Supported die Lounge und gönnt euch unser neues Video!


Der Nahost-Konflikt

Nachrichten aus aller Welt
Antworten
Benutzeravatar
Eric
Administrator
Beiträge: 7265
Registriert: 3. Mär 2023, 18:10

Re: Der Nahost-Konflikt

martin1986 hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 17:42
Shivus hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 17:05 Find ich nicht wirklich vergleichbar - oder schießt Ukraine Raketen aus Kindergärten und versteckt sich anschließend unter diesen, um dann später über die zerstörten Kindergärten zu berichten?
Laut Russia Today bestimmt :guenni:

Ich denke, es sind sich alle einig, dass die Situation in Nahost mehr als schwierig ist und Patentrezepte nicht gibt..
Besonders unnachgiebige Kriegsführung gegenüber der Zivilbevölkerung wird es auch nicht lösen, aber noch mehr unnötiges Leid provozieren.

Wenn Donald schon für die Ukraine nicht den Friedensnobelpreis bekommt, wird er es ja vielleicht nochmal im Nahen Osten probieren. Wer weiß, vielleicht könnte er unerwartete Bewegung in die Sache bringen..
Bis jetzt hat jeder amerikanische Präsident versucht, eine friedliche Lösung zu finden und ist- trotz aller Bemühungen - letztendlich gescheitert. Vielleicht ist eine militärische Lösung die einzige Möglichkeit, die bleibt, um das Problem Hamas ein für alle Mal zu lösen. Und wie Netanyahu sagte „ wenn die Hamas die Geiseln freilässt und die Waffen niederlegt, ist der Krieg morgen vorbei.“
BigRon
Top Lounger
Beiträge: 1805
Registriert: 9. Mär 2023, 17:09
Körpergröße: 190
Körpergewicht: 125
Sportart: K3K
Squat: 250
Bench: 170
Deadlift: 230

Re: Der Nahost-Konflikt

Eric hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 17:52
martin1986 hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 17:42
Shivus hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 17:05 Find ich nicht wirklich vergleichbar - oder schießt Ukraine Raketen aus Kindergärten und versteckt sich anschließend unter diesen, um dann später über die zerstörten Kindergärten zu berichten?
Laut Russia Today bestimmt :guenni:

Ich denke, es sind sich alle einig, dass die Situation in Nahost mehr als schwierig ist und Patentrezepte nicht gibt..
Besonders unnachgiebige Kriegsführung gegenüber der Zivilbevölkerung wird es auch nicht lösen, aber noch mehr unnötiges Leid provozieren.

Wenn Donald schon für die Ukraine nicht den Friedensnobelpreis bekommt, wird er es ja vielleicht nochmal im Nahen Osten probieren. Wer weiß, vielleicht könnte er unerwartete Bewegung in die Sache bringen..
Bis jetzt hat jeder amerikanische Präsident versucht, eine friedliche Lösung zu finden und ist- trotz aller Bemühungen - letztendlich gescheitert. Vielleicht ist eine militärische Lösung die einzige Möglichkeit, die bleibt, um das Problem Hamas ein für alle Mal zu lösen. Und wie Netanyahu sagte „ wenn die Hamas die Geiseln freilässt und die Waffen niederlegt, ist der Krieg morgen vorbei.“
Bestimmt sagt Netanjahu da die Wahrheit. Ist ja ein sehr seriöser Zeitgenosse in dessen Regierungskoalition nicht Typen sitzen, die die Ausrottung der Palästinenser fordern inkl Annektierung des Gaza Streifen und Westjordanlandes.
Benutzeravatar
Linksanwalt
Top Lounger
Beiträge: 1629
Registriert: 9. Mär 2023, 19:24

Re: Der Nahost-Konflikt

BigRon hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 17:51
Eric hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 15:47 Warum gibt es eigentlich immer nur Forderungen an Israel?
Weil sich Israel auf einem moralisch sehr hohen Ross wähnt, als einzige Demokratie im Nahen Osten gilt und unser Verbündeter sein sollte?
Natürlich bin ich als Deutscher eher entsetzt, wenn dieses Land Verbrechen begeht. Und das muss man ganz klar sagen, Israel begeht Verbrechen und zwar reihenweise.

