Alt, aber weise? hat geschrieben: zum Beitrag navigieren24. Jan 2024, 10:15
Kampagne hin oder her. Haarspalterei. Es ist Tatsache, dass die AFD auf der einen Seite so beliebt ist wie noch nie (knapp über 20 % Umfragewerte), aber es eben eine noch deutlich größere Anzahl von Menschen gibt, die sich nicht vorstellen können, diese Parte jemals zu wählen (knapp 60 %). Die AFD polarisiert halt sehr wie sonst höchstens noch die Grünen.
Ich würde nicht zwingend sagen die AfD polarisiert. Ist es nicht viel mehr die Unzufriedenheit über die derzeitige und letzte Regierung, die eine Abkehr der Wähler zur Folge hat? Ich behaupte einmal frech, dass die wenigsten Wähler die Partei an sich inkl. ihrer Vertreter geil finden. Es ist vielmehr eine Art/ein Gefühl von Alternativlosigkeit, der diese Bürger ausgesetzt sind. Und neueste
Wenden Äußerungen in Bezug auf die Migrationspolitik der Altparteien geben ihnen ja auch noch Recht (auf Anhieb erster Treffer, Scholz hat sich meines Wissens nach aber auch schon mit selbiger Ausrichtung positioniert).
SPD-Abgeordnete fordern von Scholz mehr Mut bei Begrenzung der Migration
Veröffentlicht am 16.01.2024
https://www.welt.de/politik/deutschland ... ation.html
Die Migrationspolitik ist ein entscheidender Faktor um die Gunst der Wähler zu gewinnen. Das hat selbst die SPD inzwischen verstanden. Derzeitigen Umfragen zu Folge (siehe vorherige Seite) nimmt der AfD-Wähler den Altparteien diese Positionskorrektur jedoch noch nicht ab. Zu oft wurde man enttäuscht und mit Nazis über einen Kamm geschert.
@H_B hat dazu mal einen sehr passenden und mir aus der Seele sprechenden Artikel gepostet.
Eric hat geschrieben: zum Beitrag navigieren21. Jan 2024, 10:26
Und was soll nach einem AfD-Verbot eigentlich aus den Millionen AfD-Wählern werden? Glaubt irgendwer, dass die zerknirscht zu SPD und CDU zurückkehren? Nach Ruanda ausweisen kann man sie jedenfalls nicht. Das realistischste Szenario scheint mir deren Radikalisierung zu sein. Dass die anderen Parteien auf Leute wie sie keinen Wert mehr legen, hätten sie ja schriftlich.
Warum also gehen die anderen Parteien nicht den einfachen Weg, um die AfD in den Griff zu bekommen? Sie müssten nur ihre Politik ändern.
Der frühere Verfassungsgerichtspräsident Hans-Jürgen Papier hat davon gesprochen, dass viele Wähler „ihre Heimat verloren“ haben. Die Linksverschiebung des Parteienspektrums unter Angela Merkel hat Konservative politisch heimatlos gemacht.
Dazu kommen inzwischen immer mehr, aus allen Richtungen, deren Wünsche gar nicht sonderlich rechts sind. Sie wollen geregelte Migration statt anarchische, sie wollen Sicherheit in den Innenstädten, sie wollen nicht Angst haben um ihr Erspartes und ihren mühsam erarbeiteten Lebensstandard.
Sie wollen eine Politik, bei der nicht die Interessen von Minderheiten im Vordergrund stehen (gegen die sie meist gar nichts haben), sondern die Interessen der Mehrheit.
Wenn diese Wünsche erfüllt werden, hätten die Erfolge der AfD wahrscheinlich bald ein Ende. Falls nicht, wächst die AfD weiter. Und wenn die AfD verboten ist, wird es bald eine neue, ähnliche Partei geben. Oder heißt das Ziel Ökodiktatur?
Es ist jedenfalls unmöglich, in einem Land mit freien Wahlen dauerhaft gegen die Mehrheit Politik zu machen. Wer im Verdacht steht, den Deutschen ihr Häuschen und ihr Auto wegnehmen zu wollen und den Urlaub unbezahlbar zu machen, der befindet sich als Politiker auf der Autobahn Richtung Abgrund. Ich würde sagen: zu Recht.
Ein kluger Mann hat gesagt: Man muss die Menschen nehmen, wie sie sind. Andere gibt es nicht.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... Recht.html