Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

[Sonnigesgemüt]

Ich verstehe echt nicht, warum man ausgerechnet in ein Land mit so vielen sozialen Problemen möchte wie die USA. Davor würde ich mir ja noch Kanada oder so gönnen.

Isso
Da willst du doch nicht tot überm Zaun hängen

[clayz]

Weil man als Expat inkl. der Famlie in eine Bubble geht und das wissen und schätzen die Leute auch.
Wie schon richtig angemerkt wurde, gehen die Kinder nicht auf Problemschulen, du wohnst nicht in Problemvierteln
und je nach Standort ist das Thema Waffengewalt auch mehr oder weniger ein Thema.

Ich bin bspw. gar kein Freund von Waffen, war noch nie auf einem Schießstand und kann damit auch absolut ncihts anfangen.
Prägst du die Kinder nicht die Richtung vor, ist das gar nicht so ein Thema, wie es hier in DE immer ankommt.

Ich kenne durch die USA Zeit viele Expats, die mittlerweile komplett in den Staaten wohnen und auch welche,
die wieder zurück sind. Waffen ist nur bei denen ein Thema, die dafür selbst ein Faible haben und diesen Waffenwahn gern annehmen.

[Landesmeister]

Waffen ist nur bei denen ein Thema, die dafür selbst ein Faible haben und diesen Waffenwahn gern annehmen.

Hab da eher anderes mitbekommen ("Schießstände" für Kinder auf Straßenfesten, Wal-Mart Mitarbeiter die nicht verstehen können, dass man die Kinder aus der Waffenabteilung wegschickt "Die müssen damit doch aufwachsen", bei Stromausfall steht der Großteil der Nachbarschaft mit Waffe auf der Straße,...), aber ist halt auch nur eine sehr beschränkt Bubble von "normalen" Auswanderern

[WSB]

ich sehe das wie clayz
wenn man dort in seiner bubble bleibt hat man das beste leben

gutverdiener werden überdurchschnittlich belohnt und geringverdiener haben es überdurchschnittlich schwerer
leistungsgesellschaft halt, der antrieb besteht darin das es dir echt nicht gut geht wenn du nix hast (kann man gut finden oder nicht aber ich maße es mir nicht an über die älteste demokratie und erfolgreichste wirtschaftsmacht den finger zu heben)

es ist auch sehr angenehm das es dort keine neidkultur gibt sondern erfolg in jeder hinsicht (geld, karriere, muskeln, ..) richtig gefeiert wird, man wird regelrecht hofiert im vergleich dazu das man hier das gefühl hat man muss sich schämen wenn es gut läuft

meine arbeitskollegin ist gerade mit ihrem mann dort für 2,5 jahre und die führen den gleichen job aus, nur halt von den USA aus, und können dort 100-120k netto pro jahr zur seite legen trotz höheren lebensstandard als in DE (und höhere kosten an sich, ein mal essen gehen 150-200 USD) und dazu ist es halt eine geile erfahrung

[M.a.K]

Kaum eine Kulur neben den Asiaten ist Oberflächlicher als die USA.
Die ziehen halt nicht so offen über dich her wie wir das in Deutschland machen.

[Lauch]

Also, man muss ja kein Fan eines übertriebenen Sozialstaats sein aber dass es richtiges Elend vor den Villen der Superreichen gibt, dass viele Menschen von angemessener Gesundheitsversorgung ausgeschlossen sind etc ist halt absolut nicht geil und ich verstehe nicht, wie man so eine Gesellschaft erstrebenswert finden kann. Ellenbogengesellschaft par Excellence.

Nein, ich zahle schon gerne meine Steuern um in einer Stadt wie Wien bzw einem Land wie Österreich leben zu dürfen, auch wenn ich mich überproportional belastet fühle.

[Beobachter]

Das Thema Waffengewalt ist meiner Wahrnehmung nach auch medial überladen - hier sind es halt Messer die zum Einsatz kommen (und über die halt nicht so intensiv berichtet wird - bzw helfen ja dann die eingerichteten Waffenverbotszonen vielleicht auch ein deutsches Erfolgsmodell für die USA ) ... Habe mich zurückblickend im Urlaub auch in den Bundesstaaten mit liberalen Waffengesetzen (zB Utah, Colorado) wohler gefühlt als in denen mit starker Reglementierung.

Mein Vorgänger in der Abteilung ist jetzt über den Konzern nach Chicago, Firma zahlt alles (Umzug, Wohnung für die erste Zeit usw.). Ihm wurde wohl auch ein us-arbeitsvertrag mit deutlich höherem Gehalt angeboten aber er ist in seinem deutschen Arbeitsverhältnis verblieben um sich die Tür zurück offen zu halten (bzw. deutscher Vertrag ruht und Arbeitsverhältnis wird für die Zeit in Übersee über Entsendungsvertrag geregelt).

Würde ich so ein Angebot bekommen, ich wäre auch sofort am Start. In Deutschland gibt es als jemand der etwas leisten will einfach sehr viele Push-Faktoren.

