Rund um die Arbeit / der große Job-Thread

[WSB]

Eine Lösung dafür habe ich nicht. Aber man hört seit X Jahren, dass die Handwerkerstunde so teuer werden soll wie die Ing-Stunde.
Bringt nur nichts, wenn das Geld dann bei den Betreibern hängen bleibt und nicht den Angestellten.

tatsächlich wäre der einizge ausweg produktivitätssteigerung
was ja langsam passiert (z.b. planradar im bau etc... ) aber der weg ist noch lang und bei uns bremst die bürokratie halt noch mal unfassbar stark

ansonsten bringt es auch nix wenn die kaufkraft dem am ende nicht entgegensteht
siehe sinkende anzahl neufianzierungen

@wsb also sind Handwerksleistungen wieder weniger gefragt derzeitig?

ich kann nur die genannten zahlen widerholen, das ist das einzig objektive was ich habe und sich auf gesamt deutschland bezieht
ansonsten hängt es wohl von der region, kaufkraft und branche ab

aus persöhnlicher erfahrung der letzten woche kann ich sagen das zimmerer und gartenbauer mich mit angeboten überhäuften und mir start termine innerhalb der nächsten 7 tage nannten wo letztes jahr noch keine einzige antwort gab wo ich aktiv versuchte angebote zu bekommen (das kann aber ein landkreis weiter wieder komplett anders aussehen, daher würde ich eher dem durchschnitt vertrauen als dem gefühl)

[Harun]

Lustig @Certa, mein Onkel hat ebenfalls ne Sanitär Firma

Was er mir da immer wieder erzählt (erst gestern auf dem Geb unserer Kleinen), dass du noch so viele Benefits geben kannst,
es kommen einfach viel zu wenige nach + diejenigen, die nachkommen und gut sind bzw. eben auch in dem Beruf bleiben, gehen sofort auf die Techniker/Meisterschule oder machen ein Studium.

Die Berufsschul-Klassen sind viel zu leer und das Niveau ist eine Katastrophe. Meine Cousine (Tochter des angesprochen Onkels),
hat selbst vor ihrer kaufmännischen Ausbildung eine GasWasser-Lehre gemacht und wie die ihre Mitschüler in der Berufsschule beschrieben hat.
So jemanden willst du nicht in deinem Betrieb haben.

Aber wer kanns ihnen verübeln. Im Handwerk verdienst du in den meisten Berufen nur als Selbsständiger richtig Kohle
und bist als Angestellter immer schlechter gestellt, als wenn du selbst einen Laden aufmachst oder ein Studium einschlägst.

Eine Lösung dafür habe ich nicht. Aber man hört seit X Jahren, dass die Handwerkerstunde so teuer werden soll wie die Ing-Stunde.
Bringt nur nichts, wenn das Geld dann bei den Betreibern hängen bleibt und nicht den Angestellten.

Handwerksbetrieb ca. 70-80 MA:

Es kommt fast nur noch Schrott nach. Ständig krank, kaum Ehrgeiz und nur Mist im Kopf.
3/5 Azubis benötigen auch als Geselle noch mehrere Jahre bis sie eigenständig arbeiten können.
Investieren jedes Jahr einiges in die Suche nach Azubis. Die, die dann kommen, haben oft sonst nicht gefunden. Da ist manchmal ein Glücksgriff dabei.

Die Belegschaft wird immer älter und viele Vorarbeiter gehen in den nächsten 5-10 Jahren in Rente.
Unter jungen, neuen Mitarbeitern finden sich kaum welche, die das nötige Können und die Lust mitbringen Verantwortung zu übernehmen.

4 von ca. 30 Asylsuchende befinden sich jetzt in Festanstellung/Lehre bei uns. Tüchtige Jungs, die wollen Geld verdienen.
Allerdings wird es bei denen auch noch sehr lange dauern bis sie über die Tätigkeit als Handlanger hinauswachsen.

Noch schlimmer als in der Werkstatt wirds dann mit dem Montagepersonal...
Kaum Reisebereitschaft vorhanden. Gute Leute kann man nur mit Firmenwagen usw locken.

Mit unserer Größe haben wir noch die Möglichkeit Mitarbeiter abzuwerben, da fehlt es noch kleineren Betrieben oft am nötigen Kleingeld.

