ist Teil des Problems, da das auch im Umfeld der Nationalmannschaft meines Wissens nach gar nicht selten ist. Nochmal: Fehler passieren und auch mal zu platzen ist in dem Sport normal. Meiner Meinung nach nimmt das aber mittlerweile dermaßen überhand, dass hier ganz offensichtlich etwas grundsätzlich schief läuft. Früher gab es doch immer 2-3 Athleten, die in der Top 10 gehoben haben. Und auch bspw. in der Bundesliga war eine ganz andere Breite und ein höheres Niveau zu beobachten.

...und das alles kommt noch zu den strukturellen und langfristigen Problemen dazu, die das Gewichtheben allgemein und insbesondere in Deutschland hat.
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Re: Aktuelles und Neues aus der Welt des Gewichthebens

martin1986 hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Apr 2024, 17:02 Warum sollte man das denn noch beschönigen? Wenn 2/3 keine Zweikampfwertung haben?

Die Taktik war offensichtlich Unfug. Dass man ein höheres Risiko geht, um die Quali zu schaffen, ist prinzipiell verständlich. Aber nochmal:
- Zumindest die ersten Versuche sollten sitzen, allein auch deswegen, um dem Athleten Selbstvertrauen und Sicherheit zu geben. Wenn man im Wettkampf drin ist, kann man im 2. oder 3. beim Stoßen dann immer noch etwas "Verrücktes" versuchen, wenn es nötig ist.
- Wenn die Taktik bei der Hälfte der Athleten geklappt und bei der anderen nicht geklappt hätte, könnte man sagen, es war das Risiko wert. Es hat aber einfach bei KEINEM funktioniert. Offensichtlich waren die Athleten weder psychisch noch physisch in der Lage, eine derartige Taktik umzusetzen. Als Trainer sollte ich die Sportler soweit einschätzen können. Meiner Meinung nach ist das ein klares Versagen des Trainerteams.
Ja vielleicht reden wir auch vom selben, umschreiben es nur anders. Ich sehe das Problem weniger in der Taktik sondern bei dem Leistungsvermögen. Selbst wenn die Heber Bestleistung gehoben hätten - wären sie alle bis auf Lang, nicht qualifiziert gewesen. Lediglich Lang wäre mit seinen bisherigen Wettkampfbestleistungen kompetetiv gewesen, hat es aber in 3 Jahren nicht geschaft diese in einem Wettkampf auf die Bühne zu bringen.
Das Resultat daraus ist, dass die Athleten extrem hoch raus gehen müssen, um quasi das unmöglich möglich zu machen. Ehrlich gesagt mach ich mir da weniger Gedanken um Wettkampftaktik sondern um die Konkurrenzfähigkeit insgesamt. Natürlich hätte man leichter rausgehen können und mehr gültige machen. Aber was bringt einem denn das, wenn man soweit von dem Rest weg ist ? Es ist doch erschreckend, dass die athleten selbst wenn sie ihre Versuche (mit mutmaßllichen Steigerungen) gültig bekommen hätten, größtenteils nicht qualifiziert wären.

Qualifikationslast:
Bis 61 kg: 293
Bis 73 kg: 337
Bis: 89kg: 375
Bis 102kg: 391
martin1986 hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Apr 2024, 17:02 Wenn das der Leistungshöhepunkt sein soll, ist es jedenfalls traurig. Glaube ich aber nicht, da die meisten auch schon besser abgeliefert haben. Ein Leistungshöhepunkt definiert sich im Gewichtheben auch nicht nur über Kraftleistungen und Trainingslasten, sondern eben auch über "Wettkampfhärte" und eine Technik und einen Kopf, der im entscheidenden Moment "da" ist.
Stimme dir komplett zu. Gerade Müller zeigte international bis auf die gute Phase mit der EM, durchwegs schlechte Leistung. Lang kann auch wenig abrufen. Die jüngeren gefallen mir etwas besser. Schweizer macht international regelmäßig Bestleistung, wenngleich die Leistungssteigerung von 64 auf 71 einfach zu gering war. Friedrich zeigte auch meistens gute Leistungen. Gutu kann leider nur Reißen...

martin1986 hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Apr 2024, 17:02 Früher gab es doch immer 2-3 Athleten, die in der Top 10 gehoben haben. Und auch bspw. in der Bundesliga war eine ganz andere Breite und ein höheres Niveau zu beobachten.
2012 Velagic und SPieß (Spieß bis 105) mit jeweils Platz 7 bei Olympia. Wenn man bedenkt, dass es damals noch 8 Olympische Gewichtklassen gab, und heute nur noch 5, ist fraglich ob sich zumindest spieß bei einer Zusammenlegung qualifiziert hätte. Wenn man die Lasten der 94er mit einbezieht - nein.

2008 Spieß (-94), Steiner, Velagic. Entwender Velagic oder Spieß hätten bei einer zusammenlegung es wohl nicht geschafft, wenn man betrachtet welche Personen in der 105er hoben. Eventuell sogar beide nicht. Über Steiner brauchen wir nicht reden.

2004 Andre Rohde Platz 10 in der 105er - wäre wohl auch nicht qualifiziert gewesen...
Ergänzend hierzu: Damals war die quali noch mit Quotenplätzen. Wer weiß ob die platzierungen nicht nocht schlechter gewesen wären wenn es um Zweikampflast ginge.

Ich will damit nicht sagen, dass das jetzt eine Glanzleistung war. Aber dass es objektiv schwieriger ist sich zu qualifizieren, wenn statt 80 Plätzen nur noch 50 zur Verfügung stehen.
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martin1986
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Re: Aktuelles und Neues aus der Welt des Gewichthebens

Gut möglich, dass es auch mit Bestleistungen keiner zu Olympia geschafft hätte. Aber dann könnte man eben die aktuellen Athleten und das Trainerteam aus der Kritik herausnehmen und hätte "nur" das Problem, dass der Pool aktuell viel zu klein ist und dementsprechend keine absoluten Spitzentalente gefunden werden. Nach dieser WM muss man aber (wieder einmal) festhalten, dass auch Training / Betreuung der Nationalmannschaft nicht auf Spitzenniveau sind.
Wenn ich mir beispielsweise einen wie Müller anschaue... vielleicht ist er nicht die hellste Kerze am Baum, aber nach zig Jahren Nationalmannschaft muss man den doch mit Sportpsychologen etc. so hinkriegen, dass er halbwegs zuverlässig beim Saisonhöhepunkt seine Leistung bringt. Von der Explosivität und Beinkraft hat er Potenzial - aber bringt die PS nicht auf die Straße. Er ist gefühlt auf dem Stand des 20jährigen Talents stehen geblieben, was ab und zu mal gute Potenzial zeigt, aber noch keine Konstanz und Nerven hat.

Man hätte doch eigentlich aus Hebern der Vergangenheit lernen können, wie wichtig der Kopf ist. Zuletzt Steiner war auch ein wirkliches Mentalitätsmonster..
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