Bei einer islamistischen Terrororganisation erwarte ich jetzt keine Humanitätswunder.
Okay, dann befiehlt Israel ab sofort nun keine Luftschläge mehr, Panzer werden auch alle abgezogen, nur noch Bodentruppen durchsuchen Haus für Haus und schießen wirklich nur auf vermummte Personen, die ein grünes Band um den Kopf tragen. Damit sterben dann die IDF-Soldaten einer nach dem anderen wie die Schmeißfliegen, aber hey, so werden wirklich nur die Terroristen getötet und man kann sich immerhin in seiner moralischen Überlegenheit suhlen. :up:
Benutzeravatar
Eric
Administrator
Beiträge: 7265
Registriert: 3. Mär 2023, 18:10

Re: Der Nahost-Konflikt

BigRon hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 17:55
Eric hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 17:52
martin1986 hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 17:42
Laut Russia Today bestimmt :guenni:

Ich denke, es sind sich alle einig, dass die Situation in Nahost mehr als schwierig ist und Patentrezepte nicht gibt..
Besonders unnachgiebige Kriegsführung gegenüber der Zivilbevölkerung wird es auch nicht lösen, aber noch mehr unnötiges Leid provozieren.

Wenn Donald schon für die Ukraine nicht den Friedensnobelpreis bekommt, wird er es ja vielleicht nochmal im Nahen Osten probieren. Wer weiß, vielleicht könnte er unerwartete Bewegung in die Sache bringen..
Bis jetzt hat jeder amerikanische Präsident versucht, eine friedliche Lösung zu finden und ist- trotz aller Bemühungen - letztendlich gescheitert. Vielleicht ist eine militärische Lösung die einzige Möglichkeit, die bleibt, um das Problem Hamas ein für alle Mal zu lösen. Und wie Netanyahu sagte „ wenn die Hamas die Geiseln freilässt und die Waffen niederlegt, ist der Krieg morgen vorbei.“
Bestimmt sagt Netanjahu da die Wahrheit. Ist ja ein sehr seriöser Zeitgenosse in dessen Regierungskoalition nicht Typen sitzen, die die Ausrottung der Palästinenser fordern inkl Annektierung des Gaza Streifen und Westjordanlandes.
Der Konflikt besteht jetzt seit Jahrzehnten. Irgendwann verliert auch der Friedfertigste die Geduld. So leid es mir für die Zivilbevölkerung tut, aber eine andere Lösung sehe ich mittlerweile nicht mehr.
BigRon
Top Lounger
Beiträge: 1805
Registriert: 9. Mär 2023, 17:09
Körpergröße: 190
Körpergewicht: 125
Sportart: K3K
Squat: 250
Bench: 170
Deadlift: 230

Re: Der Nahost-Konflikt

Eric hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 17:59
BigRon hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 17:55
Eric hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 17:52

Bis jetzt hat jeder amerikanische Präsident versucht, eine friedliche Lösung zu finden und ist- trotz aller Bemühungen - letztendlich gescheitert. Vielleicht ist eine militärische Lösung die einzige Möglichkeit, die bleibt, um das Problem Hamas ein für alle Mal zu lösen. Und wie Netanyahu sagte „ wenn die Hamas die Geiseln freilässt und die Waffen niederlegt, ist der Krieg morgen vorbei.“
Bestimmt sagt Netanjahu da die Wahrheit. Ist ja ein sehr seriöser Zeitgenosse in dessen Regierungskoalition nicht Typen sitzen, die die Ausrottung der Palästinenser fordern inkl Annektierung des Gaza Streifen und Westjordanlandes.
Der Konflikt besteht jetzt seit Jahrzehnten. Irgendwann verliert auch der Friedfertigste die Geduld. So leid es mir für die Zivilbevölkerung tut, aber eine andere Lösung sehe ich mittlerweile nicht mehr.
Also geht nur noch Völkermord? Ist natürlich dann ne radikale Lösung.
Benutzeravatar
Eric
Administrator
Beiträge: 7265
Registriert: 3. Mär 2023, 18:10

Re: Der Nahost-Konflikt

BigRon hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 18:19
Eric hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 17:59
BigRon hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 17:55

