bevor ich zum eig. Thema komme, kurz zu mir:
Bin 32 Jahre alt, trainiere jetzt durchgehend seit wieder ca. 3 Jahren (Wiedereinsteiger, mehrere Jahre Pause gehabt, davor eher BB gemacht mit etwas PL als Ergänzung) bin 179cm groß ca. 93kg schwer bei groben 20% KFA und meine ungefähr bekannten 1RM Werte (weil derzeit nur RPE8 singles/doubles/tribles) sind: Bank 135kg Beuge 182,5kg Heben 190kg, alles raw und natural, gut mit Gürtel und Bank mit SBD Bandagen. Wettkämpfe erstmals nicht geplant, könnte aber noch werden. Fokus also klar Powerlifting, mit einem Hauch an Boydbuilding dazu
Was mich einfach mal interessieren würde, es gibt ja so viele Methoden der Periodisierung, Linear (die Standard "generell" Methode), Wave (oft für kraft/peaking eingesetzt, klassisch 531), Step (oft für hohe Volumen anpassung eingesetzt, zb. 60% 3x8/4x8/5x8) undulating (wird meist nur für echt starke empfohlen wo einfach nur mehr Fortschritt über so extrem unterschiedliche Reize möglich ist) bzw. diverse gemischte Varianten.
Wo ich aber nicht weiterkomme ist "undulating vs der Rest" - generell sagt man ja dass man wenn man keine dauernden WK-Termine hat eher lange Phasen machen soll, also erstmal 2 Monate gut Volumen und dann zu Kraft und Peaking wechseln. Wird jetzt etwas Text, sonst versteht man meine Frage leider nicht:
Ich habe wie viele mit Stronglifts 5x5 gestartet, dann mal Texas Method bzw. auch eigene Pläne die in etwa diesem 5x5 folgen trainiert, bzw. oft auch HIT (top satz 6-9 amrap, backoff 12-16 amrap womit ich sehr weit gekommen bin auch) - das waren ca. 2 Jahre.
Dann hab ich im letzten Jahr 2 Zyklen auf Boostcamp von Alex Bromley das Programm "Bullmastiff" gemacht, sowie dort und da mal ein Smolov jr. bench Zyklus (Bank hängt einfach enorm nach).
Was mir da immer auffiel, ich kann mit zu langen Kraftphasen vor allem auf der Bank nichts anfangen, Technik wird immer noch schlechter zugunsten besserer Topsätze, Volumen fehlt einfach. Beuge/heben geht es besser, aber 9 Wochen Kraft/Peak Phase die das Bullmastiff hat, sind einfach auch da fast zu lange.
Im Moment mach ich jetzt ein reines Kraft Programm (volumen phase ist schon durch) als Wave gestaltet, je Grundübung je Woche ist das 1x3/1x2/1x1 je bei RPE 8 gefolgt von 5x4/5x3/5x2 backoff Sets bei RPE 6-7 + div. Assistenz. Auch hier ist es mir einfach zu wenig Bank Volumen trotz der backoff Sätze die das Bullmastiff in der Form nicht hatte.
Zurück nun zur Ausgangsfrage: wäre es für meinen Fall vl. doch besser, eine undulating periodization zu verfolgen auch wenn das eher unüblich ist auf meinem Kraftlevel? nach dem Motto "pfeif auf Regeln/Vorgaben und mach wenn du dich damit wohlfühlst?" Ich würde jetzt nicht auf "daily undulating" setzen das ist zu viel Abwechslung, sondern in Blöcken unterteilt, diese wiederum in Unterblöcken, könnte grob so aussehen:
Volumen Block: würde ich klar als step progression angehen, also 60% 3x8/4x8/5x8/6x7 und dann als Rev. Pyramide wieder zu mehr Intensität, aber generell bleibt es immer noch in Richtung hohem Volumen.
Kraft Block:
- 1 entweder ein Konzept wie eine high volume und eine high intensity week (wie auch immer das dann genau aussehen mag) - wobei auch die high volume week schon noch immer "intensiv bleibt" nur eben etwas mehr in Richtung Volumen als Abwechslung, aber der eigentliche Volumenblock findet vorher gesondert statt.
- 2 oder wie schon erwähnt dieses 1x3/1x2/1x1 Szenario als Wave, und die Backoff Sätze entgegengesetzt mit mehr Volumen, also am 3er Tag weniger Volumen und am 1er Tag dafür etwas mehr Volumen zb 3x6/3x7/3x8, nicht nach Prozent sondern rpe 6-7
- 3 oder einfach die Abwechslung über die Wave-Gestaltung holen, zb: 4x4/4x3/2x3/1x3/1x2/1x1 und wieder von vorne oder auch reverse zurück.
- so oder so gilt, dass der Kraft Block schon ein Kraft Block bleibt, und der Volumen Block auch ein Volumen Block, nur halt mit 20-30% Überlappung für die Abwechslung.
- nach der Kraftphase habe ich dann mal als Test die Juggernaut Method geplant, das wäre eben das undulating/wave Prinzip und eigentlich ja die Kernfrage des Threads ob sinnvoll für meinen Trainingsstand, finde das Konzept einfach mega geil, aber ob das nicht unnötig übertrieben ist und ich nicht anders auch gut weiterkäme? (ich komme ja gut weiter und stagniere nicht, für mich ist nur die KRaftphase einfach nicht so optimal, daher auch die vielen Fragen/Punkte)
Den "Virzi The plan" (viel Volumen am Anfang, und dann linearer Anstieg) habe ich auch noch auf der Liste für einen neuen Ansatz.