[GoldenInside]

@Piotr wie gesagt meine letzte firma (gastro weltmarktführer) und meine jetzige (top 3 global bau ausrüstung) haben beide >90% der deutschen betriebe im SAP und wenn in beiden branchen über 30% der betriebe sich wegen insolvenz abmelden hat das weniger was mit "spüren" zu tun, ist halt einfach ein objektiver fakt, wird sich aber mit sicherheit regional unterscheiden, gute restaurants in bester lage sind da natürlich eher weniger betroffen

was ich spüre ist aber das wenn ich handwerkerleistungen über kleinanzeigen anfrage ich teilweise +30 angebote bekomme im vergleich zu letzten jahr (da waren es 0 ) und das viele kollegen anfangen die branche zu wechseln

wobei bau generell noch ganz gut dasteht global, hier bremst eigentlich nur deutschland, in anderen ländern boomt es wo es weniger regulalieren gibt und oft kein mindestlohn (oder schwarzarbeit kaum/nicht kontrolliert wird wie in nord amerika)

Kannst du die Daten mal ein bisschen mehr ausführen?

Laut Statista gab es 2021 148k Gastrobetriebe. Wenn dein Ex-AG davon mind. 90% (133k) betreut und davon wiederum 30% (40k) Insolvenz anmelden, ist das ja schon eine riesige Nummer. Vor allem wenn man bedenkt, dass es 2020-2022 insgesamt "nur" 45k Unternehmensinsolvenzen über alle Branchen hinweg in Deutschland gab.

[Certa]

@Piotr wie gesagt meine letzte firma (gastro weltmarktführer) und meine jetzige (top 3 global bau ausrüstung) haben beide >90% der deutschen betriebe im SAP und wenn in beiden branchen über 30% der betriebe sich wegen insolvenz abmelden hat das weniger was mit "spüren" zu tun, ist halt einfach ein objektiver fakt, wird sich aber mit sicherheit regional unterscheiden, gute restaurants in bester lage sind da natürlich eher weniger betroffen

was ich spüre ist aber das wenn ich handwerkerleistungen über kleinanzeigen anfrage ich teilweise +30 angebote bekomme im vergleich zu letzten jahr (da waren es 0 ) und das viele kollegen anfangen die branche zu wechseln

wobei bau generell noch ganz gut dasteht global, hier bremst eigentlich nur deutschland, in anderen ländern boomt es wo es weniger regulalieren gibt und oft kein mindestlohn (oder schwarzarbeit kaum/nicht kontrolliert wird wie in nord amerika)

Kannst du die Daten mal ein bisschen mehr ausführen?

Laut Statista gab es 2021 148k Gastrobetriebe. Wenn dein Ex-AG davon mind. 90% (133k) betreut und davon wiederum 30% (40k) Insolvenz anmelden, ist das ja schon eine riesige Nummer. Vor allem wenn man bedenkt, dass es 2020-2022 insgesamt "nur" 45k Unternehmensinsolvenzen über alle Branchen hinweg in Deutschland gab.

WSB kann diese sachen halt besser beurteilen, weil er 1-2 tage die woche kunden besucht im vergleich zu einem warmen Büroarbeitsplatz abseits der realität

[clayz]

@Harun

Ja, Betrieb meines Onkels ca. 50 MA. Da tust du dir noch etwas leichter als der 3-Mann Handwerksbetrieb.
Aber er bestätigt deine Aussagen oben komplett.

Was hat das zur Folge. Er verkauft eig. nur gerade noch nicht, weil er den Laden evtl. der einen Tochter vermachen will,
die ist aber noch nicht so weit.

Sollte sie den Betrieb also mal nicht nehmen wollen/können, verschiebt sich das Problem nur auf den neuen Inhaber.
Produktivtätsgewinne @WSB sind im Handwerk halt extrem schwer zu realisieren. Das wird ne harte Kiste.

[Sonnigesgemüt]

Produktivtätsgewinne @WSB sind im Handwerk halt extrem schwer zu realisieren. Das wird ne harte Kiste.

Sind quasi unmöglich, ist ja nicht wie am Fließband. Und das ist auch gut so.

[Harun]

In unserer Branche wird an der Produktivitätssteigerung gearbeitet.
Neue Schweißroboter, Exoskelette usw.
Allerdings kann man damit auch nur einen kleinen Teil der Arbeiten erleichtern und viele Systeme sind noch nicht ausgereift.

Da ist es günstiger und einfacher den Betrieb mit 10 Leiharbeitern aus Polen aufzustocken...