Bestimmt sagt Netanjahu da die Wahrheit. Ist ja ein sehr seriöser Zeitgenosse in dessen Regierungskoalition nicht Typen sitzen, die die Ausrottung der Palästinenser fordern inkl Annektierung des Gaza Streifen und Westjordanlandes.
Der Konflikt besteht jetzt seit Jahrzehnten. Irgendwann verliert auch der Friedfertigste die Geduld. So leid es mir für die Zivilbevölkerung tut, aber eine andere Lösung sehe ich mittlerweile nicht mehr.
Also geht nur noch Völkermord? Ist natürlich dann ne radikale Lösung.
Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder die Hamas gibt auf oder Israel übernimmt den kompletten Gazastreifen.
martin1986
Top Lounger
Beiträge: 688
Registriert: 8. Mär 2023, 10:30

Re: Der Nahost-Konflikt

Den Gazastreifen vorrübergehend (wobei das auch Jahre dauern kann) zu übernehmen, würde ich Israel jetzt nicht vorhalten, im Gegenteil, nach Lage der Dinge ist das mittlerweile wohl die wahrscheinlichste Option.
Es bleibt aber die Frage nach dem "Wie"..
Benutzeravatar
Shivus
Moderator
Beiträge: 807
Registriert: 3. Mär 2023, 18:37

Re: Der Nahost-Konflikt

BigRon hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 18:19
Eric hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 17:59
BigRon hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 17:55

Bestimmt sagt Netanjahu da die Wahrheit. Ist ja ein sehr seriöser Zeitgenosse in dessen Regierungskoalition nicht Typen sitzen, die die Ausrottung der Palästinenser fordern inkl Annektierung des Gaza Streifen und Westjordanlandes.
Der Konflikt besteht jetzt seit Jahrzehnten. Irgendwann verliert auch der Friedfertigste die Geduld. So leid es mir für die Zivilbevölkerung tut, aber eine andere Lösung sehe ich mittlerweile nicht mehr.
Also geht nur noch Völkermord? Ist natürlich dann ne radikale Lösung.
Du kennst dich im Völkerrecht anscheinend besser aus, denn ich will mir diesbezüglich gar keine Meinung anmaßen, aber es gibt auch durchaus Experten, die das anders bewerten:

Der Begriff Völkermord geht auf das Jahr 1944 zurück. Geprägt hat ihn Raphael Lemkin in seinem Buch „Die Herrschaft der Achsenmächte im besetzten Europa“. Lemkin war ein polnischer Jude, der vor den Nazis floh und dessen Familie im Holocaust fast vollständig ausgelöscht wurde (49 Verwandte starben, darunter seine Eltern; nur sein Bruder, dessen Frau und die Kinder überlebten). In ihrem Buch „A Problem from Hell“ (2002) beschreibt Samantha Power eindringlich, wie dieser gezeichnete Mann fast im Alleingang dafür kämpfte, dass sein Begriff zur Grundlage des internationalen Nachkriegsrechts wurde.

Lemkins ursprüngliche Definition von Völkermord lautete: ein koordinierter Plan verschiedener Maßnahmen, der auf die Zerstörung der wesentlichen Lebensgrundlagen nationaler Gruppen abzielt, mit dem Ziel, die Gruppen selbst zu vernichten. Die Ziele eines solchen Plans seien die Zerschlagung der politischen und sozialen Institutionen, der Kultur, Sprache, nationalen Gefühle, Religion und wirtschaftlichen Existenz sowie die Vernichtung der persönlichen Sicherheit, Freiheit, Gesundheit, Würde und sogar des Lebens der einzelnen Angehörigen solcher Gruppen. Völkermord richte sich demnach gegen die nationale Gruppe als Ganzes.

Artikel II der UN-Völkermordkonvention definiert Völkermord als „eine der folgenden Handlungen, begangen in der Absicht, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören“: Tötung von Mitgliedern der Gruppe; Verursachung von schwerem körperlichem oder seelischem Schaden an Mitgliedern der Gruppe; vorsätzliche Auferlegung von Lebensbedingungen für die Gruppe, die geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen; Verhängung von Maßnahmen, die auf die Geburtenverhinderung innerhalb der Gruppe gerichtet sind; gewaltsame Überführung von Kindern der Gruppe in eine andere Gruppe.