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Hier noch etwas ergänzend für den den es interssiert, so sehen meine Pläne im groben aus, bzw. auch die Phasen, hat jetzt aber nichts mit dem eigentlichen Thread zu tun.
Fokus ist Powerlifting (PL) mit etwas Bodybuilding (BB), direkt Powerbuilding (PB) würde ichs nicht nennen, seht ihr gleich warum. Ich mach das Training von fortan phasenorientiert (eh schon erwähnt wie ich bis jetzt vorgegangen bin), heißt im Sommer wirklich mal 1-2 Monate BB (dennoch auf Basis der Main lifts, aber ansonsten ein klassischer BB Aufbau). Dann ein Übergangsblock um die 2-3 Monate den ich tatsächlich Powerbuilding nennen würde, gefolgt von einer langen PL Phase 4-5 Monate (um die es hier im Thread eig geht). Bevor es dann zum Sommer ins BB zurück geht, kommt nochmals der Powerbuilding Block als Übergang, der aber dann nur mehr 1-2 Monate maximal dauert. (ges. also 2xBB + 3xPB + 5xPL + 2xPB)
BB 4er Split: (macht auch nichts wenn nur 3x die Woche möglich, da im Sommer auch Radfahren mit dem Gravelbike)
- Brust (Fokus Bank)/Bizeps/Unterarme
- Quad (Fokus Beuge)/Waden/adduktoren/abduktoren
- Schulter (Fokus OHP)/Trizeps
- "Körperrückseite" = Kreuzheben/Beinbeuger/rudervariante/Latvariante (geile Synergie weil Heben ja Beuger und Rücken erwischt)
Ist insgesamt einfach eine Art Erholungsphase, wo auch mal auf Symmetrie und Muskeldetails geachtet wird. Grundübungen im HIT Prinzip geplant , Rest mit doppelter Progression 3x8-12. Insgesamt lässt sich auch hier die Anlehnung an PL erkennen.
Powerbuilding 5er Split:
wöchentlich wechselnd leicht unterschiedlich, im Prinzip 2 schwere Upper/Lower Tage gefolgt von einem 3er Split, wobei nur 4-5x pro Woche geplant, heißt der Plan hält sich nicht an Kalenderwochen.
Woche 1:
- OK (Fokus Bank)
- UK (Fokus Beuge)
- Pause
- Brust-Rücken (Fokus Bank)
- UK (Fokus Beuge, jede zweite Einheit wird mit Kreuzheben ersetzt)
- Schulter-Arme (Fokus OHP)
(Beuge Tage näher beisammen, da nur 2 schwere UK Lifts)
Woche 2:
- UK (Fokus Beuge)
- OK (Fokus Bank)
- pause
- Körperrückseite (wie auch im BB Split, Fokus Heben)
- Push (Fokus Bank, jede zweite Einheit wird mit OHP ersetzt)
- Quads/Bizeps (nicht beinbizeps) (Fokus Bank)
(Beuge bewusst am Anfang und am Ende, sodass Heben in der MItte ist und je überall viel Regenaration möglich)
ein pause tag ist fix, Rest nach Belieben machen!
PL Split:
(ist hier klassisch nicht mehr stur an Muskelgruppen gebunden, sondern übungsspezifisch gewählt)
Das ist der Plan den ich aktuell in der vierten Woche ausführe, die Sätze/Vol./intens. sind aber eben noch nicht für immer fix, das hängt ja eben von der Beratung zum eigentlichen Thema hier ab.
Satzzahlen an MEV/MRV basierend meiner Rohdaten so gut es geht angepasst, mit Bedacht dass das die Kraftphase ist.
Woche 1:
Di o. Fr.:
Bank schwer 1x3 rpe 8
Bank backoff 5x5 rpe 6-7
Sumo DL 5x4 rpe 5-7
LH rudern 4x8-10 RPE 8
Trizeps
Mi o. Sa/So:
Squat schwer 1x3 rpe 8
squat backoff 4x5 rpe 6-7
Bank gestreckte Beine 4x6 rpe 6-8
quad/row variant
Fr. o. Di:
Bank schwer 1x3 rpe 8 (ggf. gleiches Gewicht wie Tag 1 aber bessere Ausführung)
bank backoff 3x8 rpe 6-7
box cambered bar squat 4x4 rpe 5-7
bic/tric
Sa/So o. Mi:
SLDL schwer 3x8/6/4 rpe 8 vs. DL alle 2 Wochen (um die Ermüdung in Grenzen zu halten, und weil ich im Heben ohnehin einfach viel stärker bin obwohl ich es im vergleich zu beuge/drücken viel seltener mach)
squat technik 3x8 Rpe 6-7
lat variant
Beuger
Woche 2: (nur geringfügig unterschiedlich, geht primär um die Frequenzen)
Di o. Fr.
Bank schwer 1x2 rpe 8
Bank backoff 5x4 rpe 6-7
OHP 3x6+
LH rudern 4x8-10 RPE 8
Trizeps
Mi o. Sa/So (eher Sa)
Squat schwer 1x2 rpe 8
squat backoff 4x4 rpe 6-7
pin Bench 4x5 rpe 6-8
quad/hams
Fr. o. Di
Bank schwer 1x2 rpe 8 (ggf. gleiches Gewicht wie Tag 1 aber bessere Ausführung)
bank backoff 4x5 rpe 6-7
pin squat 5x3 rpe 5-7
bic/tric
Sa/So (eher So) o. Mi
DL schwer 1x3 rpe 8
DL backoff 3x5 rpe 6-7
row variant
lat variant
hamstrings
ist doch recht viel geworden, freue mich aber wenn es jemand liest und vielleicht auch selber davon etwas gebrauchen kann

Gruß Lukas