Linksanwalt hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 00:43
Es ging darum, dass die Hamas die Beendigung des Leids ihrer Zivilbevölkerung selbst in der Hand hat (mit recht einfachen Mitteln), wenn ihr die täglichen 28 Kinder irgendwo am Herzen liegen würde (tut sie aber nicht, da der Hass auf Israel größer ist als das Wohlergehen ihrer Leute). Nicht wie viel Kollateralschäden bei israelischen Geiselbefreiungsaktionen passieren könnten.
Weil der Hamas das Leben der Zivilbevölkerung und Kinder egal ist, berechtigt das Israel in keiner Weise, ebenso ignorant zu agieren.
Ich habe auch nicht gesagt, dass wir uns jetzt auf die Seite der Palästinenser schlagen sollten - sondern, dass ich einen Waffenlieferstopp an Israel nachvollziehen kann (ohne natürlich zu wissen, was die wahren Gründe dafür sind).
Es ist kein Vergleich sondern eine Analogie, um die Abwägung von Leben und die bei uns übliche Praxis aufzuzeigen.
Nein, würde ich nicht - da ich erst die Geiseln und die Kinder in Sicherheit bringen und mich dann um die Räuber kümmern könnte. Abgesehen davon, würde ich eine mögliche Opferzahl (die Räuber kommen wieder) nicht höher bewerten als eine sichere (die Kinder im Kindergarten werden erschossen). In Israel ist die Situation ähnlich:
- Es ist nicht gesagt, dass es nicht auf anderem Wege funktionieren kann zu Frieden zu kommen
- Es ist nicht gesagt, dass die Hamas und vor allem deren Terror verschwindet, egal wie lange und brutal Israel diesen Krieg noch führt
- Die Zahl der in den letzten Monaten getöteten Unschuldigen übersteigt bei weitem die Opfer im früheren Zustand
Das ist doch offensichtlich, oder?
Du hast es als normal dargestellt, im Krieg die Zivilbevölkerung nicht zu versorgen.
Ich habe mit der Gegenfrage aufgezeigt, dass es eher normal sein sollte, dass wir als ein Staat, der sich den Menschenrechten verpflichtet fühlt, keine Waffen dorthin liefern, wo Kriegsverbrechen begangen werden - so wird das in vielen Teilen der EU ebenfalls gesehen. Deutschland glaubt mal wieder, aus seiner Geschichte irgendeine Sonderrolle ableiten zu müssen.
Linksanwalt hat geschrieben: zum Beitrag navigieren11. Aug 2025, 00:43Du bist Staatspräsident Israels am 7. Oktober 2023. Wie gehst du in diesem Konflikt vor, um die Geiseln aus den Händen der Hamas zu befreien und künftige Überfälle, Raketenbeschüsse auf dein Staatsgebiet und sonstige Attacken zu unterbinden?
Eine Frage ist, ob es nicht schon lange Zeit vorher effektivere Maßnahmen hätten geben müssen, um den Terror einzudämmen. Aber oke, wenn man das ausblendet:
Ich denke als unmittelbare Reaktion auf den Terrorangriff der Hamas war ein militärisches Angreifen und Vorrücken mit Bodentruppen unausweichlich - und ja, dabei gibt es zivile Opfer .
Ich hätte aber andere Ziele gesetzt:
- In Bezug auf die Zerstörung der Hamas erstmal die "low hanging fruits" abernten, also zerstören/bekämpfen/gefangen nehmen/töten, was militärisch relativ leicht erreichbar ist
- Mit diesem Druckmittel in Verhandlungen mit der Hamas gegangen mit dem Ziel, die Geiseln zu bekommen, auch gegen (zwischenzeitliche) Zugeständnisse
- Im Hintergrund verstärkt an einer politischen Lösung arbeiten und dabei auch nicht die 2-Staatenlösung ausschließen
- Wären die Verhandlungen nicht erfolgreich bzw. die Gegenforderungen zu hoch, wäre es auch notwendig, den Militäreinsatz auszuweiten. Aber hier mit einem grundsätzlich anderen Ansatz: Die Hamas führt eine Art Guerilla-Krieg, es besteht keine unmittelbare Gefahr für die Existenz Israels auf Grund exorbitanter militärischer Stärke. Dementsprechend hätte man sein Vorgehen deutlich weniger rücksichtslos gestalten und vermehrt darauf achten können, eine gute humanitäre Versorgen soweit wie möglich sicherzustellen. Natürlich erhöht das die Rückzugsmöglichkeiten für die Hamas und verlängert den Konflikt, aber: a) es ist eine moralische Pflicht und b) man läuft nicht in die mediale Falle der Hamas, die das Leid ihrer eigenen Bevölkerung instrumentalisiert, um globalen politischen Widerstand gegen Israel zu organisieren.
Falls das der falsche Thread ist, gerne verschieben. Dachte das passt, da es ein aktuelles Nachrichtenthema ist.