Tl;dr, hier bzgl der aktuellen Situation:

Man kann einwenden, dass die israelischen Streitkräfte mindestens drei dieser Handlungen begehen. Aber ist es ihre Absicht, die Palästinenser „als Volk ganz oder teilweise zu vernichten“? John Spencer, Professor für Stadtkriegsführung am Modern War Institute in West Point (New York), hat die israelischen Streitkräfte viermal in Gaza begleitet. Er hat mit dem Premierminister, dem Verteidigungsminister, dem Generalstabschef, der Führung des Südkommandos sowie mit Dutzenden Offizieren und Soldaten an der Front gesprochen.


Er sagt: „Nichts, was ich gesehen oder untersucht habe, erinnert an Völkermord oder einen völkermörderischen Vorsatz … [Die Befehle] zielen darauf ab, die Hamas zu zerstören, Geiseln zu befreien und Zivilisten so weit wie möglich zu schützen … [Tatsächlich] hat Israel außergewöhnliche Maßnahmen ergriffen, um zivile Opfer zu vermeiden. Das israelische Militär warnt vor Angriffen per SMS, Anrufen, Flugblättern und Rundfunk. Es richtet Fluchtkorridore ein und unterbricht Operationen, damit Zivilisten Kampfzonen verlassen können. Es verfolgt die Präsenz von Zivilisten bis auf Gebäudeebene. Ich habe miterlebt, wie Einsätze verschoben oder abgesagt wurden, weil sich Kinder in der Nähe aufhielten.“

Entgegen der Behauptung, die israelische Armee lasse Gaza vorsätzlich aushungern, gilt: „Israel hat mehr humanitäre Hilfe nach Gaza gebracht als je eine Armee in der Geschichte einer feindlichen Bevölkerung im Krieg.“ Omer Bartov ist ein exzellenter Historiker. Sein Buch „The Eastern Front, 1941-1945: German Troops and the Barbarisation of Warfare“ (2001) ist ein schonungsloses Werk. Gerade er sollte den fundamentalen Unterschied zwischen der israelischen Armee und Hitlers Vernichtungs-Einheiten erkennen.
https://www.welt.de/politik/ausland/plu ... -gaza.html


Wie gesagt - ich bin kein Völkerrechtler und auch kein Historiker, der das einordnen kann, aber einfach spannend zu beobachten, wie Menschen im Internet felsenfest solche Überzeugungen haben
martin1986
Top Lounger
Beiträge: 688
Registriert: 8. Mär 2023, 10:30

Re: Der Nahost-Konflikt

War auch mein Stand, dass man bisher nicht von Völkermord sprechen kann. Das, was einige Mitglieder der REgierung von Netanjahu fordern, wäre es aber.


Ein Teil der humanitären Situation ist wohl auch der militärischen Taktik geschuldet. Man wendet hier wohl aus verschiedenen Gründen (Ressourcen, politische Erwägungen) keine Clear&Hold-Taktik an, sondern stößt immer wieder punktuell zu und überlässt die Versorgung überwiegend den Hilfsorganisationen. Ein Clear&Hold wäre langsamer und ressourcenaufwendiger, aber eine deutlich bessere Versorgung der Menschen in den eroberten Teilen wäre möglich.
BigRon
Top Lounger
Beiträge: 1805
Registriert: 9. Mär 2023, 17:09
Körpergröße: 190
Körpergewicht: 125
Sportart: K3K
Squat: 250
Bench: 170
Deadlift: 230

Re: Der Nahost-Konflikt

Shivus hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 18:42
BigRon hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 18:19
Eric hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 17:59

Der Konflikt besteht jetzt seit Jahrzehnten. Irgendwann verliert auch der Friedfertigste die Geduld. So leid es mir für die Zivilbevölkerung tut, aber eine andere Lösung sehe ich mittlerweile nicht mehr.
Also geht nur noch Völkermord? Ist natürlich dann ne radikale Lösung.
Du kennst dich im Völkerrecht anscheinend besser aus, denn ich will mir diesbezüglich gar keine Meinung anmaßen, aber es gibt auch durchaus Experten, die das anders bewerten:

