Langfristig gesundes Training

Allgemeine Fragen zum Thema Bodybuilding- und Fitnesstraining.
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Baulöwenstier
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Langfristig gesundes Training

Servus,

ich bin über ein interessantes Video gestoßen: Darin wird geraten, in seinen 20ern/30ern eher moderat, mit zwei GK-TE pro Woche und mindestens 8 Wiederholungen pro Satz, zu trainieren, um die Gelenke langfristig nicht zu überlasten/schädigen. Hierbei wird durchaus auch in Kauf genommen, dass man weniger Muskeln als mit schwererem/häufigerem Training aufbaut.

Auch wenn mir solche Aussagen grundsätzlich zu pauschal erscheinen, regen sie mich dennoch zum Nachdenken an. Ich trainiere jetzt über 10 Jahre und merke langsam, dass sich an diversen Gelenken Probleme einschleichen. Mir ist bewusst, dass ein Körper im Laufe der Zeit verschleißt. Trotzdem würde ich mein Training gerne so gestalten, dass ich möglichst lange Spaß daran habe. Ich liebe mein Training, habe allerdings Angst, dass ich nicht ewig so weitertrainieren können werde, obwohl ich mein Training regelmäßig anpasse, problematische Übungen meide, strikt auf meine Technik achte usw.
Ganz wichtig: Ich suche nicht nach Ausreden, um leicht zu trainieren. Ich bin gerne bereit mir den Arsch aufzureißen. :-) Allerdings habe ich keine Wettkampfambitionen und muss auch nicht überall der Breiteste sein, insofern kann ich mit gewissen Hypertrophie-Abstrichen durchaus sehr gut leben.

Wie handhabt ihr das bzw. was sind, sofern ihr schon einige Jahre/Jahrzehnte trainiert, eure Erfahrungswerte in dieser Hinsicht?
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Waldo
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Re: Langfristig gesundes Training

Baulöwenstier hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Jul 2024, 09:06 Wie handhabt ihr das bzw. was sind, sofern ihr schon einige Jahre/Jahrzehnte trainiert, eure Erfahrungswerte in dieser Hinsicht?
Referentielle Antwort:

...obwohl ich mein Training regelmäßig anpasse, problematische Übungen meide, strikt auf meine Technik achte usw.
H_D
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Re: Langfristig gesundes Training

Hier gibt es bereits mehrere Threads dazi
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Re: Langfristig gesundes Training

alles eine Sache der Übungsauswahl/-ausführung. Die ersten 4 Jahren Training mit unpassenden Übungen hatte ich hier und da kleinere Wehwehchen. Dachte ich bin in 10 Jahren ein Krüppel. Danach gewisse Übungen rausgeworfen. Jetzt nach insgesamt 12 Jahren Training gar keine Wehwehchen mehr
Team USA
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Re: Langfristig gesundes Training

Tatsächlich hat bei mir die Umstellung auf ein fast vollständiges Maschinentraining meine Probleme behoben.
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Maxim
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Re: Langfristig gesundes Training

Unabhängig von den Übungen liest man öfter (z.B. bei Rippetoe, the Barbell Prescription), dass ältere Trainierende vor allem nicht mehr so viel Volumen ballern sollten. Ein weiterer Punkt ist, zwar weiterhin mit hoher Intensität zu trainieren, aber die Frequenz von sehr schweren Einheiten zu reduzieren (also z.B. nur noch alle 2 oder 3 Wochen richtig schwer zu heben).

Hintergrund ist vor allem die nachlassende Regenerationsfähigkeit aller Strukturen. Wenn ich also einfach mit 40 so weiter trainiere wie in den 20ern und 30ern, wird das zu viel und irgendwann häufen sich die Wehwehchen.

Ganz gutes Video dazu mit Austin Baraki:


Man kann ja glücklicherweise mit viel weniger Volumen Kraft und Masse halten, als man für den Aufbau benötigt hat.