(kann man gut finden oder nicht aber ich maße es mir nicht an über die älteste demokratie und erfolgreichste wirtschaftsmacht den finger zu heben)

Das kommt noch dazu, die usa bleiben aufgrund ihrer einmaligen Lage und ihren bodenschätzen auch weiterhin der unbesiegbare welthegemon. Hier könnte man also seinen Lebensort auch geo-strategisch wählen

[WSB]

Kaum eine Kulur neben den Asiaten ist Oberflächlicher als die USA.
Die ziehen halt nicht so offen über dich her wie wir das in Deutschland machen.

eigentlich nicht
die sind oberflächlich aber eher in der richtigung das es schwer ist dort richtige freundschaften aufzubauen
ich hab teilweise über 2 jahre gebraucht bis sich meine arbeitskollegen geöffnet haben abseits des öberflächlichen getues

amis sind oberflächlich und übertrieben nett, schweizer oberflächlich und übertrieben distanziert, ersteres gefällt mir besser

aber der leistungsgedanke und "jeder kann es schaffen" hat sich schon sehr eingebrannt und dementsprechend hat das auch ein hohes ansehen
dir wird einfach random gratuliert (als ich mit meinem arbeitskollegen und seinem teuren auto in dallas unterwegs war wurde ihm öfters die hand geschüttelt ala "unfassbar schönes auto, du hast dir bestimmt den arsch aufgerissen, weiter so buddy" full srs, bestimmt 3-4 mal passiert an dem tag, ich hab öfters lob bekommen für meine arme )

gleichzeitig sind die extrem gegen unverteilung, das argument ist immer "lieber die steuern noch weiter reduzieren so das jeder die möglichkeit hat noch besser für sich selbst vorzusorgen anstatt eine allg. sozialhilfe mit umverteilung" (weil umverteilung ist dort "kommunismus" und individualismus das größte)

so lange man zu den gewinnern gehört, beste leben dort

[Maxim]

Würde auch zB Kanada vorziehen (sind einfach die harmloseren Amis), aber man muss schon auf dem Schirm haben, dass es in den USA große Unterschiede zwischen den Staaten und Regionen und auch Städten gibt. Maine ist nicht Texas.

Ansonsten finde ich den Laden als Europäer zu liberal und die daraus resultierende soziale Ungleichheit zu hart.

[GoldenInside]

so lange man zu den gewinnern gehört, beste leben dort

Und du bist dir sicher, dass du immer zu den Gewinnern gehörst?

[Piotr]

so lange man zu den gewinnern gehört, beste leben dort

Und du bist dir sicher, dass du immer zu den Gewinnern gehörst?

Nicht jedem ist diese Absicherung gleich viel Wert.
Und wenn man nicht überzeugt ist zu den Gewinnern zu zählen wird man es auch nicht.

Ich finde es in Deutschland als Arbeitnehmer auch besser. Anzahl an Urlaubstagen, Kündigungsschutz und damit einhergehende Planungssicherheit.
Und dass man mit Leistung viel erreichen kann ist in Deutschland auch so.
Neidkultur ist Bullshit. Und Deutschland wird einfach Protzerei und Materialismus weniger gefeiert.
Krankenversicherung ist auch besser in Deutschland oder wenn man rüber will in Kanada geregelt.

Ich finde es zudem auch gut wie viel einem hier ermöglicht wird. Studieren ist quasi kostenlos, in den USA ist man da oft hoch verschuldet nach dem Abschluss.
Das umgeht man halt als Einwanderer und profitiert direkt von den höheren Gehältern.

Kultur muss einem dann liegen, meine wäre es nicht

[Piotr]

Als Unternehmer sieht das natürlich nochmal anders aus.
Alleine die bürokratischen Hürden und natürlich die Abgaben. Aber auch der Schutz der Arbeitnehmer oder der Mieter nehmen dann teilweise Auswüchse an. Man steht eben dann auf der anderen Seite

[WSB]

so lange man zu den gewinnern gehört, beste leben dort

Und du bist dir sicher, dass du immer zu den Gewinnern gehörst?

Warum sollte man sonst dort hin?

Job als VP und alle relocation costs, housing etc übernimmt idr die firma und nach DE kann man jederzeit zurück

[Lauch]

so lange man zu den gewinnern gehört, beste leben dort

Und du bist dir sicher, dass du immer zu den Gewinnern gehörst?

Nicht jedem ist diese Absicherung gleich viel Wert.
Und wenn man nicht überzeugt ist zu den Gewinnern zu zählen wird man es auch nicht.

Ich finde es in Deutschland als Arbeitnehmer auch besser. Anzahl an Urlaubstagen, Kündigungsschutz und damit einhergehende Planungssicherheit.
Und dass man mit Leistung viel erreichen kann ist in Deutschland auch so.
Neidkultur ist Bullshit. Und Deutschland wird einfach Protzerei und Materialismus weniger gefeiert.
Krankenversicherung ist auch besser in Deutschland oder wenn man rüber will in Kanada geregelt.

Ich finde es zudem auch gut wie viel einem hier ermöglicht wird. Studieren ist quasi kostenlos, in den USA ist man da oft hoch verschuldet nach dem Abschluss.
Das umgeht man halt als Einwanderer und profitiert direkt von den höheren Gehältern.

Kultur muss einem dann liegen, meine wäre es nicht

Beim amerikanischen Arbeitsleben sollte man anmerken, dass da Xanax gefressen werden als wären es Smarties.

[clayz]

Was ihr bedenken solltet. Als jemand, der noch nie in dem Land bzw dem genauen Ort gelebt hat, ist alles nur anekdotisches Wissen bzw Stereotypen über die Medien.

Ich für mich kann bspw nur Süddeutschland und north/south Carolina in den USA beurteilen, was das richtige Leben angeht.

Deshalb würde ich mit der Familie auch nur dorthin gehen, wo ich vorher zumindest schon über mehrere Reisen oder besser noch einen längeren Zeitraum war.