Der Begriff Völkermord geht auf das Jahr 1944 zurück. Geprägt hat ihn Raphael Lemkin in seinem Buch „Die Herrschaft der Achsenmächte im besetzten Europa“. Lemkin war ein polnischer Jude, der vor den Nazis floh und dessen Familie im Holocaust fast vollständig ausgelöscht wurde (49 Verwandte starben, darunter seine Eltern; nur sein Bruder, dessen Frau und die Kinder überlebten). In ihrem Buch „A Problem from Hell“ (2002) beschreibt Samantha Power eindringlich, wie dieser gezeichnete Mann fast im Alleingang dafür kämpfte, dass sein Begriff zur Grundlage des internationalen Nachkriegsrechts wurde.

Lemkins ursprüngliche Definition von Völkermord lautete: ein koordinierter Plan verschiedener Maßnahmen, der auf die Zerstörung der wesentlichen Lebensgrundlagen nationaler Gruppen abzielt, mit dem Ziel, die Gruppen selbst zu vernichten. Die Ziele eines solchen Plans seien die Zerschlagung der politischen und sozialen Institutionen, der Kultur, Sprache, nationalen Gefühle, Religion und wirtschaftlichen Existenz sowie die Vernichtung der persönlichen Sicherheit, Freiheit, Gesundheit, Würde und sogar des Lebens der einzelnen Angehörigen solcher Gruppen. Völkermord richte sich demnach gegen die nationale Gruppe als Ganzes.

Artikel II der UN-Völkermordkonvention definiert Völkermord als „eine der folgenden Handlungen, begangen in der Absicht, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören“: Tötung von Mitgliedern der Gruppe; Verursachung von schwerem körperlichem oder seelischem Schaden an Mitgliedern der Gruppe; vorsätzliche Auferlegung von Lebensbedingungen für die Gruppe, die geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen; Verhängung von Maßnahmen, die auf die Geburtenverhinderung innerhalb der Gruppe gerichtet sind; gewaltsame Überführung von Kindern der Gruppe in eine andere Gruppe.

Tl;dr, hier bzgl der aktuellen Situation:

Man kann einwenden, dass die israelischen Streitkräfte mindestens drei dieser Handlungen begehen. Aber ist es ihre Absicht, die Palästinenser „als Volk ganz oder teilweise zu vernichten“? John Spencer, Professor für Stadtkriegsführung am Modern War Institute in West Point (New York), hat die israelischen Streitkräfte viermal in Gaza begleitet. Er hat mit dem Premierminister, dem Verteidigungsminister, dem Generalstabschef, der Führung des Südkommandos sowie mit Dutzenden Offizieren und Soldaten an der Front gesprochen.


Er sagt: „Nichts, was ich gesehen oder untersucht habe, erinnert an Völkermord oder einen völkermörderischen Vorsatz … [Die Befehle] zielen darauf ab, die Hamas zu zerstören, Geiseln zu befreien und Zivilisten so weit wie möglich zu schützen … [Tatsächlich] hat Israel außergewöhnliche Maßnahmen ergriffen, um zivile Opfer zu vermeiden. Das israelische Militär warnt vor Angriffen per SMS, Anrufen, Flugblättern und Rundfunk. Es richtet Fluchtkorridore ein und unterbricht Operationen, damit Zivilisten Kampfzonen verlassen können. Es verfolgt die Präsenz von Zivilisten bis auf Gebäudeebene. Ich habe miterlebt, wie Einsätze verschoben oder abgesagt wurden, weil sich Kinder in der Nähe aufhielten.“

Entgegen der Behauptung, die israelische Armee lasse Gaza vorsätzlich aushungern, gilt: „Israel hat mehr humanitäre Hilfe nach Gaza gebracht als je eine Armee in der Geschichte einer feindlichen Bevölkerung im Krieg.“ Omer Bartov ist ein exzellenter Historiker. Sein Buch „The Eastern Front, 1941-1945: German Troops and the Barbarisation of Warfare“ (2001) ist ein schonungsloses Werk. Gerade er sollte den fundamentalen Unterschied zwischen der israelischen Armee und Hitlers Vernichtungs-Einheiten erkennen.
https://www.welt.de/politik/ausland/plu ... -gaza.html