Ich trainiere jetzt auch bald 10 Jahre, werde 38 und hab eigentlich immer schwer und mit freien Grundübungen trainiert.
Jetzt mache ich viel mehr Cardio und halte die Kraftwerte eigentlich eher, und der Plan ist mit über 40 auch mehr so Zeug wie Mobility, Yoga etc. zu machen.
Aber auf Beugen, Heben etc. grundsätzlich zu verzichten sehe ich eigentlich nicht. Aber wir werden sehen, der Meinung waren in meinem Alter sicher auch schon andere *uglysmilie*.
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runn12
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Re: Langfristig gesundes Training

@OP : Je mehr man leistungsorientiert trainiert, desto weniger ist ein Training langfristig gesund.

Strategien wie mehr Wdhs klingen zuerst eingängig, ändern diesen Umstand aber nicht. Steter Tropfen höhlt den Stein eben.
Bei 10 Jahren hast Du aber noch reichlich Luft nach oben.
Ich mach das ganze jetzt in meinem 32ten Jahr und komme noch gut zurecht - das Wichtigste ist es, auf Signale des Körpers, die er immer sendet, zu hören.
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Netzokhul
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Re: Langfristig gesundes Training

Strukturen passen sich an, der Körper ist keine Maschine die einfach nur abnutzt.
Knochen, Sehnen etc. alles aktives Gewebe.
Die Frage ist immer nur wie schnell Anpassungen stattfinden und ja, so ab 50/60 kämpft man eher gegen den Abbau an.
Ein Teil davon ist aber auch bis dahin möglichst viel Knochendichte aufzubauen...
und zwar durch "schweres" Krafttraining.

Nicht jede Übung ist allerdings für jeden geeignet.

Zumindest von Anfang 20 wo ich quasi erst mit Sport begonnen habe, bis jetzt mit 30 bin ich eher resilenter geworden und habe weniger Probleme mit Wehwehchen etc.
(Nicht das ich gar keine hätte, aber Tendenz geht eher in Richtung Besserung.)
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Re: Langfristig gesundes Training

Die Leute reden immer davon, dass Training " verschleißt.

Korrektes Krafttraining ist der Garant möglichst lange gerade keine Probleme mit dem Bewegungsapparat zu bekommen. Klar kann hier und da mal was auftreten, dann muss man auf den Körper hören und wenn man nicht ganz auf dem Kopf gefallen ist, würd man daraus lernen.

Gibt natürlich auch die Konsorten, die quasi Abriss etc provozieren.

Schaut euch mal Leute an die kein Sport machen. Ab 60 warten die nur noch auf den Tod und können sich kaum noch bewegen. Bei anderen Sportarten insbesondere mit Körperkontakt sind die mit spätestens 30 kaputt. Hab in meiner Jugend Handball gespielt und bin glimpflich durchgekommenen. Teamkamerad hatte in fast jedem Punktspiel sowas wie Kapselriss etc.

Meine bleibenden Verletzungen alle außerhalb des Studios zugezogen... Pech, Unglück und manchmal Ungeschick.
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Re: Langfristig gesundes Training

Ich bin jetzt 43 Jahre alt, seit 25 Jahren trainiere ich mit Gewichten.

Natürlich passt sich das Training dem Alter entsprechend an, genauso wie sich "alles andere" dem jeweiligem Alter anpasst.

Körperliche Einschränkungen habe ich nicht, habe also nichts "kaputt trainiert".
hybrid_RL
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Re: Langfristig gesundes Training

Team USA hat geschrieben: zum Beitrag navigieren14. Jul 2024, 09:07 Tatsächlich hat bei mir die Umstellung auf ein fast vollständiges Maschinentraining meine Probleme behoben.
Das ist irgendwie bei so vielen so... Mir tun Maschinen mehr weh wie freie Gewichte. Speziell kurzhanteln die ja eig mehr Stabilität erfordern aber komischerweise am wenigsten Probleme verursachen. Mein Training ist 80% kurzhantel fokussiert und hab seitdem weniger Probleme als wo ich noch hauptsächlich mit langhantel trainiert habe.
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