https://www.nzz.ch/der-andere-blick/zwa ... ld.1889765
"Zwangsehen sind die Folge einer verfehlten Ausländerpolitik
Manchmal bleibt in deutschen Klassenzimmern nach den Sommerferien ein Platz leer, weil eine Schülerin aus einer Migrantenfamilie zwangsverheiratet wurde. Solche Zustände sind beschämend für eine liberale Demokratie.
Fast jeder weiss noch, wie sich die Tage vor den Sommerferien angefühlt haben. Es war ein unbestimmtes Freiheitsgefühl, und oft war da die Frage, was man nun genau mit diesen sechs Wochen anstellen soll.
Eine Frage spielte dabei allerdings keine Rolle: ob man nach den Sommerferien wieder neben den Mitschülern im Klassenzimmer sitzen wird. Mit genau dieser Frage sind heute leider einige Mädchen in deutschen Schulen konfrontiert. Wenn es schlecht läuft, werden sie in den Ferien von ihren Eltern zwangsverheiratet – und müssen danach ein Leben ausserhalb Europas führen, mit einem fremden Mann.
Allein in Berlin Hunderte Fälle
Allein in Berlin sind jedes Jahr Hunderte Mädchen betroffen. Der Arbeitskreis Zwangsheirat kommt in einer Erhebung für das Jahr 2022 auf 496 Fälle von (drohender) Zwangsheirat in der deutschen Hauptstadt. Aktuelle Daten für ganz Deutschland gibt es nicht.
So bleibt die tatsächliche Zahl der Betroffenen im Dunkeln. Eindeutig ist hingegen, aus welchen Kulturen die Eltern stammen, die ihren Töchtern das Recht auf eine selbstbestimmte Partnerwahl nehmen. Wenig überraschend handelt es sich in der Regel um muslimische Familien aus dem Nahen und Mittleren Osten.
Die Frauenrechtsorganisation Terres des Femmes startet an diesem Montag ihre jährlich stattfindende Aktionswoche gegen Zwangsehen. Gemeinsam mit der Polizei besuchen Mitarbeiterinnen der Organisation Schulen in Berlin und klären über das Thema auf. «Weisse Woche» nennt Terres des Femmes die Aktion, angelehnt an die traditionelle Farbe des Brautkleids.
Was lief schief?
Völlig wehrlos sind die Betroffenen nicht. Sie können sich an Vertrauenspersonen ausserhalb der Familie wenden oder verdächtig wirkende Reisepläne durchkreuzen. Das kann aber zum Bruch mit der Familie führen, den viele Mädchen fürchten.
Was ist schiefgelaufen, wenn es im 21. Jahrhundert in einer liberalen Demokratie Aufklärung über Zwangsehen braucht? Zwangsehen gehören zu den Risiken und Nebenwirkungen der Massenmigration aus dem arabischen Raum – genauso wie Antisemitismus und islamistischer Terror.
Bis vor kurzem gehörte es zum Selbstverständnis deutscher Regierungen, ohne Begrenzung Migranten aus arabisch-muslimischen Kulturen aufzunehmen. Dass deren Wertvorstellungen in vielen Fällen nicht mit dem westlichen Freiheitsbegriff harmonieren, wollte man nicht wahrhaben.
Staat und Gesellschaft hätten klare Grenzen ziehen müssen: Offen ausgelebter Hass auf Juden und Homosexuelle wird nicht toleriert. Keine Religion steht über dem Gesetz. Natürlich geht es auch nicht, Frauen und Mädchen gegen ihren Willen zu verheiraten. Leider geht es aber eben doch.
Willkommen in einer (links-liberalen) Demokratie namens Absurdistan, wie sie sich Baerbock,Göring-Eckhard, Neubauer und all die Jette Nietzards gewünscht haben