Wie gesagt - ich bin kein Völkerrechtler und auch kein Historiker, der das einordnen kann, aber einfach spannend zu beobachten, wie Menschen im Internet felsenfest solche Überzeugungen haben
Nein ich kenne mich wahrscheinlich nicht besser aus, aber ich lese viel und habe dazu einfach eine persönliche Meinung, die von sehr vielen mitgetragen wird.

https://verfassungsblog.de/genozid-in-gaza/
Israel begehe in Gaza einen Völkermord. Diesen Vorwurf trug Südafrika bereits rund zweieinhalb Monate nach dem großangelegten Terroranschlag der Hamas auf Israel vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag vor. Die militärische Gegenoffensive Israels richte sich nicht (primär) gegen die Hamas, sondern ziele darauf ab, die Gruppe der Palästinenser als solche zu zerstören. Dieser Vorwurf wiegt politisch wie rechtlich schwer. Die hierfür notwendige Zerstörungsabsicht ist nur schwer nachzuweisen und darf nicht vorschnell bejaht werden. Mit zunehmender Dauer und Brutalisierung der israelischen Kriegsführung verdichten sich jedoch die Indizien für das Vorliegen eines Genozids.

In objektiver Hinsicht erfüllt die israelische Kriegsführung den Tatbestand des Genozids i.S.v. Art. II der Genozidkonvention (bzw. Art. 6 des Römischen Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs und § 6 VStGB). Danach muss der Täter eines Genozids bestimmte Einzelakte gegen Mitglieder einer geschützten Gruppe begehen, die zumindest abstrakt-generell geeignet sind, die Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören.

Zudem werden im Gazakonflikt die ersten drei genozidalen Einzeltaten verwirklicht: (i) Tötung von Mitgliedern der Gruppe, (ii) Verursachung von schwerem körperlichem oder seelischem Schaden an Mitgliedern der Gruppe; (iii) vorsätzliche Auferlegung von Lebensbedingungen für die Gruppe, die geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung herbeizuführen.

Anders gesagt, spricht die Dynamik des Konfliktgeschehens in einer Gesamtschau mittlerweile eher für statt gegen einen Genozid. Insoweit gilt eben auch, dass die Zerstörungsabsicht nicht der einzige Beweggrund des Täters bzw. des Täterkollektivs sein muss. Sie kann durchaus mit militärischen Zielsetzungen und sicherheitspolitischen Erwägungen zusammentreffen.3)


Interessant finde ich auch, das du meinst das Leute im Internet eine felsenfeste Meinung dazu haben können. Diese Meinung kann ich haben, weil ich kein Jurist bin und meine persönliche Meinung, zusammen mit der Einschätzung von vielen Juristen und Historikerin diese nunmal deckt.
Ich würde es mir auch wünschen, wenn ich unrecht habe, aber den Schandtaten die dokumentiert sind habe ich nunmal eine persönliche, eigene feste Einschätzung das wir es hier mit einem Völkermord zu tun haben.

Dazu kommen öffentliche Positionen führender Politiker der Regierung, die auch internationale Konsequenzen haben.
https://www.spiegel.de/ausland/slowenie ... 24ab931c88
Ben-Gvir und Smotrich »befürworten öffentlich die Ausweitung illegaler israelischer Siedlungen im Westjordanland, die Zwangsumsiedlung von Palästinensern und rufen zur Gewalt gegen die palästinensische Zivilbevölkerung auf«, hieß es in einer Erklärung der Regierung in Ljubljana. Dies komme »ethnischen Säuberungen« gleich
Benutzeravatar
St0ckf15h
Lounge Ultra
Beiträge: 3654
Registriert: 10. Mär 2023, 09:21
Wohnort: Südtirol
Geschlecht: M
Körpergröße: 179
Squat: 160
Bench: 120
Deadlift: 230

Re: Der Nahost-Konflikt

Eric hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 16:54
Jdizzle hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 16:50
Eric hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 16:42

Und Israel ein souveräner Staat. Wobei die sanktionierte Terrororganisation gefühlt mehr Unterstützung erhält als der souveräne Staat.
Ich denke da musst du dann eher an deinen Gefühlen arbeiten.

Israel wird seit Jahrzehnten vom zig Staaten finanziell und militärisch unterstützt, hat diplomatische Beziehungen zu zig Ländern.