[WSB]

@Piotr wie gesagt meine letzte firma (gastro weltmarktführer) und meine jetzige (top 3 global bau ausrüstung) haben beide >90% der deutschen betriebe im SAP und wenn in beiden branchen über 30% der betriebe sich wegen insolvenz abmelden hat das weniger was mit "spüren" zu tun, ist halt einfach ein objektiver fakt, wird sich aber mit sicherheit regional unterscheiden, gute restaurants in bester lage sind da natürlich eher weniger betroffen

was ich spüre ist aber das wenn ich handwerkerleistungen über kleinanzeigen anfrage ich teilweise +30 angebote bekomme im vergleich zu letzten jahr (da waren es 0 ) und das viele kollegen anfangen die branche zu wechseln

wobei bau generell noch ganz gut dasteht global, hier bremst eigentlich nur deutschland, in anderen ländern boomt es wo es weniger regulalieren gibt und oft kein mindestlohn (oder schwarzarbeit kaum/nicht kontrolliert wird wie in nord amerika)

Kannst du die Daten mal ein bisschen mehr ausführen?

Laut Statista gab es 2021 148k Gastrobetriebe. Wenn dein Ex-AG davon mind. 90% (133k) betreut und davon wiederum 30% (40k) Insolvenz anmelden, ist das ja schon eine riesige Nummer. Vor allem wenn man bedenkt, dass es 2020-2022 insgesamt "nur" 45k Unternehmensinsolvenzen über alle Branchen hinweg in Deutschland gab.

kann die daten nicht ausführen ohne internas zu teilen und will ich auch nicht, full srs freut euch doch mal solche insider infos zu bekommen

aber prinzipiell ist nicht gastro entscheidend sondern horeca und hier sind die betriebe von 222k auf 170k gefallen (2019 -> 2023) was ca. 30% weniger betriebe darstellt

aber auch horeca ist nicht vollständig, die daten der gesamt branche sind nicht öffentlich zugänglich sondern muss man teuer kaufen (ghost kitchen z.b. auch oft nicht drin, alleine in berlin ist letztes jahr eine zweistellige anzahl größerer startups wie keatz pleite gegangen wit welchen ich arbeitete)

aber die reine anzahl ist auch nicht das wichtigste, wenn ein systemgastronom verschwindet und ein individualgastronom nachkommt ist die net balance gleich aber in der realität ist das ein deutlicher unterschied

[Harun]

► Text anzeigen

@Harun

Ja, Betrieb meines Onkels ca. 50 MA. Da tust du dir noch etwas leichter als der 3-Mann Handwerksbetrieb.
Aber er bestätigt deine Aussagen oben komplett.

Was hat das zur Folge. Er verkauft eig. nur gerade noch nicht, weil er den Laden evtl. der einen Tochter vermachen will,
die ist aber noch nicht so weit.

Sollte sie den Betrieb also mal nicht nehmen wollen/können, verschiebt sich das Problem nur auf den neuen Inhaber.
Produktivtätsgewinne @WSB sind im Handwerk halt extrem schwer zu realisieren. Das wird ne harte Kiste.

Da kann sich dein Onkel glücklich schätzen, dass er die Möglichkeit der Nachfolge bzw. des potenziellen Käufers hat.
Viele Handwerksbetriebe wissen nicht wie es weitergehen soll.
Für eine Übernahme durch MA fehlen oft die nötigen finanziellen Mittel und es müssen irgendwelche abenteuerlichen Gebilde konstruiert werden.
Wenn ich dann lese, was einige hier im Angestelltenverhältnis verdienen, weiß ich nicht, ob ich überhaupt möchte, dass meine Kinder sich diesen Klotz ans Bein binden.

[Barde]

kann die daten nicht ausführen ohne internas zu teilen und will ich auch nicht, full srs freut euch doch mal solche insider infos zu bekommen

Wenn andere aus dem Nähkästchen plaudern, verlangst du ja auch Belege und tust das ansonsten als Quatsch ab

Ich zum Beispiel kann deine Internas so gar nicht bestätigen. In der nächst größeren Stadt hier macht gefühlt jede Woche ein neues Restaurant auf.

Auch die Insolvenzdaten sprechen da bei weitem nicht von 30% die zu machen (hab da tatsächlich beruflich Einblick).

@Handwerksdiskussion

Das Problem mit den Azubis gilt aber für jede Branche würde ich behaupten.

Egal mit wem ich mich über Ausbildung unterhalte, fast jeder Betrieb hat Probleme überhaupt Leute zu finden und wenn welche da sind, ist das Niveau meist schlecht.

Egal ob Gastro, Handwerk, Bürojob, etc.

Und dass sich Leute nicht für 15 € die Stunde den Buckel krumm schuften möchten kann ich sehr gut verstehen.