Für die Hamas gibts eine Demo pro Monat, die dann noch großflächig kritisiert wird und Geld von anderen "Terrorstaaten".
So wird es sein. Die ganzen Tunnel, Waffen etc. wurden nicht aus der Hilfszahlungen der Europäer und anderen Staaten finanziert.
Die Hamas bekommen sehr viel Geld u.a. aus Katar, Israel weiß das auch und Netanjahu befürwortet(e) das sogar:
Gleichzeitig verfolgte Netanjahu eine Politik, die darauf ausgerichtet war, das palästinensische Lager durch Stärkung der Hamas im Gazastreifen zu spalten.[111][112][113] 2019 sagte Netanjahu auf einer Likud-Fraktionssitzung:[111] „Jeder, der die Gründung eines palästinensischen Staates verhindern will, muss die Stärkung der Hamas unterstützen. Eine Spaltung zwischen den Palästinensern in Gaza und denen in Judäa und Samaria [israelische Bezeichnung für das Westjordanland] zu erzielen, ist Teil unserer Strategie.“[112][114][115] Katar schickte auf Bitten der israelischen Regierung über Jahre hinweg Milliarden Dollar nach Gaza.[116][117][118] Laut Spiegel wurden mit Netanjahus Erlaubnis und Unterstützung Millionen in Geldkoffern nach Gaza getragen und der Hamas übergeben.[111] Das Geld aus Katar diente humanitären Zwecken, etwa der Bezahlung von Regierungsgehältern in Gaza und dem Kauf von Treibstoff für den Betrieb eines Kraftwerks, doch israelische Geheimdienstmitarbeiter schlossen später, dass die Spenden es der Hamas ermöglichten, einen Teil ihres eigenen Budgets für militärische Operationen umzulenken.[116] Laut Recherchen der New York Times befürwortete Netanjahu den Transfer der Gelder noch im September 2023, um den außenpolitischen Druck zu verringern, mit den Palästinensern über eine Zweistaatenlösung verhandeln zu müssen.[116]
Die weitergeführte Existenz der Hamas ist in seinen Augen etwas, was dauerhaft eine Zweistaatenlösung unterbindet.
stabil
Top Lounger
Beiträge: 893
Registriert: 19. Okt 2024, 12:05

Re: Der Nahost-Konflikt

Im Ahrtal hat man die eigenen Leute komplett im Stich gelassen, Hilfen Fehlanzeige,
aber hier kann man gar nicht schnell genug die Steuergelder aus dem Flugzeug werfen.
Könnte ich nur noch kotzen !

Benutzeravatar
Gurkenplatzer
Taktische Gurke
Beiträge: 4578
Registriert: 5. Mär 2023, 20:10
Alter: 35
Geschlecht: Apache
Körpergewicht: 80
Sportart: Kickbox
Ich bin: Vlad der Pfähler

Re: Der Nahost-Konflikt

Im Ahrtal mussten wir Gott sei Dank die Hilfsgüter nicht mit Paletten abwerfen, sondern konnten sie auf dem Landweg bringen. Die Bundeswehr hat da durchaus viel geleistet, das waren auch Steuergelder.
Aber ich sehe deinen Punkt.
Jdizzle
Top Lounger
Beiträge: 743
Registriert: 9. Mär 2023, 19:00

Re: Der Nahost-Konflikt

stabil hat geschrieben: zum Beitrag navigieren12. Aug 2025, 19:50 Im Ahrtal hat man die eigenen Leute komplett im Stich gelassen, Hilfen Fehlanzeige,
aber hier kann man gar nicht schnell genug die Steuergelder aus dem Flugzeug werfen.
Könnte ich nur noch kotzen !

3 Milliarden bisher fürs Ahrtal

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland ... e-100.html
Benutzeravatar
Tesa Streifen
Lounger
Beiträge: 352
Registriert: 23. Jul 2024, 13:11
Alter: 39
Geschlecht: M
Trainingsbeginn: 2000

Re: Der Nahost-Konflikt

Man könnte sich auch einfach zurückziehen und nur auf Verteidigung setzen. Die Hammas können in Israel nichts anrichten, wenn man sie nicht einfach wieder ins land lässt.
Antworten