[Maxim]

Das Handwerkerthema wird doch jetzt schon großteils über Leute aus dem Ausland oder ansäßige Migranten gelöst. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Trupps ich in den letzten 5 Jahren bei diversen Renovierungen erlebt hab, aber es waren auffällig viele Leute aus Osteuropa oder Ex-Jugoslavien.

Ist doch überall dasselbe, in den USA waren ganz früher die verarmten Teile Europas (Italien etc.) die Lieferanten für den Bau, heute kommen die Leute eben aus Mexiko oder Nicaragua. In Thailand früher aus Kambodscha, jetzt aus Laos oder Myanmar.

Und bei uns werden es in Zukunft halt unter anderem Ukrainer, da entsteht gerade zynisch betrachtet auch der nächste (und dringend benötigte) Markt für billige Arbeitskräfte nach der EU-Osterweiterung.

[Certa]

Das Handwerkerthema wird doch jetzt schon großteils über Leute aus dem Ausland oder ansäßige Migranten gelöst. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Trupps ich in den letzten 5 Jahren bei diversen Renovierungen erlebt hab, aber es waren auffällig viele Leute aus Osteuropa oder Ex-Jugoslavien.

Ist doch überall dasselbe, in den USA waren ganz früher die verarmten Teile Europas (Italien etc.) die Lieferanten für den Bau, heute kommen die Leute eben aus Mexiko oder Nicaragua. In Thailand früher aus Kambodscha, jetzt aus Laos oder Myanmar.

Und bei uns werden es in Zukunft halt unter anderem Ukrainer, da entsteht gerade zynisch betrachtet auch der nächste (und dringend benötigte) Markt für billige Arbeitskräfte nach der EU-Osterweiterung.

Paketzustellung ebenso.

Ich finde den Wandel auf Usedom und in anderen grenznahen Regionen zu Polen auch beeindruckend. Früher (vor 10-20 Jahren) war es völlig "normal", dass Tätigkeiten wie cleaning, Service, Gastro usw. Bin polnischen Arbeitskräften ausgeführt wurden. Das geht seit geraumer Zeit immer mehr zurück und diese Personen werden durch andere Nationalitäten ersetzt, welche offenbar bereit sind zu diesen Bedingungen zu arbeiten

[WSB]

kann die daten nicht ausführen ohne internas zu teilen und will ich auch nicht, full srs freut euch doch mal solche insider infos zu bekommen

Wenn andere aus dem Nähkästchen plaudern, verlangst du ja auch Belege und tust das ansonsten als Quatsch ab

tu ich eigentlich nicht, ich bin eigentlich eher dafür das wir wieder vernünftig diskutieren und nicht immer durch sinnfreies cherry picking jeden diskussionslauf zerstören ala certa

zudem bin ich wohl einer der weniger die bisher jede aussage immer & präzise dargelegt hat (schon bei ta, alle gehaltsabrechnungen, etc.. immer gepostet, nie irgendwas erfunden) und der vertrauensvorschuss ausreichend müsste um solche daten nicht zu hinterfragen (zumal mein linkedin meine berufserfahrung dort bestätigt und ich mit den vielen hier vernetzt bin, würde ich irgendwas erfinden würde es mir sofort auf die füße fallen zudem auch zwei arbeitskollegen hier mitlesen)

zudem habe ich doch eine studie von horeca gepostet welche die zahlen bestätigen
mit einer google eingabe hast du die zahlen, also vielleicht erst lesen und dann posten

goldeninside hat schlichtweg die falschen zahlen genommen welche nicht mal 50% vom markt darstellen (tut horeca auch nicht aber ist zumindest vollständiger), so wichtig ist mir LL aber nicht das ich confidential dokumente poste um ne diskussion zu gewinnen um dann meinen job zu verlieren

und jetzt haben wir uns mit zahlreichen beiträgen über die zahlen unterhalten ohne in der diskussion weiterzukommen, einfach nervig full srs

[Piotr]

Habt ihr Hobbys im Lebenslauf?
Hab das beim Kollegen gesehen

[GoldenInside]

@WSB
1. du hast deinen Beitrag 8 mal geändert, das letzte mal 20 Minuten nach dem Abschicken. Irgendwelche zusätzliche Infos gehen dann halt unter.
2. meine Zahlen sind von Statista.
3. „Vertrauensvorschuss“ ist halt irgendwann hinfällig, wenn man regelmäßig von Certa und mir auf nachweislich falsche Informationen hingewiesen wird